Lachend nehme ich die Hand meiner Mum. Wir sitzen in einem dieser noblen Restaurants, wo man eigentlich nicht lachen sollte, doch die Tatsache, dass mich alle mit bösen Blicken töten wollen, macht das Ganze nur noch amüsanter.
Nachdem ich mich endlich eingekriegt habe, hebe ich meinen Blick und merke, dass mich Dylan und meine Mum beobachten. Beide haben sie dieses stolze Strahlen in ihren Augen. Ich liebe es, wenn sie mich so ansehen. Dann fühle ich mich einfach nur wertvoll.
„Morgen müsst ihr mir unbedingt eine Stadtführung geben." Meine Mum wirft abwechselnd einen Blick von mir zu meinem Freund, woraufhin wir grinsend nicken. Ich wollte immer schon einen auf Stadtführer machen. „Dann stellen wir dir auch unsere Freunde vor", sage ich und muss lächeln.
Außer Daniel habe ich hier nämlich auch noch zwei weitere unglaublich tolle Menschen kennengelernt. Abigail und Anton. Die beiden sind Zwillinge und ich bin der Überzeugung, dass Anton ursprünglich ein Mädchen hätte werden sollen, denn er ist stockschwul. Ich wollte immer schon einen schwulen besten Freund, den ich jetzt auch habe.
Das Beste daran ist, dass ich ohne irgendwelche Eifersuchtsszenen von Dylan mit ihm abhängen kann.
Das Zwillingspaar habe ich übrigens bei einer Joggingrunde durch den Hydepark kennengelernt. Damals bin ich ausversehen in Abigail hineingerannt und seitdem sind wir Freunde.
Das hört sich beinahe zu einfach an, aber das Glück ist momentan einfach auf meiner Seite. Glücklich lächle ich meine Mum an. Sie sieht heute wunderschön aus und ich verstehe einfach nicht warum Dad sie ersetzt hat. Aber daran möchte ich jetzt nicht denken. Schnell beginne ich eine Unterhaltung über Abigail und Anton, um auf andere Gedanken zu kommen.
Nachdem ich meiner Mutter alle Details genannt habe, ja sogar die noch so kleinsten, lehnt sie sich zufrieden zurück. Wir haben bereits drei Gänge hinter uns und ich bin einfach nur total satt.
„Ich bin so satt." Lachend blicke ich zu Dylan, der seine Hände auf seinem Bauch verschränkt hat und das Gesicht verzieht. „Tja, dann können wir doch gehen oder?" Mum und Dylan stimmen mir zu, weshalb ich nach der Rechnung verlange, die ich auch selbst bezahle. Zwar wollte Dylan zuerst unbedingt zahlen, aber da es hier um das Geburtstagsessen von meiner Mum geht, habe ich das nicht zugelassen.
Zu dritt verlassen wir das Restaurant und spazieren durch die Londoner Straßen. Dylan hat einen Arm schützend um mich gelegt und zeigt somit jedem, dass ich zu ihm gehöre. Ich ziehe ihn eng an mich, sofern es überhaupt noch näher geht. Meinen Kopf schmiege ich sanft an seine Schulter, was ihm ein leises Stöhnen entlockt, das nur ich hören kann. Meine Mum geht einfach nur neben uns her und beobachtet fasziniert das Schauspiel das London uns heute Nacht bietet.
Ich liebe diese Stadt einfach, weshalb ich die Begeisterung von ihr sehr gut nachvollziehen kann. Als ich das erste Mal hier ankam war ich bestimmt nicht anders. Ohne mich von meinem Freund zu lösen, strecke ich ihr meine Hand hin, die sie lächelnd ergreift. „Was möchtest du jetzt noch machen?" Fragend sehe ich sie an, aber sie zuckt nur mit den Schultern. „Wie wäre es, wenn wir uns Zuhause gemeinsam auf die Couch legen und gemütlich einen Film ansehen?", schlägt Dylan vor. Ich muss sagen, das hört sich nach einer perfekten Idee an. Auch meine Mum scheint davon begeistert zu sein, weshalb wir uns ein Taxi rufen, das uns innerhalb 15 Minuten zu unserer Wohnung bringt.
Vor der Treppe bleibe ich seufzend stehen. Wie soll ich denn da jetzt noch hochkommen? Ich fühle mich als würde ich auf der Stelle einschlafen. Anscheinend hat Dylan meine Gedanken gelesen, denn er legt seine Arme um mich und hebt mich hoch. So liege ich in seinen Armen wie ein kleines Baby und schmiege mich an ihn.
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The Popular Me
Novela JuvenilEmily Parker. Was soll man großartiges über sie sagen? Unbeliebt, Zahnspange, Brille, total unbeliebt, schlechter Musikgeschmack. All das was einen Jungen von einem Mädchen fernhält. Sie möchte sich ändern und das am besten über Nacht. Sie hasst ih...