Sechs

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Der Sonntag verging zäh. Zusammen mit Edward hatte ich noch ausgiebig gefrühstückt, gegen Mittag kam Emmett mit Alice. Rose und Jasper waren bei ihrer Familie geblieben und Alice wollte nur ein paar frische Sachen holen. Mein Bruder holte dann mit Edward noch den Volvo vom Club, ich versuchte Alice ein wenig aufzumuntern. Was natürlich gründlich misslang, ich wusste nur zu gut, wie beschissen man sich bei so was fühlte.

Als Alice wieder zu Jasper fuhr, ging auch ich nach Hause. Meine Eltern lagen in der Sonne und als ich ihnen die „Neuigkeiten“ erzählte, waren sie genauso bestürzt, wie wir alle.Sie wollten alles wissen und ich erzählte ihnen, was ich von Alice wusste. Die Beerdigung war schon organisiert, sie würde am Mittwochnachmittag stattfinden. Natürlich würde ich mit meiner Familie auch hingehen, auch wenn wir Josef nur von Familienfesten kannten.

Es war schon später Nachmittag, als ich nach Hause kam. Ich gleich in mein Zimmer ging. Schnell schlüpfte ich wieder in meine bequeme Jogginghose und T-Shirt. In meinen vier Wänden mochte ich es bequem und nicht stylisch. Ich legte meine Lieblings DVD ein, Armageddon, die ich bestimmt schon hundertmal gesehen hatte. Den Film kannte ich schon auswendig und doch musste ich zum Schluss immer wieder weinen.

Als ich in meinem Bett lag, schweiften meine Gedanken wieder zu der Nacht mit Edward ab. Ich konnte es nicht steuern, so sehr hatte mich noch nie ein ONS durcheinander gebracht. Es war doch nicht das erste Mal, dass ich mit jemanden schlief, für den ich nichts empfand. Ok, das war so nicht wahr, ich empfand schon etwas für Edward, natürlich nur freundschaftlich. Aber der Sex, der war einfach der Wahnsinn. Er hatte mich so auf Touren gebracht, wie nie jemand zu vor. Allein der Gedanke daran, wie er mich berührte, erregte mich nun schon wieder. Wild schüttelte ich meinen Kopf und versuchte damit die Gedanken abzuschütteln. Es gelang auch einigermaßen und ich konzentrierte mich wieder auf Ben Affleck und Bruce Willis.

Noch während des Filmes schlief ich ein und träumte, wie sollte es auch anders sein, von der Nacht mit Edward.

Am Montag wachte ich noch vor meinem Wecker auf, weshalb ich genügend Zeit für eine ausgiebige Dusche hatte. Unter dem warmen Wasser entspannte ich mich und dachte über meinen Traum nach.

Natürlich handelte er wieder von Sex mit Edward, wie schon die vergangene Nacht, aber das konnte ich noch nachvollziehen, weil ich davor ja wirklich mit ihm gevögelt hatte. Und ich war der Meinung, dass ich es in der Nacht nur verarbeitet hatte, immerhin war der Traum fast so real wie der Sex selbst. Aber dieser Traum heute Nacht war komplett anders.

Ich befand mich mit Edward an einem wunderschönen Strand, wir gingen Arm in Arm spazieren. Die Sonne hatte den Horizont schon fast verlassen und tauchte das Meer in eine atemberaubende Farbe. Wir gingen ins seichte Wasser und dann küssten wir uns stürmisch. Aus dem Kuss wurde schnell ein wildes Spiel, was in einem aufregendem Sex am Strand endete.

Allein die Vorstellung daran, setzte mich in Ekstase und ließ mich aufstöhnen. Das konnte doch nicht wahr sein, es war doch nur eine Nacht mit Edward. Verdammt nochmal, warum musste er auch so heiß sein? Bella, hör auf an Edward zu denken! Es war einmalig!! mahnte ich mich selbst in Gedanken und stieg aus der Dusche.

Nach dem Zähneputzen föhnte ich meine Haare und schminkte mich dezent mit Wimperntusche und Lipgloss. Das Handtuch immer noch um mich gewickelt, ging ich in meine Zimmer und zog mich eine leicht ausgestellte Jeans an, dazu eine lockere karierte Bluse und hohe Sandalen. Dann schnappte ich mir meine Schultasche und ging in die Küche.

Meine Eltern waren schon aus dem Haus und auch Emmett war nicht hier. Er war gestern wieder zu Rosalie gefahren, was ich sehr gut verstehen konnte. Auch Alice war bei Jasper, weshalb mich heute Edward abholen würde. Irgendwie war meine Stimmung heute trüb, obwohl wieder bestes Wetter war. Ich griff nach dem Organgensaft im Kühlschrank, dazu machte ich mir ein Marmeladebrot. Meine Gedanken drifteten zu Rose und Jasper ab, wie es ihnen wohl ging? Würden sie heute überhaupt zur Schule kommen?

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