Im Studio OnBeat

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Am nächsten Morgen machte ich mich zusammen mit Francesca fertig und sie half mir sogar beim Schminken, da ich das mit gebrochenem Arm nicht allein konnte. Wir verstanden uns echt super und ich fragte mich deshalb wieso ich nicht mit ihr befreundet war sondern mit dieser seltsamen Ludmila. Nach dem Frühstück stiegen wir in Maxis Auto, in dem ich mich immer noch extrem unwohl fühlte, und fuhren zu dieser seltsamen Schule, dem OneBeat-Studio, das ich anscheinend besuchte um Singen und Tanzen lernen. Schon von Weitem hörte ich Musik und als ich das Studio stehen konnte verschlug es mir glatt die Sprache: Alles war bunt und auf dem Pausenhof wurde gesungen, getanzt und Musik gespielt. Das veränderte sich auch nicht als wir das Studio betraten. Wir gingen in einen Raum indem sich eine Bühne, ein Klavier und viele Stühle befanden, wir waren dort vollkommen allein. „Du kannst dich ruhig hinsetzen. Maxi und ich müssen noch mal schnell weg, wir kommen aber gleich zurück", sagte Francesca und damit ließen mich die beiden alleine. Es dauerte vielleicht eine Minute, dann ging plötzlich der Vorhang der Bühne auf. Auf der Bühne waren drei Personen: Maxi stand am Keyboard, ein anderer Junge mit schwarzem Haar saß am Schlagzeug und ein hübscher Junge mit hellbraunem Haar, der soweit ich mich erinnern konnte Leon hieß, stand mit einer Gitarre in der Hand da. Die drei begannen zu spielen und ich erkannte das Lied zu meiner Verwunderung sofort: Tienes el talento. Ein blonder Junge trat zusammen mit Francesca auf die Bühne und sang die erste Strophe. Zum Refrain kamen dann plötzlich alle Anderen, die ich auf den Bildern gesehen hatte, hinter dem Vorhang hervor und sangen. Es hörte sich wundervoll an. Zur zweiten Strophe holte mich Francesca dann auf die Bühne. Erwartete sie von mir, dass ich jetzt sang? Vor so vielen Fremden? Ich riss mich zusammen und sang einfach, dabei blendete ich alles um mich herum aus und beachtete nur Maxi wie er mich stolz lächelnd auf dem Keyboard begleitete. Ich fühlte mich glücklich und frei, es war als würde ich schon immer dazugehören zu dieser Gruppe von fantastischen Sängern und vielleicht stimmte das sogar. Dann kam wieder der Refrain und ich sang mit ihnen allen zusammen, als plötzlich mehrere Bilder vor meinem inneren Auge aufblitzten. Ich sah mich als ich das Lied bei irgendeinem Wettbewerb sang und wie ich es in irgendeiner Bar mit dem blonden Jungen, der die erste Strophe gesungen hatte, performte. Ich sah auch wie ich es unzählige Male nur für mich gesungen hatte und wie fröhlich ich dabei immer war. Als das Lied zu Ende war applaudierten wir uns alle. Jetzt erst kam ich dazu mich genauer umzusehen, es waren wirklich ALLE von den Fotos da, zu meinem Bedauern selbst Ludmila.

Quien soy?-Wer bin ich-Naxi/ViolettaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt