Ich liebe ihn

40 4 0
                                    

Amelie's Sicht:

Ich sitze mit Rafael in seinem Wohnzimmer. Irgendein Film ist am laufen. Rafael hat darauf bestanden, dass ich ihn aussuche, doch die ganze Zeit schon starre ich einfach mit leeren Gedanken den laufenden Fernseher an. Wie versteinert sitze ich gezwungenermassen auf Rafaels Schoss.

Einen Arm hatte er um meine Taille geschlungen und mit der anderen spielte er mit meinen Haaren. Und ich? Ich liess es zu. Wehren konnte ich mich ja schlecht. Er würde David weh tun und das wollte ich nicht.

"Du hättest von Anfang an bei mir bleiben sollen. Was willst du bei diesem dreckigen Hund? Ich kann dir so viel mehr bieten.", raunte Rafael.

"Er gibt mir Liebe und Sicherheit. Das ist das einzige was ich will.", gab ich mit kalter Stimme zurück. Er lachte verächtlich auf.

"Sicherheit? Das nennst du Sicherheit? Ich halte dich hier gefangen und er konnte dich nicht einmal beschützen. Und du sagst mir er gibt dir Sicherheit?", lachte er. Aber es war ein spöttisches Lachen. Allein an seiner Stimme wenn er über ihn redet merkt man wie sehr er ihn verabscheut.

"Er liebt mich.", gab ich ihm fest überzeugt zur Antwort. Schlicht. Aber wahr.

Er lachte. Er war tatsächlich amüsiert darüber. Über diese jämmerliche Situation. Es machte ihn wütend, dass ich ihn beschützte. Aber er lachte einfach. Als währe das was mega witziges. Als hätte ich einen ultrakomischen Witz erzählt. So lachte er.

"Er liebt dich nicht. Auf jeden Fall nicht so sehr wie ich. Amelie. Ich weiss du wirst es mir nicht glauben, aber ich kann dir sagen, dass ich dich trotz deiner Fehler immer noch liebe."

Mein Kopf schnellte in seine Richtung. Ich hab' mich doch verhört oder? ICH habe einen Fehler gemacht?! Oh das hättest du nicht sagen dürfen.

Ich stand auf.

"ICH habe einen Fehler gemacht?!
Wohl eher DU Vollidiot! Du bist doch der wo sich nach 6 Monaten Rückzug mit einer anderen gezeigt hast! Du bist für mich gestorben!", schrie ich.

Er stand auch auf und ging ins Zimmer. Er ginf einfach? ER GING EINFACH?!

Ungläubig starrte ich ihm hinterher als ich sah, dass er sein Handy in der Hand hielt und auf mich zu kam.

"Es ist mir so scheiss egal wer von uns beiden den Fehler gemacht hat. Du wirst diesen Pisser eh nicht mehr wieder sehen also regeln wir das ein für alle mal."
Er tippte etwas in sein Handy und überreichte es mir dann.

"Du wirst ihn jetzt anrufen und ihm sagen, dass du ihn hasst und mich liebst. Du hast alles nur vorgespielt um ihn in meine Falle zu locken.", befohl er.

Ich riss die Augen auf.

"Nie im Leben!!! Bist du noch ganz bei Sinnen?! Das kannst du vergessen!"

Er knurrte, kam zu mir rüber und packte mich am Nacken.

"Wenn du es nicht tust wirst du deinem geliebten David 'Tschüss' sagen müssen. Und schneller als du hinsehen kannst wird er von meinen Männern getötet."

Ich schluckte. Nein. Das darf nicht passieren. Aber andererseits will ich nicht, dass er denkt, dass ich ihn hasse und alles nur vorgetäuscht habe. Ich liebe ihn doch. Aber noch mehr will ich nicht, dass ihm etwas passiert. Also hob ich zögernd das Handy an mein Ohr. Ich hob es fest, da ich Angst hatte, es würde mir aus meiner schwitzigen Hand entgleiten.

"Und ich würde dir raten überzeugend rüberzukommen", knirschte Rafael. Ich schluckte.
Jetzt musst du wohl oder übel da durch Amelie.

Bei jedem einzelnen Piepen das ich an meinem Ohr wahrnahm wurde ich ungeduldiger. Er soll nicht abheben verdammt!

Das Wassermädchen *On Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt