Einundzwanzig

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BPOV

„So Miss Swan, dann wollen wir mal sehen, was die Röntgen Bilder uns sagen werden.“ Dr. Smith hielt die Röntgen Bilder von meinem Bein und meinen Rippen in der Hand und heftete sie an den beleuchteten Kasten an der Wand. Ich saß auf der Liege, hoffte, dass alles ok war und ich diese verdammte Schiene hier lassen konnte. „Aha, ok. Sehr schön.“ Diese Wortfetzen machten mich fast wahnsinnig, konnte er nicht einfach sagen, was los war? „Was ist Dr. Smith? Immer noch nicht verheilt?“, fragte ich ungeduldig. „Ganz im Gegenteil, Miss Swan. Es ist alles perfekt, Ihre Knochen sind wie neu. Man sieht gar nichts mehr. Ihr Bein ist wieder ganz, natürlich hat die Metallplatte dazu ihr übriges getan. Aber auch Ihre Rippen sind wieder ganz die Alten. Haben Sie denn da noch Schmerzen? Die halten ja immer länger an wie Brüche oder Stauchungen.“ „Nein nein, gar nicht mehr, ich spüre in den Rippen schon lange keinen Schmerz mehr.“, sagte ich schnell. „Na wunderbar. Dann können Sie ohne weitere Hilfsmittel und Medikamente wieder nach Hause gehen und die frohe Nachricht verkünden.“, verkündete Dr. Smith und ich konnte es kaum glauben. „Danke Dr. Smith, danke.“ „Nichts zu danken junge Lady, die schnelle Heilung haben Sie sich selbst und ihrer Disziplin in der Einhaltung meiner Regeln. Ist für ein frisch verliebtes Paar bestimmt nicht einfach gewesen.“ Dr. Smith zwinkerte mir wissend zu, meine Wangen wurden indes sehr heiß. „Nun ja, einfach war es sicherlich nicht. Aber wenn ich nun keine Medikamente mehr nehmen muss, kann ich dann wieder mit der Pille bzw. Drei-Monats-Spritze weiter machen?“, fragte ich leicht verlegen. „Im Prinzip spricht nichts dagegen. Aber ich würde an Ihrer Stelle noch ein paar Wochen warten, bis Ihr Körper alle Medikamente abgebaut hat. Es gibt ja auch noch andere Verhütungsmethoden.“, meinte der Doktor lächelnd. „Gut, dann warte ich noch eine Weile. Kann ich dann nach Hause?“ „Aber natürlich, ich halte Sie nicht auf.“

Zum ersten Mal seit Wochen stellte ich mich komplett auf meine beiden Beine, was sich seltsam ungewohnt anfühlte. Dann ging ich langsam auf den Doktor zu, aber so gleich fühlte es sich an wie immer. „Danke Dr. Smith, vielen Dank.“, bedankte ich mich erneut. „Ich habe nur meinen Job getan. So und nun gehen Sie schon, Ihr Freund wartet bestimmt schon ungeduldig vor der Tür.“ Da hatte er sicherlich nicht unrecht, Edward war mit mir gekommen, musste aber vor der Türe warten. Ich schüttelte noch einmal die Hand von Dr. Smith, dann lief ich schnell zur Türe.

Vor der Türe sah ich Edward am Ende des Flures. Er stand vor dem Fenster und sah hinaus. Als die Türe hinter mir ins Schloss fiel, drehte er sich zu mir um und sah mich fragend an. Als Antwort rannte ich auf ihn zu, Edward hielt seine Arme auf und fing mich mit einem Strahlen auf.

„Ist alles gut verheilt?“, fragte er mich, als er mich herum gewirbelt hatte. „Ja, alles ist wie früher. Bin wieder komplett zusammen geflickt.“, antwortete ich außer Atem. „Oh Bella, das ist wunderbar.“ Edward stellte mich wieder auf die Füße und drückte seine Lippen auf meine. Viel zu schnell löste er sich dann wieder von mir. „Dann lass uns los gehen, wir müssen noch ein paar Winterklamotten einkaufen gehen.“, meinte er dann und legte einen Arm um mich. Wir mussten noch einige Winterklamotten kaufen, immerhin lag in Oberstdorf fast ein Meter Schnee um diese Jahreszeit, wie wir aus dem Internet erfuhren. Und da es in Phoenix so gut wie nie kälter wurde als fünf Grad, gab unser Kleiderschrank nicht viel an Schneekleidung her. Ich hatte zwar aus Forks noch einige Winterpullis und auch Schneehosen, wovon mir aber die Hälfte nicht mehr passte. Deshalb machten wir uns noch auf zu einer kleinen Shoppingtour in der Innenstadt.

Nach vier Stunden kamen wir total erschöpft bei mir zu Hause an. Wir hatten ordentlich zugeschlagen und waren nun perfekt ausgerüstet für vier Tage in den Bergen mit Unmengen an Schnee und viel Kälte. Seltsamerweise lagen auf meinem Bett schon zwei Koffer, die zur Hälfte gepackt waren. „Was zum Teufel...“, weiter kam ich nicht, den wie aus dem Nichts, stand Alice plötzlich in meinem Zimmer. „Da seid ihr ja. Ich hab mir schon mal erlaubt, anfangen zu packen. Immerhin ist es jetzt schon später Nachmittag und ihr zwei müsst morgen sehr früh raus. Lass mal sehen, was ihr noch ergattert habt.“ Alice riss mir regelrecht die Türen aus der Hand und durchstöberte meine Einkäufe. „Wenn ich dich nicht hätte Alice.“, stöhnte ich leicht genervt. „Ja ja, ich weiß. Ich hab dich auch lieb.“, gab sie nur zurück. Was sollte ich dazu noch sagen, es war fast klar, dass Alice sich noch irgendwie mit einbrachte in unseren Kurzurlaub. Immerhin war Alice immer noch nicht begeistert davon, dass wir dieses Jahr Silvester getrennt verbrachten. Schließlich hatte sie eine Monster-Party geplant, weil ich nun wieder fit war. Aber sie hatte es nun akzeptiert und war auch der Meinung, dass Edward und ich uns die Tage verdient hätten nach all den Wochen. Wenigstens konnte ich ihr ausreden, dass sie mit zum Shoppen ging. Aber das sie mir das Kofferpacken nicht alleine überlassen würde, darauf hätte ich schon fast mit Rosalie gewettet. „Alice, für was brauch ich nen Bikini im Schnee?“, fragte ich, als ich meine Koffer inspizierte. „Man kann ja nie wissen.“, war die glorreiche Antwort. „Sorry Schwesterherz, aber den wird Bella wirklich nicht brauchen. Ich lass euch mal allein und geh zu mir packen. Ich komm später wieder Süße.“, meinte Edward und gab mir einen Kuss. „Ich hab bei dir auch schon angefangen. Soviel hast du also nicht mehr zu tun.“, grinste Alice ihren Bruder an. „Als hätte ich es geahnt.“, stöhnte dieser und ging dann aus meinem Zimmer. „Also meine liebe beste Freundin, wenn du das auch noch bleiben willst, gehen wir nochmal die Koffer durch. Einen Bikini werde ich wohl wirklich nicht brauchen und ich denke, diesen Rock auch nicht.“, wendete ich mich an Alice und nahm einen ziemlich kurzen Rock aus dem Koffer. „Na gut, aber die Dessous bleiben. Immerhin dürft ihr jetzt ja wieder voll los legen oder? Wie lange ist das letzte Mal her? Drei Jahre?“, scherzte Alice. „Gefühlte zehn. Aber es ist wirklich lang genug. Deshalb weiß ich nicht, ob Dessous dann wirklich nötig sind. Ich werd sie doch eh nicht lange anhaben.“ „Hmm, hast du auch wieder Recht. Egal, soviel Platz nehmen die ja nicht weg. Oh, der Pulli ist ja süß.“ Alice hielt einen rosanen Pulli hoch, der an den Ärmeln kleine Applikationen hatte. „Ja, finde ich auch. Den werd ich morgen wohl auf den Flug anziehen. Dazu diese Boots.“, erklärte ich und hielt weiße Stiefel hoch. Gemeinsam packten wir die Koffer noch, ehe uns meine Mum gegen acht zum Essen rief.

Is it Love,or not?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt