Senju or Uchiha?

Sieg?

Izuna p.o.v
Gleißende Hitze fließt durch meine Adern. Ich spüre die Kraft, welche sich mit meinem Chakra verbindet und den Druck der Flammen auf meinem Körper.
Ich höre die Schreie Hikarus, sehe wie er versucht sich vor mir zu schützen.
Ohne große Angstrengung führe ich ein Jutsu nach dem Anderen aus, bombardiere Hikaru, ohne ihm Zeit zu lassen sich zu wehren.
All die Wut, welche sich in letzter Zeit in mir zusammenbraute, ließ ich freien Lauf, es fühlt sich so gut an.
Jetzt ist der Zeitpunkt, wo ich meinen Bruder verstehe.
Er liebte es schon immer zu kämpfen.
Er sah es gerne, wie seinen Gegner die Lebensenergie ausgesaugt wird, wie sie ihren letzten Atemzug machen.
Jetzt warte ich darauf, dass dies auch bei Hikaru der Fall ist.
Mein Körper bewegt sich fast von selbst, als ich langsam auf Hikaru zu gehe.
Ich sah mich schon als Sieger. Doch dem war nicht so. Ich war zu voreilig.

Es wäre auch zu leicht gewesen.

Hikaru rappelt sich hoch und lächelt mir entgegen. Ja, er lächelt und geht auf mich zu. Diese unbefangene Geste lässt mich stoppen.
Wieso hat er keine Angst? Ich habe ihn doch soeben getroffen und das mehrmals! Er müsste schon längst vor mir knien, mich um Gnade anflehen. Stattdessen scheint es ihm Spaß zu machen...
" War es das etwa schon? Ist das alles was du kannst, mein Junge?", fragt er amüsiert und klopft sich seelenruhig etwas Staub von seiner Jacke.
Etwas zerbricht in mir. Vermutlich meine Siegesgewissheit und mein Stolz, etwas unmögliches geschafft zu haben.
" Ich hab dir doch gesagt, Kataras Funke reicht nicht aus. Jetzt zeig ich dir mal was wahre Stärke ist!", schreit er und packt Akina an den Haaren. Er zerrt sie auf die Beine und schüttelt sie kräftig. Das Mädchen wimmert vor Schmerz und krallt sich in Hikarus Arm. Dann schließt er seine Augen.
" Was wird das jetzt?", flüstert Tobirama nervös. Der Senju ist unbemerkt hinter mich getreten und schaut dem Spektakel über meine Schulter zu.
Hikaru öffnet seine Augen wieder und entblößt dieselbe eisblauen Farbe wie vorhin. Das Blau wandert weiter und fließt in seine Fingerspitzen. Kleine, spitze Eiszapfen schießen daraus hervor. Mit einem glücklichen Lachen bohrt er einige davon ihn Akinas Rücken und scheint ihre Schreie zu genießen.
Kochend heiße Wut macht sich in mir breit. Wutentbrannt schreie ich Hikaru zu:" Lass sie in Ruhe! Eine unbewaffnete Frau anzugreifen müsste doch sogar unter deinem Niveau sein! Sie hat nichts mit der Sache zutun!".
Tobirama nickt heftig.
Hikaru lässt sie tatsächlich los und dreht sich wieder zu mir.
" Sie ist ein Uchiha. Ich schwörte Ashura damals, ich möge die Uchihas dafür rächen lassen, dass sie zahlreiche Unschuldige töteten.".
" Damals gab es noch keine Clane, Schlauberger!", faucht Tobirama.
" Ashura wusste aber was kommen wird. Und er fürchtet um seine Nachkommen. Er bat mich um Hilfe. Ich sollte die Flamme des Drachen, welche in seiner Nichte schlummert, finden und sie zerstören, ehe es zu spät ist.".
" Es ist bereits zu spät. ", murmelt Tobirama und sieht zu mir. Ich weiche seinem Blick aus.
Er sieht doch das es nicht funktioniert.
" Ich gebe euch trotzdem noch eine Chance. Versucht mich zu besiegen. Ich werde mich wehren und euch auch vorerst nicht töten. Ich bin ein Kind, ich spiele gerne! ", kichert Hikaru.
Der hat echt nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Jemand der bereits seit 100 Jahren auf der Erde lebt sollte wirklich mal schlauer werden und nicht über den IQ eines 4 - jährigen verfügen.
Trotzdem stimme ich ihm zu. Eine Wahl haben wir ja nicht wirklich.

Akina p.o.v
Hikaru lässt meinen Arm los. Ich springe auf und laufe auf Izuna zu, welcher die Hand nach mir ausstreckt und mich hastig zu sich zieht. Erleichtert kuschle ich mich in seine Arme und höre auf seinen Herzschlag, welches in unregelmäßigen Tempo zu schlagen scheint.
Er hat Angst. Oder aber es ist die Aufregung. 
Izuna streicht mir sanft über den Rücken und drückt mich fest an sich.
" Ich störe nur ungern, aber das muss warten!", zischt Tobirama uns zu. Widerwillig löse ich die Umarmung und stelle mich zwischen die Jungs. Hikaru wartet geduldig und beobachtet uns.
Ich allerdings erinnere ich wieder an mein Versprechen gegenüber meines Anführers, Madara Uchiha.
Izuna und Tobirama beschützen und sie im Kampf gegen Hikaru unterstützen.
Ich werde ihn nicht enttäuschen!
" Seit ihr bereit?", frage ich die beiden und zucke mein Kunai.
Sie nicken und gehen in Kampfstellung.
" Ich halt euch den Rücken frei! Macht euch keine Sorgen um mich, ich komm schon klar!", sage ich.
Tobirama stößt den Kampfruf der Senjus aus und stürmt los. Izuna folgt ihm mit aktivierten Sharingan.
Nun beginnt er.
Wir werden siegen!

Ein metallischer Geruch vermischt sich mit dem eisigen Wind, welcher immer stärker wird. Der Schnee unter unseren Füßen wird an einigen Stellen durchtränkt vom Blut, dass aus unseren offenen Wunden fließt. Der Kampf zieht sich jetzt schon seit Stunden dahin und bis jetzt können wir noch keinen Verlust bedauern. Tobirama und Izuna leben noch, doch leider auch Hikaru. Wir konnten einige wirkungsvolle Schläge setzten und Hikarus Angriffe meist gut abwehren.
Jetzt allerdings verlassen mich meine Kräfte. Mein Chakra ist am Ende und durch meine Schwerthand zieht sich eine lange, tiefe Wunde. Trotzdem bleibe ich an Izunas Seite.
In diesem Moment schafft Izuna es, sein Katana in Hikarus Seite zu stoßen. Er keucht erschrocken auf. Sein Blick wandert zu dem Katana in seiner Brust, sein Mund öffnet sich ohne einen Ton von sich zu geben. Izuna atmet schwer, doch auf seinem Gesicht liegt ein hoffnungsvoller Schimmer.
" Wie? Warum...?", stammelt das Monster, als Izuna sein Schwert aus dem Körper des Jungen zieht und die Wunde plötzlich Feuer fängt. Binnen Sekunden lodern die Flammen meterhoch dem Himmel empor. Hikaru wimmert laut, versucht die Flammen mit seinen Händen zu ersticken.
" Jetzt ist es vorbei, Hikaru! ", zischt Tobirama. Der Angesprochene wirft seinen Kopf in den Nacken und schreit voller Hass und Schmerz los, ehe das Feuer endgültig seinen Körper verschlingt und ein heller, stechender Strahl in den Himmel schoss. Mit Hikaru verschwindet auch die Hitze des Feuers, sowie unsere Angst. Ich spüre wie die Freude über den Sieg in mir hochsteigt und springe dem lächelnden Izuna in die Arme. Tobirama jubelt los, während ich mich an Izuna drücke und spüre, wie er mir über die Wangen streicht.
" Wir haben es geschafft, Akina!", flüstert er in mein Haar. Sein heißer Atem kitzelt mein Ohr, was mir eine Gänsehaut über den Rücken ziehen lässt.
" Du hast es geschafft!", flüstere ich ebenso leise zurück wie er. Izuna haucht mir einen Kuss aufs Haar, wodurch mir angenehm heiß wird und ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann.
" Wow, schaut euch das an!", vernehme ich Tobiramas Stimme. Er steht etwas abseits von uns und starrt mit offenem Mund in den Himmel. Panisch folge ich seinem Blick, war etwa Hikaru zurück?!
Nein, aber das was ich sehe, ist mindestens genauso beeindruckend. Der Himmel färbt sich blutrot, vertreibt alle Wolken und auch die Sonne. In wenigen Sekunden wird es finster, einzig das Rot des Himmels leuchtet. Und da geht der Mond auf. Viel größer als der Normale, er strahlt eine enorme Kraft aus und verursacht ein mulmiges Gefühl in mir. Ich taste nach Izunas eiskalter Hand und drücke sie leicht. Izuna zuckt zusammen und schnauft schwer. Verwundert schaue ich ihn an und bemerke, dass er sich nur schwer auf den Beinen halten kann. " Hey, was ist los?", frage ich erschrocken und mache auch Tobirama auf ihn aufmerksam.
"Mir geht es gut...", murmelt Izuna. "Lasst uns nach Hause gehen!". Der Uchiha dreht sich um und stolpert vorwärts. Tobirama und ich sehen uns vielsagend an, ehe Tobi sagt:" Ähm, du gehst in die falsche Richtung!".
Izuna macht sofort kehrt, murmelt ein: " Das ist mir bewusst!", und stampft weiter. Tobirama grinst und zieht mich zu sich. Wir lassen etwas Abstand zu Izuna, während Tobirama sagt: " Der Blutmond schwächt auch Kataras Kraft, nicht nur Hikaru. Wenn er vorbei ist, geht es ihm wieder gut. Keine Sorge. Versorgen wir lieber unsere Wunden!".
Ich nicke bloß und schaue wieder in den Himmel.
Hikaru ist tot.
Doch warum fühle ich mich dann nicht befreit?
Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass noch etwas auf uns zukommt?