Affenoptik

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Während ich zum Training in den Keller gehe, rede ich mit Michel, der wie immer bester Laune ist.

 "Es ist ganz einfach, wenn du mehr Muskeln hast.", meint er, als er den letzten Absatz der Treppe mit einem großem Sprung bezwingt. 

Woher soll  ich auch Muskeln haben? Er hält mir seinen Oberarm entgegen. 

"So sollte das aussehen", protzt er.

 Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, zu sagen was ich denke. Die GZS-Regeln interessieren mich nicht mehr. Insgesamt bin ich besserer Laune, erst recht in Gesellschaft anderer.

 "Wenn meine Arme so aussehen würden, hätte ich Angst, man könnte mich mit einem Affen verwechsel", grinse ich. 

Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als er mich mit Leichtigkeit auf die Schultern hievt. Ich beginne vor Lachen zu prustern und auf seinen Rücken zu klopfen.  

Er grummelt absichtlich gekränkt. "Hast du mich gerade Affe genannt?"

 Gerade will ich kontern, als sich Rin mit verschränkten Armen uns entgegen stellt.

 Michel lässt mich runter und sieht ihm genervt ins Gesicht. "Was ist?" Seine Miene ändert sich nicht. "Ihr seid zu spät, ich bin für das Training verantwortlich, und so", er deutet auf mich,"wird aus Meryem nie etwas.

 Ich sollte mich gekränkt fühlen, aber ich bin es gewohnt, dass der Schwarzhaarige etwas gegen mich hat.

 Augenverdrehend schiebe ich mich an ihm vorbei und betrete den Kraftraum.

Die UngeradeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt