*Maxi*
Sie war auf einmal wie weggetreten. Sie lag mit offenen Augen da und dennoch war ich sicher, dass sie nichts von dem, was um sie herum geschah, wahrnahm. Ich rief einen Arzt, doch der meinte, sie bräuchte einfach Zeit um das Alles verarbeiten zu können. Er sagte sie sei traumatisiert. Fran und ich blieben noch so lange wie möglich bei ihr, doch irgendwann schickte uns eine Krankenschwester mit der Begründung weg, die Besucherzeit sei jetzt vorbei. Ich ließ sie nur ungerne alleine, doch ich hatte wohl keine andere Möglichkeit.
Am nächsten Tag war im Studio die Hölle los, denn alle wollten wissen wie es Naty ging. Die meiste Zeit über ließ ich Francesca erzählen, denn ich hatte die ganze Nacht vor Sorge um Naty nicht schlafen können und war jetzt hundemüde. Selbst Ludmila schien ernsthaft besorgt um Naty und bestand darauf am Nachmittag mit ins Krankenhaus zu kommen. Ich war sehr froh, dass Natalia wieder aufgewacht war, doch ich hatte das Gefühl, sie würde nie wieder die Alte werden und das machte mich traurig. Ich konnte mich heute überhaupt nicht auf den Unterricht konzentrieren und war heilfroh als ich endlich zu meiner Süßen konnte.
Als ich endlich mit Ludmila Natys Zimmer betrat saß sie aufrecht auf ihrem Bett und man hatte sie vom Bett losgebunden. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und mir schien ich war nicht der Einzige, der heute Nacht keine Auge zugetan hatte. Sie hörte mich hereinkommen und hob den Kopf, doch dann reagierte sie, wie ich es am wenigsten erwartet hätte.
*Naty*
Ich begann zu zittern und musste einen lauten Angstschrei unterdrücken. Ich wusste nicht warum, doch all das wurde von dem blonden Mädchen ausgelöst, das mit Maxi hereingekommen war. Ich wusste weder ihren Namen, noch woher ich sie kannte, aber ich erinnerte mich verschwommen an sie und sie machte mir furchtbare Angst. Maxi bemerkte meine Reaktion, kam zu mir und legte seine Arme um mich, das fühlte sich überraschender Weise seltsam vertraut und beruhigend an. Ich starrte weiterhin das blonde Mädchen an bis Maxi sagte: „Bitte Ludmila, geh! Siehst du nicht, dass du ihr Angst machst?" Ich sah zuerst Enttäuschung im Blick des Mädchens, dann Wut. Schließlich drehte sie sich um und ging. Maxi wollte mich schon wieder loslassen, doch ich hielt ihn fest, legte meinen Kopf auf seine Schulter und begann ungehemmt zu weinen. Ich weinte um meine Familie, um meinen Gedächtnisverlust und all die schlimmen Dinge mit denen ich in Zukunft würde kämpfen müssen und Maxi hielt mich einfach fest und bot mir einen Halt in all meiner Trauer.
Es vergingen noch eineinhalb Wochen im Krankenhaus und Maxi kam ausnahmslos jeden Tag zu mir. Wir redeten nicht besonders viel, wir saßen die meiste Zeit einfach nur nebeneinander und er nahm mich in den Arm. Ich konnte mich noch immer an nichts vor dem Autounfall erinnern, auch nicht daran, dass Maxi mein Freund gewesen war, doch so wie er mich festhielt und mich ansah wusste ich auch so, dass es stimmte. Ich war mir ganz sicher, dass ich ihn früher einmal geliebt hatte. Und ich liebte ihn immer noch.
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Quien soy?-Wer bin ich-Naxi/Violetta
FanfictionAls Naty aus dem Koma aufwacht kann sie sich an nichts mehr erinnern. Maxi, der behauptet ihr Freund zu sein, will ihr helfen, was sich allerdings als sehr schwierig herausstellt. Naty muss sich komplett neu kennenlernen und erfährt dabei auch sehr...