3. Was ist heute nur los mit mir?

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Nachdem unser Essen gekommen ist sitzen Josh und ich uns schweigend gegenüber. Ich muss die neuen Informationen erstmal verarbeiten.

Josh hat seinem besten Freund, meinem Bruder, versprochen auf mich aufzupassen und das macht er nun, da er es will.

Klingt etwas schräg, aber doch irgendwie vorstellbar. Brian wollte immer, dass es mir gut geht und mit Josh bin ich früher befreundet gewesen. Natürlich würde er mir helfen.

Josh würde mir helfen beliebt zu werden.

Ich hebe meinen Blick, wobei ich feststelle, dass er mich anstarrt. Ein Grinsen stiehlt sich auf seine Lippen, was mich ebenfalls zum Lächeln bringt. Ich hole tief Luft und versuche nicht wieder so eine lange Rede zu führen wie vorhin:

„Josh, das hört sich jetzt vielleicht an, als würde ich dich gerne ausnützen wollen, was vielleicht der Wahrheit entspricht und das tut mir Leid, aber würdest du mir helfen beliebt zu werden? Ich meine du kannst natürlich nein sagen, aber du hast meinem Bruder versprochen auf mich aufzupassen und deshalb hoffe ich, dass du mir helfen wirst."

Mein Plan, von wegen kurz halten, hat nicht ganz geklappt. In Joshs Gesicht liegt ein breites Lächeln und in seine Stimme ist belustigt als er spricht: „Klingt nach Spaß. Wann fangen wir an?"

Ehrlich gesagt habe ich mir gedacht, dass er mich auslachen würde und dann abhaut, oder mir einen Vortrag hält, dass das bei mir keine Chance besteht, beliebt zu werden.

Mit allem hätte ich gerechnet, aber nie hätte ich gedacht, dass er gleich zustimmen würde.

Strahlend betrachte ich Josh. Seine Lippen sehen so weich aus, am liebsten würde ich mit meinen Finger über sie streichen. Ohne nachzudenken strecke ich meine Hand aus, doch bevor sie sein Gesicht erreichen, wird mir klar was ich da mache.

Schnell lasse ich meine Hand wieder sinken, meine Wangen glühend heiß.

Vielleicht hat er ja nichts gemerkt.

               Bestimmt nicht. Ist ja nicht so, dass deine Hand kurz vor einem Gesicht war und du jetzt wie eine Tomate aussiehst.

„Lektion Eins im beliebt werden: Macht man eine peinliche Bewegung ohne nachzudenken muss man diese fertig stellen, da es sonst wirklich sehr komisch wirkt."

Fuck

Joshs Augen ruhen schon wieder auf mir, als ich meinen Kopf hebe. Auffordernd zieht er eine Augenbraue nach oben. Er will doch jetzt nicht ernsthaft, dass ich ihm über die Lippen streiche.

„Nein", sage ich.

„Doch", erwidert er.

Die Situation ist mir ziemlich unangenehm. Soll ich ihm über die Lippen streichen? Danach werde ich vor Peinlichkeit umkommen. Aber wenn ich es nicht mache, wird er vielleicht glauben, dass ich die Sache mit beliebt werden nicht ernsthaft will.

Ich atme tief ein und strecke meine Hand aus. Langsam führe ich sie an seinen Mund ran. Kurz bevor meine Finger seine Lippen berühren, blicke ich Josh in die Augen. Er erwidert meinen Blick und nickt leicht.

Meine Finger streichen langsam über seine Lippen, wodurch mein Herz unnatürlich schnell zu rasen beginnt. Noch nie habe ich was Weicheres berührt. Diese Lippen müssen herrlich zu küssen sein.

Wartet, nein, stopp. Atams Lippen müssen herrlich zu küssen sein. Josh ist einfach nur ein Kerl, der mir helfen wird beliebt zu sein und aus. Er bedeutet mir gar nichts.

Warum bekommst du dann Herzrasen, wenn du über seine Lippen fährst? Warum hattest du überhaupt das Bedürfnis ihm über die Lippen zu streichen?

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