Atemlos komme ich an der Bushaltestelle an. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie verschlafen. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich noch nie so gut geschlafen habe!
Ich versuche meine Haare möglichst zu glätten, um nicht wie ein Penner auszusehen, was bei meinen Klamotten nicht schwer ist, als der Bus in die Straße einbiegt.
Mental mache ich mich schon mal auf den Gestank gefasst, der mich gleich erwarten wird. Gemeinsam mit zwei Jungs steige ich in den Bus und lasse mich ziemlich weit vorne auf einen der Sitze fallen.
Normalerweise stinkt es hier am wenigstens, da das Öffnen der Tür, immer wieder frische Luft herein lässt.
Während der Fahrt lese ich in einem Buch und genieße die letzten Minuten vor der Hölle. Ja, High School kann man perfekt mit der Hölle vergleichen.
Zumindest wenn man so ist wie ich.
Endlich ist die Fahrt vorbei und ich steige aus dem Bus. Schnell gehe ich über den Schulhof, zielstrebig in Richtung Tür, so wie ich das jeden Tag mache, um nicht besonders aufzufallen.
Leider gelingt mir das nicht, denn jemand legt plötzlich einen Arm um meine Schulter. Erschrocken zucke ich zusammen. „Hey, Kleine. Was geht'?"
Ich muss feststellen, dass ich tatsächlich um einiges kleiner bin wie Josh. „Alles was nicht angebunden ist", scherze ich, weshalb ich einen leichten Schlag auf meinen Arm bekomme. Ich lache.
„Deinen Humor hast du auf alle Fälle von deinem Bruder." Ich erstarre. Woher kennt er meinen Bruder? Vor allem warum spricht er über ihn?
„Du kanntest Brian?", frage ich mit emotionsloser Stimme. Ich hasse es mit anderen über ihn zu reden, trotzdem wüsste ich gerne woher Josh ihn kennt.
Er nickt. „Ja. Er war so zu sagen mein bester Freund."
Das ist mir neu. Ich wüsste nicht, dass er je bei uns Zuhause war, oder, dass Brian Josh mal erwähnt hätte. Josh fällt wohl mein zweifelnder Blick auf, denn er sagt: „Brian hat mich immer Joshua genannt, da ich den Namen hasse. Ach und ich hatte früher lange Haare."
Joshua Hamton. Klar doch. Ich bin so blind. Er war beinahe jeden Tag bei uns und ich habe ihn einfach nicht erkannt. „Aber wenn du wusstest wie ich heiße, weshalb hast du mich dann gefragt?", frage ich Josh. Dieser zuckt daraufhin nur mit den Schultern. „Wollte nur sichergehen, dass du es bist."
„Sichergehen, weshalb?", hake ich nach.
„Ich habe deinem Bruder was versprochen."
Jetzt wird es interessant. Was er ihm wohl versprochen hat? Fragend blicke ich Josh an, doch dieser schüttelt den Kopf. „Nicht am Schulhof. Am besten wir treffen uns heute nach der Schule bei Brians altem Lieblings Italiener, okay?"
Brians Lieblings Italiener. Früher war ich beinahe jeden Tag dort, doch seit dem Tod meines Bruders habe ich das Restaurant gemieden.
Am liebsten würde ich Josh anschreien, dass ich jetzt sofort wissen will, was er Brian versprochen hat, doch ich lasse es und antworte: „Okay. Nimmst du mich nach der Schule mit?" Josh grinst und sagt: „Miss Parker ist der Bus wohl nicht gut genug, was?"
Was soll ich sagen? Ich würde jede Chance nützen um nicht mit dem stinkigen Bus zu fahren. „Nimmst du mich jetzt mit oder nicht?", frage ich und Josh antwortet: „Klar, Kleines."
Ich frage mich wirklich, warum er so nett zu mir ist. Das ist echt ungewohnt. Gemeinsam gehen wir in die Schule und unterhalten und noch ein bisschen, als ich plötzlich erstarre.
Da vorne, perfekter denn je, Hand in Hand mit irgendeiner Cheerleaderin. Adam. Mir wird schwindelig und damit ich nicht umkippe, kralle ich mich an Joshs Oberarm, welcher ganz neben bei ziemlich muskulös ist.
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The Popular Me
Fiksi RemajaEmily Parker. Was soll man großartiges über sie sagen? Unbeliebt, Zahnspange, Brille, total unbeliebt, schlechter Musikgeschmack. All das was einen Jungen von einem Mädchen fernhält. Sie möchte sich ändern und das am besten über Nacht. Sie hasst ih...