Nachdem wir Lannik im Gefängnistrakt abgeliefert hatten, machten wir uns auf den Weg zum Rat, um sie über unseren Fortschritt zu informieren.
Ich bemerkte jedoch, dass Anakin nicht in bester Laune war.
"Meister, ist alles in Ordnung mit euch?", fragte ich, während ich zögerlich zu ihm hochschaute.
Doch anstatt mir zu antworten, blickte er einfach streng geradeaus und tat so, als wäre ich gar nicht existent.
"Meister?", fragte ich erneut, doch er fiel mir ins Wort.
"Nicht jetzt, Snips.", immer noch war sein Kopf strickt nach vorne gerichtet und würdigte mir keinen Blick.
Den Rest des Weges schwiegen wir. Ich jedoch zerbrach mir innerlich den Kopf darüber, was wohl mit Anakin los war. Es tat wirklich weh, ihn so ignorant zu erleben.Wieder einmal öffnete sich die Ratstür mit einem Zischen.
"Skywalker, ich hoffe, ihr wart erfolgreich.", sagte Meister Windu und sah uns gespannt an.
"Ja, das waren wir. Lannik Racto befindet sich jetzt im Gefängnistrakt.", Anankins Stimme wirkte wieder so wie immer, doch ich wusste, dass ihn irgendetwas bedrückte.
Mace Windu nickte zufrieden.
"Gut, dann werden Meisterin Ti und ich ihn jetzt verhören gehen. Ihr könnt euch jetzt erstmal ausruhen."
Mir klappte der Mund auf. Wieso durften Anakin und ich das nicht auch machen, wir hatten ihn ja schließlich auch gefangen.
"Was? Aber Meister Win...", begann ich, wenn auch etwas lauter. Aber ich wurde unterbrochen.
"Ahsoka!", mein Meister sah mich mahnend. Mit seinem finsteren Blick und den eisblau kalten Augen sah er mich direkt an. Er wirkte wirklich bedrohlich. Aufgrund des Schreckens, machte ich mich klein und sah zu Boden.
"Entschuldigung", murmelte ich noch, als ich den Raum verließ. Anakin hinterher, doch dieses Mal war er derjenige, der ignoriert wurde.Als ich in meine Padawan-Kammer eintrat, stieß mir wieder sofort die Pritsche ins Auge.
"Blödes Ding!", fluchte ich leise, als mich auf das harte 'Bett' setzte.
Ich fragte mich, was meine Familie wohl gerade machte oder Sevina und Kins. Wahrscheinlich bereiteten sie sich auf eines der zahlreichen Feste Shilis vor. Während ich mir Vorwürfe über mich selbst machte.
Nach einer Zeit des Nachdenkens beschloss ich, in die Kantine zu gehen und etwas zu essen.
Dort angekommen, sah ich Collins, wie er alleine an einem Tisch saß. Ich lächelte ihn an und nachdem ich mir mein Essen geholt hatte, setzte ich mich mit meinem Tablett zu ihm.
"Hallo Ahsoka, geht's dir gut?", fragte er mich und sah mich ein wenig skeptisch an.
Ich sah mich in der Kantine um. Als ich bemerkte, dass wir alleine waren, fing ich an zu reden.
"Nein, eigentlich nicht, aber das ist unwichtig.", versuchte ich schnell vom Thema abzulenken und stocherte weiter in meinem Essen herum. Aber Collins sprang darauf nicht so an.
"Das ist nicht unwichtig, Ahsoka", ich starrte ihn nur nichts sagend an "erzähl's mir bitte. Du kannst mir vertrauen.", seine grünen Augen durchlöcherten mich fast.
Ein weiteres Mal sah ich mich in der Kantine um, atmete tief durch und sprach dann.
"Ich weiß es auch nicht so genau. Mein Meister ist irgendwie auf einmal so komisch zu mir. Also, er beachtet mich kaum. Und wenn ich mal etwas sage, reagiert er gleich total gereizt. Dabei habe ich doch gar nichts getan.", Collins sah mich erstaunt an und sagte für eine Zeit einfach nichts."Collins, du kannst ruhig auch reden.", forderte ich ihn nach einer Zeit des Schweigens auf. Doch er sagte immer noch nichts. Als sich eine Hand auf meine Schulter legte, schreckte ich hoch.
Langsam drehte ich mich um und hoffte inständig, dass es nicht die meines Meisters war. Wie das Schicksal es jedoch so wollte, stand da ein mich perplex ansehender Anakin.
Ich wollte gerade den Mund zum Sprechen aufmachen, als er bereits begann.
"Der Rat hat den Stützpunkt der Fabrik ausfindig gemacht. Wir sollen uns um die Zerstörung kümmern.", sagte er zwar immer noch in einer finsteren Stimme, jedoch ein Stück weicher als die Male zuvor.
Ich nickte und drehte mich noch einmal zu Collins um, der immer noch ein wenig verwirrt aussah.
"Mach's gut, Collins."
"Tschüss Ahsoka", stammelte er noch, als ich gerade den Raum verließ.
Er war wohl geschockter über die Situation gewesen als ich selbst.