10. Kapitel

817 50 6
                                    

- J A N -

Paar Monate später:
Die letzten Wochen hat mich Andre eigentlich wie immer behandelt. Mal ignoriert er mich, mal zeigt er halbwegs Aufmerksamkeit. Natürlich verletzt es mich aber ich behalte es für mich. Ich möchte nicht das sich jemand um mich Gedanken macht. Ich weiß selber nicht warum ich mich so verletzlich, klein und wehrlos fühle. Ich werde einfach nicht schlau aus ihm. Regina ist zwischenzeitlich schon aus dem Krankenhaus raus, es sind paar Prellungen zu Stande gekommen und eine Platzwunde am Kopf. Die Ärzte vermuteten das sie vielleicht die Treppe runtergefallen ist, und schlecht aufgekommen ist, das könnte sein aber... dafür muss es einen anderen Grund geben. Glaube ich zumindest. Nachdem Andre weggegangen ist war Simon noch in ihrer Wohnung und wartete auf die Polizei. Sie untersuchten alles und fanden frische Fingerabdrücke von Regina auf Glassplittern von einem Whisky in ihrer Wohnung. Soweit nichts außergewöhnliches, da sie ihn wahrscheinlich auch getrunken hat. Aber nachdem er leergetrunken wurde, wurde die Glas-Flasche gegen irgendwas so hart geworden das sie zersprungen ist. Wahrscheinlich hat sie sich selber gegen den Kopf geschlagen, und sie ist zersprungen. Aber warum sollte sie das tun? Das würde zwar die Platzwunde am Kopf erklären aber Sinn ergibt es nicht.

Andre ist seid dem sie aus dem Krankenhaus raus ist fast jeden Tag bei ihr und kümmert sich wie um ein Baby um sie. Es klopfte an meiner Tür. ,,Ja?" fragte ich laut. Es kam Andre rein. ,,Ich mach mich jetzt auf den Weg zu Regina." Ich nickte und guckte auf mein Handy. ,,Und ich dachte, vielleicht willst du mitkommen damit du hier nicht Tag täglich vor dich rum gammelst." Er lächelte und schaute erwartungsvoll. ,,Nein danke." sagte ich kalt bevor er wieder zu Wort kam. ,,Jan, was ist los mit dir? Du kannst mit mir reden." Ich möchte doch nichts weiter als in Ruhe gelassen zu werden, was versteht er daran nicht? Dann fährt er eben zu Regina, aber ohne mich bitte. Als ich sie mit Andre die letzten Wochen besucht habe, als sie noch im Krankenhaus lag, zeigte sie mir immer wieder so komische Blicke die sowas wie "Er gehört mir." sagten. ,,Jan. Bitte. Rede mit mir." ich sah ihn an. ,,Ich möchte einfach hier bleiben. Lass mir jetzt bitte einfach meine Ruhe okay?" Ich wollte nicht ausfällig wirken doch man hörte trotzdem meinen genervten Unterton. ,,Weißt du, ich glaube dir ist nicht mehr zu helfen. Was ist dein scheiß Problem?!" Er sah mir in die Augen und dann auf den Boden. Ich sah ihn mit großen Augen an. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Andre ist mir gegenüber sonst nie so. Er stand genervt auf ging durch mein Zimmer, er schien sich abzuregen. ,,Sorry. Ich wollte nicht rausrasten nur manchmal... versteh ich dich einfach nicht. Ich meine, wir haben doch eine gute Freundschaft und früher haben wir nie geritten. Warum muss es jetzt so kommen?" Eine gute Freundschaft haben wir also. ,,Ich... weiß es selber nicht. Ich will jetzt einfach nur meine Ruhe aber morgen komme ich mit." Das schulde ich ihm einfach. Ich weiß nicht was mit mir los ist, wahrscheinlich verletzt es mich das es nicht so ist die früher und ich vermisse dieses Gefühl was früher immer da war. Es war da als ich in seinen Armen lag, als ich allgemein in seiner Nähe war. Aber vielleicht ist es besser so, für uns. Für ApeCrime. Für Regina und Andre. Ich möchte nicht im Weg stehen, es ist okay so wie es ist. Andre schaute mich misstrauisch an. ,,Versprochen." versicherte ich ihm. ,,Okay." sagte er fredlich. Wir beließen es dabei. Er ging aus meinem Zimmer.

Irgendwie fühlte ich mich nach dem Gespräch erleichtert und besser, obwohl es keinen Grund dafür gab, außer das sich unser Verhältnis gebessert hat. Hoffe ich zumindest.

Es wird immer kälter und der Winter zeigt sich zum Vorschein. Bald ist Weihnachten, dieses Jahr habe ich mir vorgenommen Weihnachten bei meinen Eltern zu verbringen und die Geschenke mal rechtzeitig und ohne Stress zu kaufen, im Gegensatz zu letztem Jahr. Und wie jedes Jahr stellt sich die Frage: Was schenke ich? Ich hab absolut keinen Schimmer.

Ich überlegte eine Weile, wusste im Endeffekt aber genauso wenig wie am Anfang. Ich brauchte Ablenkung, Andre hatte Recht. Ich gammel Tag täglich vor mich hin und überlege viel zu viel. Also ging ich runter und schaute nach Cengiz, er saß vor seinem PC und zockte WOW, was auch sonst. ,,Lust was zu unternehmen?" fragte ich ihn. Keine Antwort. Er hatte seine Kopfhörer auf und hörte wahrscheinlich nebenbei Musik. ,,Cengole?" Erneut keine Antwort. ,,Hallo?" Ich fasste ihn an die Schulter und er zuckte zusammen. ,,Man, Dsche! Erschreck mich doch nicht so!" rief er mir zu und legte seine Kopfhörer ab. ,,Würdest du nicht so laut Musik hören, hättest du mich verstanden."

,,Wolltest du etwas bestimmtes?"

,,Lass uns was unternehmen." schlug ich vor. ,,Und was?" fragte er.

,,Keine Ahnung, irgendwas draußen vielleicht? Es ist bald Winter und solange es nicht arschkalt draußen ist, können wir ja raus."

,,Können wir machen, muss sowieso noch einkaufen fahren." meinte Cengiz. Also nahmen wir unsere Board's und fuhren zum nächsten Einkaufsladen, und kamen mit zwei vollbepackten Tüten wieder aus dem Laden. ,,Dumm gelaufen." murmelte Cengiz. Ich warf ihn einen fragwürdigen Blick zu. ,,Jetzt müssen wir die Tüte schleppen und nebenbei irgendwie auf den Board's fahren, oder wir gehen und halten die Board's in der Hand, aber das dauert 'ne halbe Ewigkeit!"

,,Du eine Tüte, und ich eine." sagte ich und nahm eine der beiden und fuhr los. Nach paar Minuten merkten wir das es anstrengend wurde und beschlossen zu Fuß weiterzugehen.

Wir gingen ein kleines Stück bis plötzlich ein schwarzes Auto vor uns anhielt. Die Fensterscheibe ging runter und ich sah ihn im Auto sitzen. ,,Steigt'er ein?" fragte Andre uns. Wir stimmten zu und legten die Tüten in den Kofferraum. ,,Da kommste aber passend, Waixr." rief Cengiz ins Auto hinein, stieg ein, und machte es sich auf dem Beifahrersitz gemütlich. Ich setze mich nach hinten, hinter Cengiz und schwieg die kurze Fahrt weiterhin.

Zwischen Andre und mir war zwar alles geregelt und wir haben keinen Streit mehr miteinander, aber trotzdem tut es weh zu wissen das er täglich bei ihr ist. Aber was soll ich machen? Mir bleibt nichts anderes übrig als schweigend daneben zu sitzen. Die restliche Fahrt schwieg auch Cengiz und Andre bis Cengiz lauter Klingelton die unangenehme Stille unterbrach. Sarah rief an und meinte das sie gekocht hätte, was mir bisschen mehr gute Laune bereitete. Ich hatte mordshunger. Immer wieder merkte ich die bedrückten Blicke von Andre durch den Rückspiegel auf mir. Was hat er denn jetzt? Wir sind nicht gestritten und er scheint sich mit Regina gut zu amüsieren wenn er iht jeden Tag Besuch erstattet. Damit er sich keine Gedanken macht warf ich ihm ein kurzes gefakedes (?) Lächeln zu, was er erwiderte. Man sah das es ebenfalls nicht natürlich war. Aber darauf ansprechen würd' ich ihn definitiv nicht.
____________________

Hey :)
Uff ich bin mit diesen Kapitel irgendwie nicht zufrieden... sollte ich es überarbeiten?

FROHES NEUES JAHR EUCH ALLEN!
Ich hoffe ihr feiert alle schön und genießt 2016!

"Schon" 10. Kapitel :D Ich will die Story etwas in die Länge ziehen und ich hab echt kuhle Ideen, die ihr in den nächsten Kapiteln erfahren werdet! :3

✘o✘o

Because We Are More Than FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt