Kapitel 4

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Als Wolf war ich Meilen weit von meinen Problemen entfernt. Es wahr fast so als wenn es die ganzen Probleme und das andere Leben, was ich eigentlich führte, nicht existieren würde. Ich fühlte mich einfach befrei.

Doch es gab immer kleine Augenblicke wo ich mich an mein anderes Leben erinnern konnte. Momente wo erinnerungsfetzen auf mich ein schossen, dies war jedoch sehr selten.

Hier muss ich sagen, dass wenn wir zu lange in unserer tierischen Gestalt sind ist es so, dass unsere Erinnerungen immer weiter in Vergessenheit geraten und wir liefen Gefahr unsere Menschlichkeit komplett zu verlieren.

Ich weiß nicht wie lange ich schon ein Wolf wahr, ich konnte mich nur noch daran erinnern das die Erinnerungsfetzen immer seltener kamen, was eigentlich kein gutes Zeichen war.

Während ich durch den Wald rannte stieg mir ein bekannter Geruch in die Nase. Sofort fing ich an diesem Geruch zu Folgen. Nach einer weile stand ich einer dunkel braunen Wölfin gegenüber. Es war Tracy. Sie sprach über Gedanken mit mir.

-Du musst wieder nach hause kommen.-

-Was meinst du?-

-Du bist schon viel zu lange ein Wolf. Es ist ein Wunder das du dich noch an mich erinnern kannst.-

-Ich verstehe nicht.-

-Verwandle dich bitte zurück in einen Mensch. Wir brauchen dich, du bist doch unser Alpha. Denk doch mal an Leah, deine Eltern und unser Rudel, und an Marie.-

Ein Strom von Erinnerungen schlug auf mich ein, auf einmal konnte ich mich wieder an alles erinnern. Ich konnte mich an Leah und das Baby in ihren Bauch erinnern, auch an meine Eltern, das Rudel und meine bevorstehende Hochzeit.

Mein ganzer Körper fing an zu zittern. Ich spürte wie sich das Fell zurück zog, genau wie meine Krallen und aus meinen Pfoten wurden wieder richtige Hände und Füße. Ich war wieder ein Mensch. Sobald ich wieder meinen ganzen Menschenverstand hatte sah ich mich um, irgendwo musste Tracy ja noch sein, aber sie wahr verschwunden.

>>Tracy?!?<<

Sie kam aus ihrem Versteck raus. im Gegensatz zu mir war sie nicht Splitter-Faser-nackt. Das konnte nur heißen das sie sich Kleidung mit genommen hatte damit sie nach der Verwandlung nicht nackig wahr. Ich hatte jedoch nichts. Trotz das ich der Alpha wahr beschämte mich das schon etwas.

>>Du solltest dir was anziehen.<<

>>Du bist ja witzig. Wie stellst du dir das denn bitte vor?<<

>>Na so!<<

Sie warf mir einen Sack vor die Füße. Nach einem kleinen Blick in den Sack war mir klar das sie bei mir zuhause gewesen sein musste, da in dem Sack meine eigene Kleidung drin war. Hastig zog ich mich an, während sie weg sah.

>>Kann ich wieder?<<

>>Ja.<<

Wir ging in Richtung meines Zuhauses.

>>Sag mal Tracy, wie lange war ich jetzt eigentlich ein Wolf?<<

>>Eineinhalb Wochen.<<

>>Was so lange?!?!? Und was ist in der Zeit passiert?<<

>>Nun ja, Mandy hat wieder Mist gebau ---<<

>>Und Leah?<<

>>Danke das du mich ausreden lässt.<<

Sie sah mich genervt an, wodurch ich mit gesenktem Kopf weiter lief.

>>Tut mir leid. Erzähl bitte weiter.<<

>>Leah hat nicht direkt mit gemacht aber das ist auch nicht so wichtig. Was wichtiger ist das Maie wieder fast an die decke gegangen ist. Wir hatten große Probleme damit sie wieder zu beruhigen, das hast du letzten doch deutlich besser hin bekommen aber du bist ja auch unser Alper.<<

>>Was hat sie denn gemacht oder eher was ist passiert das Marie so an die Decke gegangen ist?<<

>>Du kannst dich doch noch erinnern das Mandy gesagt hat das Marie es bereuen wird oder?<<

>>Ja....wieso?<<

>>Ehm...ja...sie macht ihre Drohung nun wahr.<<

Sie muss mein fragendes Gesicht gesehen haben, welches sie dazu anregte nicht auf meine offene Frage zu warten sondern weiter erzählte.

>>Sie fängt nun an uns mit den Sportlern auf die Pelle zu rücken und gestern wahr es dann halt so weit das es Marie gereicht hat und sich fast ein paar der Sportler und sogar Mandy vor geknüpft hatte. Du glaubst gar nicht wie froh ich wahr als wir sie wieder beruhigt hatten. Siehst du, wir brauchen dich dringend, ohne dich ist es scheiße schwer Marie zu beruhigen und auch so brauchen wir unseren Alper. Seit du weg bist bekommen wir uns unter einander immer öfters in die Haare und auch mit dem anderem Rudel ist es etwas kritisch.<<

>>Ich verstehe. Bitte mach dir keine Sorgen mehr, ab morgen komme ich wieder zur Schule. Ich werde das schon alles mit Marie klären.<<

>>Du kommst also wirklich wieder????<<

Fragte sie mit großer Hoffnung, als ich ihr dies dann bestätigte kreischte sie kurz auf und fiel mir erleichtert um den Hals.

>>Gut! Also dann bis morgen Luke.<<

Sie ging nach hause genau wie ich. Zuhause angekommen versuchte ich so leise wie möglich in mein Zimmer zu schleichen, was leider nicht ganz funktionierte.

>>Luke?<<

Hörte ich die hoffnungsvolle Stimme meiner Mutter.

>>Ja, Mom ich bin's.<<

Nun fiel sie mir um den Hals und weinte, sanft erwiderte ich ihre Umarmung und legte ihr eine Hand auf den Hinterkopf und streichelte sie.

>>Ich bin so froh das du wieder da bist. Ich habe schon fast gedacht das ich dich nie wieder sehe. Du warst so lange weg. Mach das bitte nie wieder, hörst du? Nie wieder!<<

>>Ich verspreche es. Ich werde nie wieder vor meinen Problemen davon laufen.<<

Sie drückte mich noch einmal feste ehe sie mich los lies.

>>Es ist schon spät und du musst morgen zur Schule, also geh schlafen und erhol dich etwas.<<

>>Ist gut.<<

Ich gab ihr noch einen kleinen Kuss auf die Stirn ehe ich hoch in mein Zimmer ging. Dort angekommen lies ich mich auf meinem Bett fallen und seufzte laut.

Muss den immer alle so kompliziert sein? Wieso ist den nicht einmal etwas einfach. Es reicht doch wenn es eine ganz kleine simple Sache ist, damit währe ich für den Anfang doch zufrieden. Nur einmal in meinem Leben, aber das ist wahrscheinlich zu viel verlangt.


Im Bann des WolfrudelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt