Kapitel 8

4 0 0
                                    

Louis
London, 25.10.15-Sonntag
Heute ist es also mal wieder so weit. Liam, Niall, Harry und ich sind auf dem Weg zu ihm. Ein mulmiges Gefühl macht sich in meinem Bauch breit und ich fühle mich beobachtet. Es ist stockdunkel draußen und der Wind weht in leichten Zügen. Es ist still, niemand hat was zu sagen und die Straßenlaternen spenden so gut wie gar kein Licht.
Unser Ziel ist eine alte, verlassene Lagerhalle. Dort halten sie sich die meiste Zeit auf. Wer sie nun sind, und was sie sonst machen wissen wir nicht. Nur deren Namen sind uns bekannt.
Niall und Harry laufen hinter Liam und mir. Kleine Wölkchen entweichen zwischen unseren Lippen bei jedem Atemzug. Wir tragen dunkle unauffällige Kleidung.
Liam sieht mich von der Seite an. Sein Blick sagt 'es passiert schon nichts...wir kriegen das wieder hin' aber wir alle wissen, dass wir das nicht schaffen. Seit monaten müssen wir seine Drecksarbeit erledigen.
Wir wissen einfach nicht, was wir denn dagegen tun sollen. Rufen wir die Polizei, tötet er unsere Familien, verschwinden wir einfach, tötet er auch unsere Familien. Es gibt einfach keinen Ausweg.

"Da seid ihr ja endlich" hörten wir eine rauchige Stimme. Markantes Gesicht, harte Gesichtszüge, dunkle Haare, übersäht von Tattoos. Das meine Freunde, das ist Cole Blackwell. Das einzige was ich über ihn weiß. Einige Meter hinter ihn, zwischen den Bäumen, hocken seine Komplizen, die alles gut beobachten.
Cole ist einwenig größer als wir. Aber nichts erwähnenswertes.
Er kam näher auf uns zu und mustert uns alle eindringlich. "Was habt ihr über sie herausgefunden?" er redete laut und seine kalte Stimme ist fest. Das war definitiv keine Frage, auf die wir entscheiden könnten ob wir ihm antworten oder nicht. "Sie wohnt ein stück weiter im Wald" flüsterte ich. "Genauer" forderte er harscher. "xxxxxxstraße 13" Er starrte mir geradewegs in die Augen. Seine strahlen nichts als wut und kälte aus.
"Mit wem wohnt sie dort?" fragte er weiter. "Mit ihrem Bruder Zac er ist schätzungsweise 24" sagte Niall. Sein Blick war auf den Boden gerichtet. "Was wisst ihr noch?" wollte er wissen. "Ihre Eltern sind vor ca. 6 Jahren gestorben. Seitdem wohnt sie mir ihrem Bruder zusammen und zieht von Stadt zu Stadt. Geboren in sie in New Orleans" erzählte Liam. Cole schien nachzudenken. Er sah kurz zwischen uns vieren hin und her, bis sein Blick an Harry hängen bleibt. "Erzähl du mir doch mal etwas über Liah. Du hast ja noch gar nichts gesagt" Ein hässliches Grinsen breitet sich auf Coles Gesicht aus. Er weiß genau, dass Harry seit Wochen nicht mehr spricht und er weiß auch wieso. Harry sah ihn ausdruckslos an. Er hat nicht vor zu sprechen, dass sieht man. Einige Minuten blieb es still. Cole wendet sein Blick nicht ein einziges mal ab. Bis er sich rührt "Na schön" murmelt er. Er wendet sich erneut an mich. Doch er sprach mich nicht an, wie ich es dachte, nein. Mit einer unnormalen Geschwindigkeit holte er aus, und schlug mir direkt ins Gesicht. Ich keuchte auf, mein Blick wurde schwummrig und ich stolperte nach hinten. "Lou-" "Niemand rührt sich!" Cole unterbrach Liam, der sich gerade zu mir bücken wollte. Verzweifelt blicken die Jungs zu mir runter. Mein Kopf dröhnte, mein Wangenknochen pulsierte wie verrückt. Ich legte meine Hand an die Schmerzende stelle, um es ein wenig zu kühlen. Etwas warmes floss mein Handrücken runter.
Harry blickte entsetzt, traurig und entschuldigend zu mir runter. Wut funkelte auch in seinen grünen Augen auf. 'Es ist nicht deine Schuld' formte ich mit meinen Lippen. "Erzählst du mir jetzt etwas über sie, oder willst du, dass nocheiner deiner Freunde wegen dir verletzt wird?" fragte Cole deutlich strenger. Harry sah ihn unverständlich an. Er fragt sich, wie Cole soetwas nur tun kann. Unschuldige Menschen umzubringen, zu verletzten, sie zu bedrohen. Dass fragen wir uns alle. Die Erde ist ein schlimmer und gefährlicher Ort, voller Mörder, Erpresser, Vergewaltiger und was weiß ich...
"Sie lebt seit einem Jahr hier in London" Es war nur ein leises Flüstern, ich hätte es kaum gehört. Harrys Stimme ist tiefer, als ich sie in Erinnerung habe. Cole scheint nicht zufrieden zu sein. Ließ es aber so bleiben. "Ihr könnt gehen" Er dreht sich um und macht eine abfällige Bewegung in die Richtung, aus der wir gekommen sind.

My fateful secret Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt