Kapitel 15

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Meine eine Hand hatte ich in meiner Jackentasche.
In der anderen hielt ich die Spritze.
Seit gestern stellte ich mir die selbe Frage.

Was ist das?

Es waren vielleicht 2 Milliliter drin und die Flüssigkeit war durchsichtig.

,,Kommst du endlich?" Rief jemand hinter mir.
Ich drehte mich um, Daryl stand am Eingang unserer Schule und schien auf mich zu warten.
Kein Wunder, wir waren ja schon viel zu spät.

,,Ehm, ja klar." Ich ging auf ihn zu, aber anstatt das Gebäude zu betreten, umarmte ich ihn.

,,Was ist denn jetzt los?" Seine Lippen zeigten ein Grinsen, aber in seinen Augen sah man einen Hauch von Besorgnis.
Es machte mich traurig ihn so zu sehen.

,,Hör zu Daryl," Eine kleine Träne lief meine Wange runter.
,,Ich... Ich liebe dich wirklich über alles und..." Mit meiner linken Hand wischte ich mir die Träne weg.
,,... Und es tut mir so leid." Das war der Moment in dem ich ihm die Nadel in den Unterarm pikste.

,,Fuck." Vorsichtig zog er sich die Spritze selbst raus. Ich war kurz davor ein paar Schritte zurück gestolpert.

,,Es... Es tut mir so leid, das war die vierte Aufgabe." Daryl warf die Spritze in den Müll, der direkt neben ihm war, kam auf mich zu und umarmte mich.

,,Schhhhh, es ist alles gut. Weisst du was das war?" Er streichelte über meinen Rücken.

,,Nein, ich hab keine Ahnung." Inzwischen hatte ich mich ein bisschen beruhigt.

•••••

Kurz nach beginn der zweiten Stunde kam eine durchsage, das ich mich auf der Stelle zum Direktor begeben sollte.

Langsam öffnete ich die Tür. Ich hatte wirklich keine Ahnung, warum er mich hier her bat.

,,Ah, hallo Kathi." Ich mochte unseren pummeligen Direktor.

,,Hallo." Antwortete ich knapp und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen.

,,Es gibt einen ,Patienten' auf der Krankenstation, der die ganze Zeit nach dir fragt. Du solltest hingehen."
Ich nickte nur kurz und eilte zum besagten Ort.
Ich konnte mir schon denken wer es war.

Dort angekommen riss ich die Tür auf.
Ich wusste das es Daryl war.
,,Was ist passiert?" Ich hoffte in dem Moment echt, das ich nicht dafür verantwortlich war.

,,Kathiii, du bist gekommen, lass uns abhauen." Die Krankenschwester war gerade nicht im Zimmer, weshalb mich Daryl an Arm aus dem Gebäude zerrte.

,,Ok, kannst du mir jetzt sagen was los ist?" Fragte ich als wir draußen waren.

,,Das waren Drogen." Flüsterte er mir zu. Aber es war kein ,wir-müssen-leise-sein' Flüstern, sondern eher ein geheimnisvolles Flüstern.

,,Drogen?" Hakte ich nach.

,,Das waren Halluzinogene." Er kicherte, ,,LSD."

,,Bist du dir sicher? LSD spritzt man doch eigentlich nicht." Er hockte sich auf den Boden und zupfte einzelne Grashalme aus der Erde.
Oh Gott, das kann ja noch lustig werden.

,,Ich bin mir sicher, ich glaube durchs spritzen hat das LSD nur eine stärkere Wirkung."

,,Du scheinst dich ja ziemlich gut damit auszukennen." Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

Er nickte.
,,Ist schon ein bisschen..." Er ließ sich von der Elster ablenken, die nur wenige Meter neben ihm gelandet war.

,,Ein bisschen was?" Drogen-Daryl war echt nicht ganz bei der Sache.

,,Ist schon ein bisschen her, dass ich LSD genommen habe." Er stand wieder auf und hielt mir die ausgerissenen Grashalme direkt vor die Nase.

,,Kannst du dieses wunderschöne grün auch hören?" Verwirrt sah ich ihn an. Ich hatte es immer für ein Gerücht gehalten, dass Leute, die LSD genommen haben angeblich Farben hören und Töne sehen können.

,,Ja, ehm natürlich, aber komm jetzt wir sollten nach hause gehen." Dieses mal musste ich ihn mitziehen, während er nur wieder wie ein behinderter zu kichern anfing, aber kurz vor der Bushaltestelle blieb er abrupt stehen und hörte auf zu kichern.

,,Daryl komm, der Bus kommt in..."

,,Dad?" Ich sah in die Richtung in die auch er schaute, aber da war niemand.
Ich schätze das war eine Halluzination.

,,Ja ich weiss." Sagte er und nickte.

,,Nein, das ist meine Freundin." Gespannt hörte ich weiter zu, bis er mir zu flüsterte:,,Bedank dich bei ihm."

,,Was hat er gesagt?" Fragte ich.

,,Hörst du ihn nicht?"

,,Nein, ich... Doch, tut mir leid. Dankeschön." Ich sah wieder in die Richtung.
Daryl lächelte, er sah so glücklich aus.

,,Nein, das ist schon länger her." Er lachte.

,,Daryl." Ich nahm seine Hand in meine.
,,Daryl, er ist nicht real." Es brach mir das Herz es ihm zu sagen, aber ich konnte mir ausmalen, dass es schlimmer gewesen wäre, wenn ich es nicht getan hätte.

Wütend sah er mich an. ,,Doch ist es." Zischte er, ließ meine Hand los und drehte sich wieder zu seinem ,Dad'.
Aber anscheinend war er nicht mehr da, denn Daryl drehte seinen Kopf in alle Richtungen, als würde er ihm suchen.

,,Dad? Wo bist du?" Ich gab ihm ein bisschen Zeit.

,,Du hattest recht Prinzessin, es tut mir leid." Niedergeschlagen sah er mir in die Augen.
Es war das erste mal in meinem Leben, das ich ihm weinen sah.
Es war zwar, wie bei mir vorhin, nur eine einzige Träne aber immerhin.

,,Es muss dir nicht leid tun." Ich umarmte ihm und ließ ihn nicht mal los, als der Bus an uns vorbei fuhr.

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Hallo Leutchens.

Das mit dem ,Ich schreib es unters Kapitel, weil ich es schlecht in die Story einbauen kann.' Hat sich erledigt.

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr votet und kommentiert fleißig. :3

Alena <3

Es liegt an dir.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt