CHAPTER II

17 2 0
                                    

Am nächsten Morgen stand ich früher auf als geplant. Ich huschte rüber ins Badezimmer und nahm erstmal eine warme Dusche.
Während des Umziehens überlegte ich was ich heute am besten unternehmen sollte. Ein Gedanke schoss mir sofort ins Hirn. Basketball.

Ich schmunzelte da mir dies als eine gute Idee erschien und zog mir bequeme Jogginghosen an, und einen Hoodie über.

So im schlabber-Look begab ich mich nach unten in die Küche und sah mich nach etwas Essbarem um.

Der Kühlschrank war so ziemlich leer. Natoll.
"Yah Jiyeon! Gehst du eigentlich auch mal Einkaufen?!", rief ich doch bekam keine Antwort. Schlafmütze.

Seufzend schnappte ich mir nur eine Scheibe Brot und klemmte es mir zwischen die Zähne damit ich die Hände frei hatte um mir die Schuhe zu zubinden. Ich lief nochmals kurz hoch um meinen Ball zu holen, hinterliess eine Notiz am Kühlschrank, die sagte ich sei kurz raus, für Jiyeon und machte mich dann auf den Weg.

Bloss gabs da ein kleines Problem. Ich kenne die Umgebung noch garnicht. Wie soll ich da bitte ein Basketballfeld finden? Ich schluckte die letzten paar Bisse meines Brotes hinunter und grummelte etwas genervt vor mich hin. Das hatte ich total vergessen durchzudenken.

Ich zückte mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte die GPS-App die ich mir mal heruntergeladen, aber noch nie wirklich verwendet hab.

Ich gab Basketball beim Suchfeld ein, in der Hoffnung so fündig zu werden. Und tatsächlich gab mir die App eine nicht weit entfernte Route vor, der ich dann auch zu folgen beschloss.

Nach knapp zehn Minuten kam mir auch ein verlassener Teerplatz in sicht auf dem jeweils vier Basketballkörbe hochragten. Die Netze sahen ziemlich mitgenommen aus, aber solange mein Ball da nicht hängen blieb, war mir das egal.

Ich prellte meinen Ball fröhlich vor mir her als ich mich auf einen Korb zubewegte und kurz davor blieb ich stehen um zu werfen.

Treffer

Endlich wieder Basketball spielen! dacht ich mir und warf wiederholt einige Körbe. Mal von Nahem, mal von Weitem.

Ich prellte den Ball einige male und wollte gerade wieder werfen als ich plötzlich Schritte und das Prellen eines anderen Balls vernahm.

Ich zuckte leicht zusammen, da ich nicht erwartet hab, dass der, mir verlassen erscheinende Teerplatz, doch besucht wurde.

Ich verlor die Konzentration und mein 3-Meter Wurf scheiterte erbärmlich. Um es noch schlimmer zu machen knallte der Ball gegen den Rahmen und spickte somit zur Seite weg. "Scheisse.." Murmelte ich und rannte dem Ball hinterher.

Ein Junge am anderen Ende des Platzes, fing meinen Ball ab und hielt ihn in seinen Händen fest, was mich langsam zum stehen brachte.
Ich hob meinen Arm und winkte, damit er mir den Ball zuwirft. Was er aber nicht tat.

Verwirrt legte ich den Kopf schief und musterte ihn. Er trug schwarze Tights und rote Basketballshorts drüber und einen genauso roten Hoodie, dessen Kaputze er tief ins Gesicht zog, sodass ich seine Augen nicht sah. Ich senkte meinen Arm langsam und schnaubte.

"Gibst du mir nun meinen Ball oder nicht?", rief ich quer übers Feld um sicher zu gehen dass er mich auch hörte. "Klar." Gab er nach einer Weile zurück und prellte mit meinem Basketball auf mich zu, während er seinen unter seinem anderem Arm hielt. Ich musterte ihn weiter und sagte nichts bis er vor mir stand.

Als ich meinen Arm nach dem Ball ausstreckte, zog er ihn hinter seinen Rücken und ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. "Wenn.. Du darum spielst.", sagte er und ich hob verduzt eine Braue.

"Was willst du mit meinem Ball? Du hast doch bereits einen?"

Ich war sichtlich verwirrt und sein Grinsen nervte mich übelst. Was bildet der sich ein? Ich wollte nach meinem Ball greifen doch er war schneller und mit einem Schwung, warf er ihn aufs Dach eines nahegelegenen Hauses.

Meine Augen weiteten sich als dieser vom Dach rollte und in den Garten des Hauses fiel.

"Sag mal, spinnst du?!", fuhr ich ihn an.
"Entspann dich. Ich will nur ein Spiel. Wenn du gewinnst, verspreche ich, dass ich rüber gehe, nett an der Tür klopfe und dir deinen Ball zurückhole."
"Und wenn du gewinnst..?" Sein grinsen wurde breiter und ich verengte meine Augen und musterte ihn misstrauisch. Was hat er vor?

"Überleg ich mir noch.", sagte er knapp. Ich verdrehte die Augen. "Lass gut sein.", erwiederte ich und machte auf dem Absatz kehrt. Ich wollte gerade die Richtung des Hauses, wo mein Basketball liegt und mich bestimmt schon vermisst, einschlagen als:

"Yah, hast du etwa angst zu verlieren?" Ich blieb stehen.
"Was hab ich mir auch dabei gedacht. Ist eh klar das Mädchen es mit Jungs nicht aufnehmen können." Angespannt ballte ich meine Hände zu Fäusten. Auch wenn ich es ungern zugebe, und es auch ziemlich kindisch war, hat er damit einen Wundpunkt getroffen.

Ich drehte mich zu ihm um, lief auf ihn zu und rückte ihm ziemlich nah an die Pelle. "Nimm den Mund nicht so voll-" "Heisst das du spielst?" Ich presste die Lippen auf einander. Seine Art provozierte mich tierisch und was mich noch mehr aufbrauste war der Fakt, dass ich mich überhaupt provozieren liess. Er grinste wieder und wartete auf meine Antwort. Ich nickte nur und trat einen Schritt zurück.

Mir wurde erst jetzt bewusst wie nah ich ihm stand und ohne es zu wollen, schoss mir das Blut ins Gesicht und färbte meine Wangen leicht rosa. Beschähmt und wütend zugleich blickte ich zur Seite.

"Ladies first.", kam es seinerseits und er passte mir seinen Ball, der unerwartet kam, weshalb er mir zunächst aus der Hand rutschte. Jedoch fasste ich mich schnell wieder und prellte ihn um es zu überspielen. Krieg dich wieder ein was ist los mit dir Hyorin!?

Kurz tief durchatmend ging ich mit dem Ball auf die Mitte zu und spürte gewisses Adrenalin in mir aufsteigen. Ich will das hier gewinnen. Es ging mir um mehr als bloss meinen Ball. Einersets traue ich dem Kerl nicht mit was wäre wenn er gewinnen würde. Andererseits wollte ich ihm zeigen, dass auch Mädchen in einer Jungssportart gut sein konnten.

Er positionierte sich mir gegenüber und wartete auf meinen Zug.

Na warte, dein Grinsen wird dir schon noch vergehen

Ein Wurf ins HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt