My fateful secret

Kapitel 1

Liah
London-Montag, 19.10.2015:
"Liah! Beeil dich du kommst doch zu spät zur Schule!" rief Zac in mein Zimmer. Njah...ich will nicht in die Schule!... Trotzdem, um Zac nicht sauer zu machen, rollte ich mich aus dem Bett. "Jaja ich mach ja schon!" rief ich zurück. Ich bin ein Vampir! Wieso muss ich dann noch in die Schule!?
Schlaftrunken schleppte ich mich zu meinem Kleiderschrank und zog mich um. Blaues oversize Sweatshirt und eine schwarze Lederleggins. Ich bürstete meine dunkelbraunen Haare und wusch mein Gesicht und meine Zähne. Fertig.
Ich nahm meine Tasche, die ich Gestern schon gepackt habe und stieg die Treppen runter in die Küche. Da stand Zac schon und reichte mir das Glas. Ich trank das Blut darin auf Ex aus und stellte es auf den Tisch. "Gut Geschlafen?" fragte er. "Ja, aber zu wenig" antwortete ich mürrisch. Zac verdrehte grinsend die Augen. Seine Haare sind noch total durcheinander und sich umgezogen hat er auch noch nicht. Stattdessen steht er in nichts außer Boxershorts in der Küche. "Nagut. Ich muss mich dann auch noch fertig machen. Bitte stell nichts an, ja?" sagte er. Ich nickte. Zac drückte mir noch ein Kuss auf die Stirn, bevor er dann auch wieder nach oben verschwand.
Ich blieb noch eins, zwei Minuten einfach stehen bis ich mir meinen Schlüssel griff, mein Handy und die Kopfhörer bereit legte und anfing mir die Schuhe anzuziehen.
"BIS SPÄTER!!" schrie ich noch ins Haus und schloss die Tür hinter mir.
Ich startete die Musik und steckte mir die Stöpsel in die Ohren. How deep is your love dröhnte in meinen Ohren und ich genoss den Weg zur Haltestelle. Zac und ich wohnten ein wenig außerhalb im Wald, aber ich brauchte nur den einen Pfad langzugehen, bis ich die Straße, und somit die Haltestelle erreichte.
Außer mir war niemand hier. Wie immer...
Ich glaube ich sollte ein wenig was von mir erzählen, sonst kommts merkwürdig.
Also: Mein Name ist Liah Roberts. Ich bin seit...229 Jahren 18. Wie es möglich ist? Nunja...ich bin ein Vampir seit ich denken kann.
Zachory, also Zac ebenfalls, nur das er noch älter ist, als ich. Aber er ist nicht mein Vater oder so... wir sind gar nicht verwandt. Zac erzählte mir, dass meine leiblichen Eltern mich, als ich erst ein paar Monate alt war, vor seine Tür gesetzt haben und dann abgehauen sind. Dieser Tag wurde zu meinem Geburtstag. Zac wusste nichts über mich oder meine Eltern. Er hatte mir meinen Namen gegeben und zog mich auf. Im laufe der Jahre hat auch er gemerkt dass ich anders bin. Seid ich 18 bin altere ich nicht mehr, genauso wie Zac. Dementsprechend sehen wir noch jung aus. Wir mussten alle 5-6 Jahre immer in eine andere Stadt ziehen, damit wir unter Geheimnis bewahren konnten. Niemand weiß was wir sind, und das soll auch so bleiben. Wir ernähren uns von menschlichen Blut. Aber wir töten eher selten andere. Wir holen unser Blut im Krankenhaus, indem wir die Schwestern manipulieren und uns die Blutbeutel holen. Manipulieren kann jeder Vampir, das ist eine Standard-Fähigkeit. Manche Vampire haben noch eine extra Kraft wie Gedanken lesen oder in die Zukunft sehen. Zac beherrscht zum beispiel alle Elemente. Und ich kann Gefahren oder Geschehnisse, Sekunden bevor sie geschehen, vorraussehen und gegebenenfalls verhindern.
Mal ein Beispiel: In einem Café sitzt ein Typ, sein Kaffeebecher steht vor ihm auf dem Tisch. Er will sich gerade umdrehen, und in diesem Moment würde ich spüren, dass er den Becher mit seinem Arm , beim Umdrehen umstößt, und es noch rechtzeitig verhindern.
Diese Fähigkeit hat mein Handy schon sehr oft davor bewahrt, kaputt zu gehen.
Als Vampir sind auch alle Gefühle und all seine Sinne um das 50-fache verstärkt. Im Grunde könnte ich Zac jetzt hören, wenn ich es will. Oder ich kann Meilenweit immernoch die kleinsten Details der Umgebung erkennen und im Dunkeln perfekt sehen. Ich kann die Anwesenheit einer anderen Person spüren, obwohl ich in die Entgegensetzte Richtung schaue von der sie kommt und ich bin unverwundbar. Meine Wunden heilen in Sekundenschnelle. Und ein Vampir kann nur getötet werden, wenn ihm sein Herz heraus-, oder der Kopf abgerissen wird.

Nach wenigen Minuten konnte ich den Motor des Busses schon hören.
Er kommt vor mir zum stehen und ich stieg ein. Im inneren sitzen nicht sonderlich viele Leute. Nur ein zwei Jugendliche und die einen oder anderen Älteren Menschen. "Hey John" begrüßte ich den Fahrer kurz höflich. Er nickte mir lächelnd zu und ich setzte mich nach hinten.
Die Bäume des Waldes verschwammen zu einer grünlich braunen Masse, bei der Geschwindigkeit und ich genoss die Musik in meinen Ohren. Ich weiß nicht wieso, aber ich liebe es mit Autos oder Bussen zu fahren. Man ist dann immer für sich und kann nachdenken, während die Landschaft an einem vorbei zieht. Ich stützte mein Ellenbogen gegen die Kante an der Fensterscheibe und legte meinen Kopf auf meine Hand. Ab und zu habe ich mir ein kurzes Nickerchen genehmigt, während der Fahrt. John hat mich dann immer an der Schule mit einem Hupen geweckt. Er und ich sind ganz gute Freunde geworden, im Laufe des Jahres, in dem ich hier in London lebte. Er war so um die 50 und war etwas fülliger, so wie man sich eben einen Busfahrer vorstellt.
Nach der 20-minütigen Fahrt stieg auch ich aus. Lautes gemurmel und gedränge ist am Eingang und auch in den Gängen nicht zu verhindern.
"Liah!" rief meine beste Freundin Jess fröhlich. Ich schmunzelte kopfschüttelnd über diese Fröhlichkeit am frühen morgen. Wie kann man auch so früh so happy sein?
Tja, innere Stimme, das frage ich mich auch. Alex kam auf mich zugerannt und zog dabei meine zweite Beste Feundin mit. "Hey, Alex, Hey Jess" begrüßte ich sie und wir umarmten uns alle. "Ich verstehe immernoch nicht wie man so früh so glücklich sein kann" sagte Jessica lächelnd. Eher an sich gerichtet. "Geht doch einfach früher schlafen, dann seid ihr morgens fitter" meinte Alex darauf. Ich schnaufte "ich kann so früh aber nicht einschlafen" murrte ich. Wie automatisch fingen wir an loszugehen, in unseren Klassenraum. Wir haben jetzt erstmal Englisch zwei Stunden. "Kauf dir doch schlaftabletten?" schlug sie vor. "Alex, ich habe keine Schlafstörungen. Ich kann einfach nur einschlafen, wenn es später ist und nicht 10 oder so..." erklärte ich ihr. "Was auch immer. Wie siehts heute aus? Schon was vor?" wechselte Jess das Thema. Wir beide schüttelten den Kopf. "Dann können wir ja nach der Schule was unternehmen!" "Wir können ja erst Hausaufgaben in Starbucks machen und dann ein wenig durch die Stadt gehen und gucken was es so gibt" sagte Alex. Jess und ich stimmten zu.
"Guten Morgen meine Lieben!" Die Lehrerin kam in den Raum gestöckelt und stellte ihre Tasche neben den Pult. Und schon begann der Unterricht...