Die weiße Frau von Hohenzollern

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Einst wohnte auf der Plassenburg Gräfin Kunigunde, die Witwe des Grafen Otto von Orlamünde mit ihren zwei Kindern. Sie hatte sich in den Sohn des Nürnberger Burggrafen, Albrecht den Schönen, verliebt. Albrecht erzählte ihr, er würde sie heiraten, wenn nicht vier Augen im Weg stünden. Mit den vier Augen meinte Albrecht seine Eltern, die eine solche Heirat nicht genehmigen würden. Kunigunde wusste dies jedoch nicht und bezog die Nachricht auf ihre beiden kleinen Kinder, die sie daraufhin beide mit einer Nadel in den Kopf stach und tötete. Als ihr geliebter Albrecht davon erfuhr, brach er den Kontakt ab. Kunigunde pilgerte zum Papst nach Rom und bat ihn um Vergebung ihrer Sünden, die sie mit der Auflage erhielt, ein Kloster zu stiften und dort zu dienen. Mit den Knien rutschte sie zur Buße von der Plassenburg in das Tal hinab und gründete das Kloster Himmelkron, in welchem sie auch starb. Fortan erschien die weiße Dame den Hohenzollern alle Jahre wieder, um Todesfälle oder andere Unglücke anzukündigen. Zwar erschreckte sie durch ihr Erscheinen die Menschen, aber sie blieb weitgehend friedlich, bis Markgraf Georg Friedrich I. die Plassenburg in Besitz nehmen wollte. Das war der weißen Frau zu viel. Sie rasselte mit Ketten, tobte umher, erschreckte die Burgfräulein und schließlich erwürgte sie den Koch des Markgrafen. Der Markgraf verließ daraufhin die Burg.


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