Streit mit Federico

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Ludmilas POV:
Am Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf.
Oh Nein.
Was ist gestern Abend passiert?
Es klopfte an der Tür.
,, Herein rief ich."
Fede stand vor mir.
Hast du mit Leon Schluss gemacht?", fragte er.
,, Ja ich habe gestern getrunken oder?", fragte ich.
Er nickte.
,, Ja es tut mir leid, dass ich dich abgefüllt habe. Geht es dir gut?", fragte er.
Ich schüttelte wild den Kopf.
,, Mein Kopf dröhnt total.
,, Hier."
Fede hielt mir eine Packung Tabletten hin, die ich dankend annahm.
,, Darf ich dich was fragen?"
Ich nickte nur.
„Ich kann nicht glauben, dass ich das frage, aber hast du wegen mir Schluss gemacht?" Er sah in meine Richtung und hob eine Augenbraue. Was sollte ich antworten? Lügen und dem Gespräch bis auf Weiteres aus dem Weg gehen, oder ehrlich sein und durch die Hölle gehen. Ich hatte erst gestern mit Leon Schluss gemacht, konnte ich da ein weiteres Gespräch über mein Liebesleben verdauen? Schließlich hatte ich doch Schluss gemacht, um Abstand von dem ganzen Zeug zu bekommen. Und jetzt saß Fede hier und fragte mich, ob ich in ihn verliebt war.

Was ich war. Oder nicht? In meinem Kopf drehte sich alles und ich wurde rot.
„Ähm... habe ich das gesagt?", fragte ich .
Er nickte. Mir wurde heiß und kalt gleichzeitig. Wenn ich es jetzt zugab, machte ich einen ganzen Haufen Mädchen offiziell zu meinen Feinden. Und unter Umständen verlor ich einen meiner besten Freunde.
„Komm schon, Lu. Ich bringe dich schon nicht um", sagte er. Ich hob meine Hand und ließ zwischen Daumen und Zeigefinger einen ungefähr zwei Zentimeter großen Spalt. „Vielleicht so viel", sagte ich und deutete auf meine Hand. Er starrte mich an und seufzte.
„Aber nicht nur!", lenkte ich schnell ein, „Ich habe Schluss gemacht, weil er mir auf die Nerven gegangen ist. Ich hatte immer das Gefühl, ich wäre neben mir auch für ihn verantwortlich. Und ich bin sowieso schon gestresst genug mit der Schule und dem Tanzen und... es ist nicht so, dass ich das wollte!"
Fede stand von dem Stuhl auf, der sich danach ein paar Mal um sich selbst drehte. Er ging ruhelos auf und ab und ich verkroch mich tiefer unter meiner Decke. Ich fühlte mich schlecht.
,,Ich hab gedacht, dass da wirklich nur der Alkohol aus dir gesprochen hat. Verdammt, Lu. Leon ist mein bester Freund. Und wir sind auch Freunde. Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass der Kuss nichts zu bedeuten hatte. Wieso tust du dir das überhaupt an? Du hast doch weiß Gott genug Probleme!"
War er sauer, weil mich die Tatsache, dass ich ihn mochte, eventuell gesundheitlich beeinflussen und meinen Stresslevel heben konnte? Wenn ja, verstand ich diesen Jungen überhaupt nicht. Und so richtig sagte er auch nicht, was er dachte. Aber begeistert schien er nicht zu sein.

„Jetzt tu nicht so, als könnte man seine Gefühle irgendwie steuern. Mir wäre es auch lieber, wenn wir nur Freunde wären, aber so einfach ist das Leben nicht. Zumindest für mich. In meinem Leben hat noch nie etwas so funktioniert, wie ich das wollte."
„Du bist auf der besten Tanzschule New Yorks. Was ist daran bitte schlecht? Wenn du dich mal ein bisschen zusammenreißen würdest und deine blöde, unnötige Essstörung in den Griff kriegen und dich so wie du bist sehen würdest, wäre dein Leben perfekt!"
Okay, jetzt waren wir bei einem Punkt angekommen, der mir nicht gefiel. Wir schrien uns an.
„Meine Essstörung geht dich einen Scheißdreck an!", fauchte ich. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann kann ich es ja auch der Schulleitung erzählen. Mal sehen, wie du das findest."
„Du bist ein verdammter Mistkerl."
„Und du bist eine verwöhnte, kleine Zicke. Hat dir das schon mal jemand gesagt? Mit deiner blöden arroganten Art. Du kannst einem richtig auf den Sack gehen!"
Ich hatte Fede noch nie so wütend erlebt und seine Worte trafen mich hart. Auch wenn ich weinen wollte, hielt ich meine Tränen zurück.
„Raus!", schrie ich.
„Sag der Schule, dass du krank bist, dann sind wir dich alle los. Die meisten tun sowieso nur so, als könnten sie dich leiden! Dabei finden sie dich nur nervig. Mich eingeschlossen. Ich bin was Besseres und kann sooo toll tanzen. Und alle Jungs lieben mich! Das ist ätzend!"
„RAUS!"
Fede warf mir einen stechenden Blick zu, ging dann zur Tür und verließ ohne ein weiteres Wort mein Zimmer. Ich rannte zur Tür und schloss ab, bevor ich mich wieder in mein Bett legte und mich dort zusammenrollte. Selbst als er schon Stunden weg war, raste mein Puls vor Wut und ich hatte das Bedürfnis, jemanden zu schlagen.

Dancing with you-FedemilaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt