Wasserbändigen ~ 2. Lektion

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Ich nahm mir die Schriftrolle und ging mit David hinter mir nach unten. Im Garten liess ich das Wasser in einen Eimer laufen.
Ich spürte die ganze Zeit David's Blicke auf mir, die mich musterten.
Irgendwie stört mich das immer, wenn mich jemand anglotzt. Am liebsten würde ich der betreffenden Person gleich eine reinhauen. Aber bei David ist das nicht so. Bei ihm habe ich mir das schon angewöhnt. Und irgendwie fühle ich mich auch sicher wenn er mich anschaut. Ich weiss, dass jemand da ist, der mich beschützt. Ob David mich beschützen würde? Ich kanns nicht genau sagen. Aber ich habe das Gefühl, dass er es machen würde. Ich habe das Gefühl, dass er stets bei mir sein würde. Dennoch, sollte ich mich von ihm fernhalten und mir keine falschen Hoffnungen machen.

"Willst du noch ein Foto von mir machen? Oder wieso beobachtest du mich die ganze Zeit?", fragte ich.
Ich konnte einfach nicht ruhig halten und ihn mich anschauen lassen. Ich weiss dann langsam nicht mehr wie ich mich bewegen soll.

"Ist es dir unangenehm wenn ich dich anschaue? Und ja, ich hätte gerne ein Foto von dir. Ich benutze mein Handy jeden Tag und so kann ich mir immer dein schönes Gesicht anschauen."

Mein Gesicht erhitzte sich in Sekundenschnelle und ich war rot wie eine Tomate. Das spüre ich. Nach dem Kuss schon, ist er so zu mir. So als währe ich seine Freundin.

"David. Ich will dich nicht anlügen, aber seit dem Kuss tust du so als währe ich deine Freundin und..." "Aber das bist du ja schon", unterbrach er mich.
Ich bin die, die dir in den Arsch treten wird, wenn du mich noch weiter provozierst!

"Jaa klar. Du kannst doch nicht einfach sagen ich währe deine Freundin und das wars! Du hast mich nicht einmal gefragt!", sagte ich.

"Okay, Amelie. Wie du's willst. Wir sind kein Paar und sind es auch nie gewesen. Einverstanden?"

Lange musste ich nicht überlegen und nickte einfach als Antwort. Plötzlich näherte er sich mir und hielt an meiner Wange.
"Es wird noch dazu kommen, keine Angst. Ich gebe dir Zeit um mich zu kennenlernen. Dann wirst du es selbst wollen. Wir haben keine Eile. Und jetzt müssen wir wirklich üben, damit du auch eine gute Wasserbändigerin wirst."

Schockiert von seinen Worten, nahm ich den Eimer und öffnete die Schriftrolle. Ich sah sie mir genauer an. Wie stelle ich das denn an?

David's Sicht:

Sie ist vorher voll ausgerastet. Ich wusste nicht wie ich sie beruhigen sollte. Ich wusste nicht weiter, deshalb habe ich sie einfach geküsst. Zuerst hat sie nicht erwidert, danach aber schon. Ich war so froh. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ihr erster Kuss war und ich weiss auch, dass sie auch nicht mehr so leicht über mich hinweg kommt. Deshalb behandle ich sie jetzt so. Vielleicht ein bisschen zu früh um so anzufangen. Aber ich weiss nur eines. Sie wird meins sein!

Sie nahm den Eimer und öffnete die Schriftrolle. Sieht so aus, als hätte sie keine Ahnung wie sie das auf die Reihe kriegen sollte. Ich glaub ich helfe ihr mal.

Ich sah mir die Schriftrolle genauer an. Okay, letztes Mal hat sie es auch mit meiner Hilfe geschaft. Aber lassen wir sie doch mal selber probieren. Sie weiss doch selber, dass sie es letztes Mal mit meiner Hilfe geschafft hat. Ich will, dass sie mich darum bittet ihr zu helfen.

"Also, du musst wie letztes Mal einen grossen Wassertopfen in der Luft schweben lassen, dich um 90 Grad drehen und ihn in die Länge ziehen. Schaffst du doch, oder?"

"Ja klar doch. Ich schaffe das schon. So wie letztes Mal." Mit meiner Hilfe.

"Okay. Dann zeig mir was du kannst."
Zugegeben, ich will, dass sie es nicht alleine schafft und ich ihr helfen muss. Ich will, dass sie mir immer näher kommt. Das ist keine Liebe. Das ist eher das 'bedürfniss' etwas haben zu wollen. Nicht weil sie so eine Kraft hat. Nein. Das habe ich schon von Anfang an gespürt. Dass ich sie haben will. Dass ich sie haben muss! Es kann sich alles zur Liebe entwickeln. Aber zuerst muss sie sich ihren Gefühlen bewusst werden. Die liegen in ihrem Unbewusstsein.

Sie stellte sich vor den Eimer und folgte den Bewegungen. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Ich denke meine Blicke machen sie nervös.

"Sieht nicht nicht so aus, als ob du es schaffen würdest.", provozierte ich sie.
Sie schien zu überlegen ob sie es zugeben sollte oder nicht. Ich denke ich helfe ihr mal auf die Sprünge.

"Ich kann dir helfen wenn du willst. Du musst much nur darum bitten."

"Nein, ich schaffe das schon."
Muss sie so stur sein?

"Okay, dann mach schon. Ich warte. Weil ich sehe, dass du Schwierigen hast."
Sie atmete einmal tief aus und machte den Mund zum sprechen auf.

"Na gut. Du hast Recht. Ich brauche deine Hilfe. Also, könntest du mir bitte helfen?", den letzten Satz sagte sie so süss wie nur möglich.

Ich ging zu ihr rüber und stellte mich hinter sie. Ich legte wie letztes Mal meine Arme auf ihre.

"Jetzt musst du dich entspannen. Dann folgst du den Bewegungen auf dem Abbild.", erklärte ich ihr kurz. Sie schien zu überlegen und fing an. Ich drückte ihre Schultern ein wenig nach unten und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. Das entspannte sie völlig.

Ein Tropfen ging in die Luft. Auch wenn ich ihr Gesicht im Moment nicht wirklich sehe, weiss ich, dass sie am lächeln ist. Ich bewegte ihren Körper um 90 Grad und zog ihre Hände ein wenig auseinander und der Tropfen zog sich in die Länge.

"Das solltest du machen. Du bist ja besser als ich.", schmunzelte sie.

"Ja du hast recht. Ich bin wirklich gut.", provozierte ich sie.

Sie fing an ganz laut loszulachen.
Habe ich was falsches gemacht?
Langsam erholte sie sich wieder vom Lachen und sah zum Tropfen.
Gut, ganz ein Tropfen war das auch nicht mehr.

"Ehmm...David?"

"Ja?"

"Wie lasse ich das Wasser los?", fragte sie mich. Ganz genau weiss ich das nicht, aber ich habe da so eine Theorie. Und diese Theorie gefällt mir.

"Ich habe da so eine Idee."
Ich beugte meinen Kopf zu ihrem Hals und gab küsse drauf. Als sie den Tropfen noch immer noch nicht losgelassen hat, saugte ich nochmal leicht dran. Ihr entwich ein leichtes stöhnen und augenblicklich liess sie den Tropfen los. Ich bin wirklich gut.

"David lass das"
Sie stoss mich weg, doch ich lächelte sie nur süss an.

"Mach das nie wieder!", schrie sie.

"Wieso? Es hat doch geklappt.", sagte ich.

Als sie gerade zum Reden ansetzten wollte, hörte man ein Auto vorbeifahren, dass gerade vor Amelie's Haus parkte.

Jetzt war Amelie völlig aus dem Ruder.

***

Hey

Also erstmal tut es mir leid, dass ich gestern kein Update machen konnte. Weil ich war mit der Familie. Ich hoffe ihr versteht das.

Ich wünsche euch allen ein schönes neues Jahr und einen guten Rutsch!

Wie lange seid ihr wachgeblieben?

Ich hoffe es hat euch gefallen!
Haha, das ist das erste Kapitel in diesem Jahr.

Geniesst den 1. Januar!

Das Wassermädchen *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt