Teil 9

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Teil 9

Ich musste gestehen, dass Jack keine Gelegenheit ausließ um mir zu zeigen, wie sehr er seine Worte bereute. An jedem einzelnen Tag dieser Woche, hatte er mich in der Früh mit einem Latte Macchiato abgeholt und mich nach der Schule zum Wohnheim begleitet. Jedesmal steckte ich ihm das Geld für den Kaffee ein, doch er ließ es nicht dabei und gab mir immer meine Münzen zurück. Er saß auch wieder neben mir, was die Blicke der anderen ziemlich eingeschränkt hatte.  Damian und ich gingen uns die meiste Zeit aus dem Weg, was auch besser so war. Er machte sein Ding und ich meins. Eigentlich wäre die Sache mit dem voneinander fernhalten einfach gewesen, wären wir nicht Referatpartner. 

Es war Freitag und Professor Allen entließ uns gerade vom Unterricht. Ich wartete vor der Tür. Jack tauchte als erstes auf und lächelte mich zum Abschied an. Ich hatte ihm gesagt, ich würde heute nach der Schule mit Blake essen gehen. Einige Studenten folgten, bis Damian plötzlich am Türrahmen erschien und wortlos an mir vorbei ging. Er tippte auf seinem Handy rum und ließ mich hinter sich.

„Damian, können wir uns am Sonntag treffen? Wegen unseres Projekts natürlich." sagte ich und versperrte ihm das Weitergehen, indem ich mich vor ihm stellte. Er sah von seinem Handy ab und blickte mich mit emotionsloser Miene an. Seine kalten grünen Augen strahlten Müdigkeit aus und er wirkte nicht, als wäre er in bester Form. 

„Meinetwegen." murmelte er, machte einen großen Bogen um mich und lief weiter.

Ich drehte mich in die Richtung in die er verschwunden war und sah ihm nach.

Wieso fühlte ich mich so schlecht, obwohl ich das getan habe was ich für richtig halte? Damian von mir abzustoßen war doch die beste Idee gewesen, oder nicht?

„Du scheinst nicht sehr glücklich zu sein." sagte plötzlich eine bekannte Stimme. Ich drehte mich in die Richtung, von der das Geräusch kam. Blake stand gegenüber meines Klassenzimmers an der Backsteinmauer angelehnt und musterte mich mit verschränkten Armen. Ich hatte ihn garnicht bemerkt und total vergessen, dass wir freitags um die selbe Uhrzeit aus hatten. Blake stoß sich von der Mauer ab, kam zu mir rüber und legte seine Hand um meine Schulter.

„Was ist den los shawty?" fragte er besorgt und sah auf mich herab. 

„Nichts. Es ist nur,...seitdem ich Damian gesagt habe, dass wir uns voneinander fernhalten sollten, es mir nicht wie erhofft besser sondern schlechter geht. Ich weiß nicht woran das liegt, weil ich mir sicher bin, dass Damian die Sache zwischen ihm und mir locker gesehen hat." 

Blake hob eine Augenbraue nach oben.

„Es war doch nur was lockeres? Rein freundschaftlich dachte ich? Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich es übertrieben finde eine 180° Wendung einzulegen und ihn zu ignorieren. Er hat dich verteidigt, als Jack dich beleidigt hat. Zwar auf keine gute Art und Weise, doch er hat dich verteidigt. Damian war da als du geweint hast, er hat wegen deiner Ehre körperlichen Schmerz erfahren müssen. Was ist also dein Problem?" 

Blake hielt kurz inne und bliebt stehen.

„Außer du empfindest..." fuhr er fort doch ich hielt ihm meine Hand an den Mund.

„Stopp es genügt." unterbrach ich ihn an dieser Stelle.

„Ich habe dir das alles nicht erzählt, dass du es mir an den Kopf wirfst."

Blake zog mit seiner Hand meine von seinem Mund weg und grinste mich breit an.

„Oh mein Gott, Ever du hast Angst vor deinen Gefühlen für Damian." quietschte er und klatschte aufgeregt in die Hände, während er auf und ab hüpfte.

DefenselessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt