12. Kapitel

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Ich ging vom schlimmsten aus. Was wenn es irgendein Einbrecher ist oder sogar ein Mörder? Ich schaute jedoch durch das Guckloch und mir fiel ein 1.000 Tonnen-schwerer Stein vom Herzen. Ich öffnete so schnell es geht die Tür. ,,Ach, Janni-Boy du bist Zuhause." lallte er. ,,Warum kommst du so spät nachhause? Ich habe mir Sorgen gemacht. Aber warte, hast du was getrunken? Wo warst du? Und nenn mich nicht Janni-Boy." Okay vielleicht hab ich Andre mit meinen Fragen etwas überrumpelt aber er hat mir ja nicht mal Bescheid gesagt, das war das mindeste was er tun konnte. ,,Hey, hey... Pssst! Relax. Komm mal wieder runter, Dsche." Er kicherte wie ein kleines Schul-Mädchen vor sich hin, was 100%-ig darauf hinweiste das er was getrunken hat. ,,Komm erstmal rein." Ich zog ihn sanft an seiner Lederjacke in die Wohnung. Ich zog ihn die Lederjacke aus und hielt ihn fest solange er sich die Schuhe auszog. ,,Beeil' dich! Du bist schwer!"

,,Sowas sagt man nicht zu einer betagten Lady!" Er ist doch komplett dicht, er weiß ja nicht mal was er da vor sich hin redet. Ich stützte ihn und setzte ihn auf die Couch. ,,Wo warst du?" Ich hoffe er kann wenigstens darauf normal antworten. ,,Regina." Er lallte erneut. ,,Hast du was getrunken?" ,,Joa n'wenig." Ein wenig, natürlich. ,,Ok, wir reden dann morgen weiter... Ich bring dich ins Bett." Ich stürzte ihn erneut und brachte ihn wie vorgehabt in sein Bett. Er legte sich in sein Bett und ich deckte ihn zu. Ich hatte vor sein Zimmer zu verlassen, bis er nochmal nach mir rief. Ich setzte mich an seine Bettkante. ,,Jaaan?" murmelte er. ,,Hm?" Ich schaute auf den Boden. ,,Ich mag dich echt. Nur manchmal lässt du mir keine andere Wahl." Keine andere Wahl? Was meint er denn jetzt? Oder eher gesagt: meint er das Ernst? In einem besoffenen Zustand kann man ja - wie er bewiesen hat - viel Mist reden. ,,Das heißt?" Ich sah ihn fragend an, doch er schlief schon tief und fest. Ich seufzte und ging in mein Zimmer. Ich legte mich in mein Bett und schaute auf mein Handy, Cengiz hatte mir geschrieben. Er schrieb nur das sie gut angekommen sind, worauf hin ich nur ein ,,ok" schrieb.

Ich dachte noch ein wenig nach. Andre wollte mich heute mit zu Regina nehmen aber selbst das hat er vergessen... Wäre ich ihm wichtig würde er an mich denken. Wenn ich mitgekommen wäre, würde er jetzt wahrscheinlich nicht dicht nachhause kommen. Oder doch? Sollte ich ihm heute die Tür überhaupt aufmachen sollen? Ja, das sollte ich.  Ich bin sein Kumpel, das würde er für mich auch machen. Er würde mich niemals alleine im Treppenhaus hocken lassen. Nach dem was er getan hat? Ok er ist nicht mit dir zusammen, Jan. Du kannst nicht von ihm verlangen das er wie ein braves Hündchen rund um die Uhr neben dir wacht. Und so ging es immer weiter, ich stelle mir Fragen und mein Gewissen antwortete, bis ich einschlief.

In einem Satz: Die Nacht war schrecklich. Ich hab immer eine Stunde geschlafen und bin dann wieder aufgewacht, was sich dann immer wieder wiederholte. Ich schaute auf die Uhr, und bemerkte das es gerade mal 6:00 Uhr morgens war. Ich versuchte wieder einzuschlafen, was  mir aber nicht gelang. Ich wälzte mich in meinem Bett rum bis ich einfach aufstand. Ich merkte schnell wie kalt mir wurde, weswegen ich meine Decke um mich rum wickelte. Ich ging langsam und leise die Treppen runter, wobei man jedoch bei einer einzelnen Treppe ein knatschen hörte. ,,Hoffentlich wecke ich Andre nicht auf." Dachte ich mir, obwohl er das echt verdient hätte. Ohne Andre zu wecken kam ich auf der Terrasse an und  schnappte einfach frische Luft. Ich merkte wie gut es tut mal einfach die Stille zu genießen, ich dachte über die dunkelblonde Kellnerin nach. Ich ging rein und googelte nach den Öffnungszeiten des Cafés. Ich scrollte durch deren Homepage bis ich die Öffnungszeiten fand. 7:00 Uhr. Ich schaute auf mein Handy, es war 6:27. Dann hätte ich ja noch Zeit. Ich ging hoch und zog mich an, ein Crime-Shirt eine gräuliche Hose und meine roten Air-Force (Foto ↑). Ich zog mir eine Jacke über und nahm mein Longboard. 6:40 zeigte mein Handy. Ich fuhr los.

Nach paar Minuten stand ich mit meinem Board unterm Arm vor dem Café. Ich sah wie ein älterer Mann - wahrscheinlich ihr Chef - das Café öffnete währenddessen ich verträumt davor stand. ,,Ähm... Monsieur? Kommen sie rein?" fragte er mit einem französischem Akzent. ,,Äh ja, sorry." Ich betrat das Café. Ich setzte mich wie üblich in die Ecke und wartete auf die Kellnerin, doch sie kam nicht. Stattdessen kam eine dunkelhaarige ältere Dame und fragte nach meiner Bestellung. ,,Einen Cappuccino bitte." Sie nickte und ging. Ich seufze. Ich hab echt gedacht ich treffe auf diese Kellnerin... Ich weiß selber nicht warum ich sie so dringend sehen wollte aber es kam bei mir einfach das Bedürfnis hoch, und irgendwas ist an ihr besonders.

Ich holte mein Handy raus und ging auf WhatsApp, ich fragte Cengiz was er so machte und ob es ihn gut ging. Bis die Nachricht von Andre ankam.

-7:13- Andre: Dsche? Wo bist du?
Ich antwortete sofort.
-7:13- Jan: In einem Café.
-7:14- Andre: Alleine?
-7:14- Jan: Ja.
-7:14- Andre: Was machst du so früh, alleine in einem Café?
-7:14- Jan: Auf meinen Cappuccino warten.
-7:15- Andre: Ach was. Schick mir mal bitte deinen Standort.
-7:15- Jan: Warum?
-7:15- Andre: Will mit dir reden..

Shit. Was soll ich machen? Okay, Jan. Sei nicht so eine Memme! Er wird dich nicht umbringen. Bleib einfach cool, er will sich nur mit dir unterhalten. Ich merkte wie ich mir wieder selbst Sachen einrede, echt schlechte Angewohnheit von mir. Ich schickte ihm mein Standort und legte mein Handy weg. ,,Ihr Cappuccino." sagte die dunkelhaarige Dame, bis ich sie bemerkte. ,,Ah ja, danke." Ich trank einen großen Schluck und verbrannte mal direkt meine Zunge, super. ,,Vorsicht, der ist heiß." lachte eine liebliche Stimme. Ich schaute hoch und sah sie stehen. Die Kellnerin. Ich sah erneut in ihre schönen grünen Augen. ,,Äh ja hab ich bemerkt..." antwortete ich verlegen, und schon war sie weg. Ich hörte das Glöckchen was immer ertönte wenn die Tür aufging und sah Andre rein kommen. Er schaute sich (wahrscheinlich nach mir) um. Ich winkte ihm zu und er kam in meine Richtung und setzte sich mir gegenüber. ,,Hey." Er lächelte. Ich grinste. Okay, warum grinse ich? Nachdem er Cengiz und mich mit Regina vernachlässigt hat müsste ich eigentlich alles andere als grinsen. Mein Gesichtsausdruck wurde Ernst, gut so Jan. ,,Echt nettes Café, draußen ist es echt windig geworden, wie-" Ich unterbrach ihn: ,,Du wolltest reden."

,,Weißt du, du bist manchmal echt merkwürdig." Weil ich von einem Moment auf den anderen Ernst wurde? Mag schon sein... ,,Aber egal, darum geht's nicht. Ich wollte dir sagen das es mir echt Leid tut-" Ich zog meine eine Augenbraue hoch. ,,Wirklich! Ich
hab ApeCrime echt vernachlässigt, und dich erst recht. Ich hab alles vermasselt." Er schaute auf den Tisch herab, er fing mir echt an Leid zu tun. Das sollte es nicht, Jan. ,,Und... Was hast du jetzt vor? Willst du was ändern?" Ich schaute ihn an. ,,Ja. Ich mache alles was ich vermasselt hab wieder gut. Es wird wie früher sein, nur besser!" Sollte ich ihn das glauben? ,,Dann beweise es." forderte ich ihn mit einem Grinsen auf.
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Heey ;)
Ich bekomme seid dem ich halbwegs regelmäßig updatete immer mehr Kommentare und Meinung zur FF was mich echt krass freut. :) Danke dafür. ❤️ Und falls ihr Fragen zur FF oder sonstiges habt kommentiert einfach hier irgendwo, ok? :D

Das wars eigentlich schon von dem was ich loswerden wollte, ich hoffe ihr freut euch auf die kommenden Kapitel.

xoxo

Because We Are More Than FriendsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt