Kapitel 3

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Louis
London-Dienstag, 20.10.2015:
Ich weiß nicht, was ich von ihr denken soll...schließlich wurden wir dazu beauftragt Liah und ihren 'Bruder' Zac zu beobachten und Informationen über sie herauszufinden.
Ich weiß nicht, wieso er uns diese Aufgabe gegeben hat, sie scheint völlig normal zu sein.
Die anderen drei Jungs können das nur in der Schule, ich hatte ziemlich Glück dass Liah meine Referat-Partnerin geworden ist. So kann ich ihr vertrauen gewinnen und mehr über sie herausfinden.

Ach komm, Louis. Wir wissen beide, dass du das nicht willst! Er hat deine kleine Schwester, nur wegen ihr lässt du mit dir machen was er will.

Ja, aber ich habe keine andere Wahl, wenn sie nicht sterben soll. Das ist meine Schwester, meine kleine Katy...
Sie ist gerade mal 6 Jahre alt und sollte nicht in Gefangenschaft leben. Sobald ich sie da raus bekomme schicke ich sie zu Grandma. In Australien ist sie sicherer, als hier in London.
Ich hoffe dass das alles schnell vorbei geht und Katy wieder in sicherheit ist.

Seitdem er in mein, und in das Leben der anderen Jungs getreten ist fühlen wir uns ständig beobachtet. Es macht mich manchmal wahnsinnig! Niall ist schonmal zusammengebrochen, wegen dieser Scheiße. Liam lässt nichts mehr an sich ran und Harry redet so gut wie gar nicht mehr. Wegen diesen Typen ist seine große Schwester draufgegangen. Mir geht es noch den Umständen entsprechend gut, ich hoffe das wird sich nicht ändern und besser werden.

Vor ca. einer halben Stunde bin ich gegangen, auf den Weg nach Hause.
Meine Eltern sind nicht da. Wie immer. Sie kümmern sich nicht ein bisschen um uns. Ich habe Katy erzogen und ihr alles beigebracht. Ich habe ihr Essen gemacht. Ich habe sie gekleidet und jeden Werktag zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Ich habe ihr bei den Hausaufgaben geholfen, wenn sie Probleme hatte. Ich habe sie getröstet und aufgemuntert, als es ihr schlecht ging. Ich habe alles gemacht, wofür unsere 'Eltern' eigentlich zuständig waren.
Versteht mich nicht falsch! Ich liebe meine Schwester und hatte rein gar nichts dagegen, aber meine Eltern sollten all das Tun. Nicht ich und auch sonst niemand. Aber so sind sie eben, da kann man nichts machen. Glaubt mir: ich habe es versucht.

Es ist schon recht spät geworden, ca. 18.30 Uhr. Ich habe ja praktisch gerade gegessen, so brauche ich mir nichts zu machen. Ich goß etwas Bourbon in ein Glas und exte diesen.
Mein Leben hat eindeutig seinen Tiefpunkt erreicht. Manchmal habe ich gedacht Beende es doch einfach, es ist leichter als du denkst...
Aber ich muss stark sein, für Katy und die Jungs. Schließlich bin ich doch der Älteste...
Ein weiterer Schluck rannte meine Kehle runter. Ich ließ den Alkohol einfach auf mich wirken, es entspannte mich ein wenig. Ja, ich bin gerade mal 17, aber ich fühle mich wie ein vierzigjähriger, dessen Familie ihn verlassen hat und sich jetzt betrinkt um den Schmerz zu lindern. Meine Haut ist beinahe grau, meine Augen leicht gerötet, ich hab abgenommen. Ich will doch einfach nur meine Schwester in Sicherheit bringen und mein Leben weiter leben, wie es vorher so war! Wieso muss gerade ich das alles durchmachen? Was habe ich gemacht? Was zum Teufel habe ich getan, dass ich diese Scheiße verdiene!?!
Die Wut packte mich und ich rammte meine Faust in die Wand. Meine Knöchel pulsierten und die Haut riss einwenig auf, aber mich interessierte es nicht.

Louis
London-Mittwoch, 21.10.2015:
Irgendwann musste ich wohl eingeschlafen sein, denn mein Wecker klingelte. Schlaftrunken ließ ich meine Hand auf den Ausschalt-Knopf fallen und das nervende surren verstummt.
Ich zerrte mich vom Bett und stieg unter die Dusche.
Sobald ich mir einen sauberen roten Pulli und eine schwarze Jeans angezogen habe, packte ich meine Schultasche und lief die Treppen runter. Ich habe keine Lust irgendwas am Morgen zu essen, also machte ich mich gleich, mit Schlüssel, Handy und meinen Kopfhörern auf den Weg zur Schule. Meine Gedanken schweiften zu Katy... ich hoffe es geht ihr gut. Ich habe sie seit Monaten nicht einmal zu Gesicht bekommen. Wenn sie ihr nur ein Haar krümmen, fahren sie zur hölle, dafür werde ich sorgen!

My fateful secret Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt