Mein Alltag

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Nach Izunas verschwinden bleibe ich noch etwa 30 Sekunden stehen und schaue ihm nach. Ganz verstehe ich zwar nicht, wieso und weshalb er den Jungen zurück zu seiner Familie gebracht hat. Er wäre eine super Geisel gewesen...da sieht man wieder einmal den Unterscheid zwischen Madara und seinem jüngeren Bruder. Aber Madara macht auch nichts lieber, als den Senjus den Arsch zu versohlen. Irgendwie bewundere ich ihn ja auch für seinen Ehrgeiz. Vorallem, da jeder weiß, dass Hashirama ein harter Brocken ist und es nicht leicht sein wird, ihn für immer auszuschalten. Naja, alle außer Madara...

Allein die Dummheit Madaras reicht aus, um mir ein Lächeln auf den Mund zu zaubern. Aber nichts desto trotz höre ich die leisen Schritte hinter mir, die sich mir langsam nähern. Unterdrücktes Kichern folgt den Geräuschen. Und spätestens jetzt hat er sich verraten...
" Milosh! Das anschleichen müssen wir wohl noch ein bisschen üben!", begrüße ich meinen besten Freund. Er ist größer als ich, viiiiieeeel größer, mit schwarzem Haar und einem frechen Grinsen. Einzig seine blau leuchtenen Augen unterscheiden ihn von uns restlichen Uchihas und genau dieser Unterschied wird ihm oft zum Verhängnis. Denn niemand fürchtet sich vor einem Uchiha ohne Sharingan. Pech für ihn und Schande für seine Eltern. Die Zusammenführung meines Clanes mit dem Hyuga Clan ist nunmal so was von in die Hose gegangen...
" Können wir schon machen. Aber jetzt hab ich mal keine Lust dazu! Außerdem hast du ein Date, liebes!". Und wieder erscheint ein lächerliches Grinsen in seinem Gesicht.
"Aha. Und mit wem wenn ich fragen darf?".
" Madara hat dich zum Essen eingeladen! Weiß ich da was nicht?". Aufgeregtes Zwinkern. Manchmal frage ich mich wirklich, warum wir befreundet sind...
Aber mir ist es auch neu. Schlimmer noch, Milosh hat es geschafft, mich für eine Minute zum Schweigen zu bringen. Erst nachdem er mich durchgehen neugierig anblinzelt und ich schon Angst habe, er könnte einen Wackelkontakt bekommen, seufze ich auf.
" Dann richte ihm aus, das ich schon was vor habe. Auf sein ewiges Gelaber hab ich mal null Bock! Er soll es mir morgen vor dem Training sagen. In Kurzform, wenn möglich!". Damit ist die Sache für mich erledigt. Ich drehe mich um, sehr wohl wissend, dass Milosh's entsetzter Blick mir folgen wird, und mache mich auf den Weg zu meiner Wohnung. Okay, ich will ehrlich sein, zu der Wohnung meiner Mutter. Seit mein Dad in einer Schlacht vor 7 Jahren gestorben ist, kann meine Mutter alleine nicht mehr ruhig schlafen. Sie muss ständig wissen, wo ich und meine kleine Schwester Abani uns aufhalten, was wir tun und mit wem natürlich. Ein kleiner Kontrollfreak ist sie...weshalb sie mir nicht erlaubt, alleine zu wohnen. Obwohl ich vor wenigen Wochen meinen 17 Geburtstag gefeiert habe. Stolze 17, wohlbemerkt.
Um niemanden auf mich aufmerksam zu machen, schließe ich die Hintertür auf und schleiche auf Zehenspitzen hinein. Nachdem ich etwas von Abendessen geplündert habe, Reis mit gebratenen Hühnerfleisch ( denke ich halt), schleiche ich weiter in mein Zimmer und schließe ab. Samt meiner Kleidung sinke ich auf mein Bett und starre zur Decke. Duschen gehen wäre nicht schlecht...noch während ich darüber nachdenke, ob ich noch genug Kraft dazu habe, fallen meine Augen zu und ich sinke in einen tiefen Schlaf.

Mitten in der Nacht werde ich geweckt. Von einem Geräusch, ein kleines Tapsen, das schließlich vor meiner Tür anhält. Nur mein Hund, war mein erster Gedanke. Entspannt sinke ich zurück in meinen Polster, bis mir mein zweiter Gedanke kommt
..ich habe KEINEN Hund! Meine Mutter verträgt keine Tierhaare. Alamiert springe ich aus dem Bett und greife nach meinem Katana, das immer griffbereit neben meinem Bett liegt. Erst dann reiße ich die Tür auf. Und starre in das Gesicht des kleinen Senju- Jungen. Nur das dieses Mal seine kleinen Augen vor Schmerz und Angst weit aufgerissen sind, auf der zarten Wange ein kleines Blutgerinnsel seinen Weg nach unten sucht und seine Babyhand krampfhaft einen Teddy umklammert.
" Sie kommen. Bald. Sie töten uns alle!", flüstert er immer und immer wieder. Die Wörter dringen tief in mein Inneres ein, krallen sich wie spitze Nägel in mein Herz. Unfähig etwas zu unternehmen, stehe ich einfach da. Das Kind vor mir, dessen unheimliches Geflüster von den Gängen zurückgeworfen wird und sich tief in meine Gedanken bohren.
" Ich habe Angst. Und das solltet ihr auch haben!", kräht er weiter. So lange, bis ich kraftlos auf die Knie sinke, mir meine Ohren zuhalte und zum Schreien anfange.

Senju or Uchiha?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt