Teil 4

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Teil 4

„Mir geht es nicht so gut. Ich glaube ich habe etwas falsches gegessen. Können wir bitte gehen?" fragte ich während ich zu den anderen zulief, die noch am Stehtisch standen.

Tea und Blake sahen sich gegenseitig verstohlen an und nickten.

„Ist alles okay?", Jack kam direkt auf mich zu und legte seine Hand auf meinen Oberarm.

„Ja, mir ist nur ein wenig übel. Vielleicht liegt es an der Luft in Ohio." scherzte ich und schüttelte über den miserablen Witz nur den Kopf, als mir bewusst wurde was ich da eben gesagt hatte. Jack schenkte mir ein herzliches lächeln, in dem auch ein Funken Mitleid steckte.

„Geht ihr schon?" mischt sich Cole ein und sieht zu Tea.

Er sah sie mit einem innigen Blick an, den ich nicht ganz deuten konnte. Meine Gedanken schweiften ohne dass ich was dagegen tun konnte zu Damian. Obwohl ich nicht an ihn denken wollte, spukte er in meinem Kopf herum und niestete sich dort ein. Ich musste mich ablenken. Sofort.

Ich blickte zu den Lichterlaternen hoch, es waren 23 Laternen, die den Stand an dem wir standen mit dem Stand der Sandwiches verkaufte verband. Der Mann der Zuckerwatte verkaufte, hatte 22 Muttermale in seinem Gesicht, wobei 10 Muttermale ein Muster ergaben die einem Baum ähnelten. Insgesamt hatte der Zuckerwattenverkäufer bei dem kleinen Mädchen den Stiel 12 Sekunden lang in der rosa Schüssel gedreht, bei dem jungen davor waren es 15 Sekunden, deswegen war seine Portion auch etwas größer gewesen.

„Ever.", Blake schnippte mit seinen Fingern vor meinem Gesicht herum. Ich ließ einen erschrockenen Seufzer raus und wandte mich zu Tea, Jack und Blake die schon bereit zum gehen auf mich warteten.

Damian und Melia kamen genau in dem Moment, als ich in die Richtung blickte auf uns zugelaufen. Er hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und gab ihr gerade einen Kuss auf die Schläfe. Seine grauen Augen fokussierten mich, ehe er sich zu Melia runter bückte und ihr etwas zuflüsterte. Irgendwas in meinem Magen zog sich zusammen, obwohl ich vor kurzem etwas gegessen hatte.

Damian ignorierte mich, ging an mir vorbei und gestellte sich zu Cole, der ganz alleine am Tisch stand. Diese einfache Geste allein, erschütterte mich.

„Ciao Cole." verabschiedete ich mich und winkte ihm zum abschied zu. Ich wollte keine Sekunde länger hier bleiben.

Cole hatte seinen ganzen Mund voller Zuckerwatte, als er sich ebenfalls von mir verabschiedete und irgendwas sagte, was ich nicht verstand. Er sah lustig aus, wie als würde er jeden Moment eine rosa Wolke auskotzen. Kurz sah ich zu Damian, doch er unterhielt sich gerade innig mit seiner Freundin. Es war mir sowieso egal was er tat. Mal ganz ehrlich, es ist doch offensichtlich, dass Damian mich nur ins Bett kriegen wollte. Wahrscheinlich hatte er gerade eine Krise mit seiner Freundin und wollte sich ablenken, bis es wieder mit dieser Melia funktioniert. Melia, das Mädchen, welches er wahrscheinlich liebte. Wieso machte ich mir überhaupt Gedanken um ihn oder sein Privatleben? Und dann noch diese dämliche Wollen-Wir-Freunde-Sein Aktion? Dieser Junge bringt nichts als Unordnung in meine Gedanken. Mit seiner tiefen Stimme, seinem unverschämten Lachen, seiner Wortwahl und seinen Blicken. Gott! Er soll aus meinen Kopf verschwinden.

Wir standen bereits vor unserem Wohnheim ohne dass ich den Rückweg überhaupt wahrgenommen hatte. Blake beugte sich zu mir um mich zu umarmen.

„Morgen früh, selbe Zeit, selber Ort und ein Gespräch darüber was mit dir los ist?" flüsterte er in mein Ohr woraufhin ich nicke.

Ich konnte Blake und Tea trauen, das weiß ich. Genauso wie ich wusste, dass Damian ein Arschloch war. Argh! Was schleicht er sich andauernd in meinen Kopf! Blake winkte uns noch zu, bevor er immer und immer mehr verschwand und anschließend garnicht mehr zu sehen war.

DefenselessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt