Delilas Sicht:
Ein Mädchen, das ich nur flüchtig kannte und ein schwankender Mic kamen die Treppe hinunter gelaufen. Er war gerade dabei sein Hemd wieder zuzuknöpfen, was nicht richtig gelingen wollte. Sie hingegen hatte einen leicht ängstlichen Gesichtsausdruck und drehte sich schleunigst zu Mic um. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und gab ihr einen kurzen Kuss, danach verschwand er aus dem Haus. Zehn Minuten starrte ich die Treppe an, doch Daryell kam nicht herunter. Irgendwann konnte ich es nicht mehr aushalten und schnappte mir ein Päckchen Tempos, einen riesigen Becher voll Schokoeis und zwei Löffel. „Dary? Bist du da? Mach mal die Tür auf“, sagte ich und klopfte gegen ihre verschlossene Tür. Von drinnen antwortete niemand. Nach tausend mal klopfen, hatte ich die Nase voll und stellte alles vor der Tür ab, rannte die Treppe hinunter und schrie: „ALLE RAUS HIER DIE, PARTY IST ZUENDE!“ Keiner drehte sich um oder würdigte mich auch nur eines Blickes, sie tanzten fröhlich weiter und betranken sich. Ich schnappte mir das Hauptstrom Kabel und eine Sekunde später war es mucks Mäuschen still. „Alle man raus hier! Die Party ist vorbei!“ Diesmal hörten sie mich, doch fingen kurz darauf nur an zu lachen und ignorierten mich wieder. „Oh Gott ich glaub ich hab eine ansteckende Krankheit! Oh nein, meine Haut löst sich schon von den Händen!“, wimmerte ich und schon rannten alle panisch aus dem Haus. 'Vollidioten' , dachte ich mir und musste grinsen. Über den Balkon kletterte ich zu Daryells Fenster und wie erwartete war es offen. Ich quetschte mich durch die kleine Öffnung und sah eine total verweinte Dary auf dem Bett sitzen, die mich aus großen Augen anstarrte. „Wenn das Eis geschmolzen ist kannst du was erleben!“, motzte ich sarkastisch und versuchte sie aufzuheitern, was in einem erneuten Tränenerguss endete. Ich schloss die Tür auf, holte Eis und den Rest und schloss wieder ab. „Komm schon hier nimm ein Tempo. Mic hat dich doch gar nicht verdient! Du bist viel zu clever für ihn und er... äh ja also ist nur ein Säufer! Ich glaub der hat ne' Bierflasche im Kopf und kein Hirn!“ Dary schnäuzte in ihr Taschentuch und schob sich einen riesen Löffel Schokoeis in den Mund. Ja Eis hilft doch immer gegen alles! „Er ist ein Idiot! Aber so leicht lass ich ihn nicht davon kommen! Das wird er büßen!“, erklärte sie und schon war purer Zorn auf ihrem Gesicht abzulesen. „Hey dann geh ich jetzt mal nach Hause und sehe nach ob die Ärzte meine Mom wieder gebracht haben. Ich ruf dich dann noch mal an und denk dran morgen ist Freitag. Dary and Lila Day! Ich hab einige gute DVDs aber bring lieber noch ein paar mit, falls wir uns wieder nicht einigen können. Popcorn ist auch noch da und Tami schläft morgen auch bei einer Freundin.“ Ich drückte sie noch einmal und verschwand schleunigst nach Hause.
Meine Mutter war wieder da. Sie sah besser aus, aber gesund konnte man es nicht nennen. „Hey, na wie geht’s?“, fragte ich sie und bekam als Antwort ein gequältes Lächeln. „Besser.“ Tami kam von hinten angerannt und drückte mich. „ Mommy ist wieder da!“, lachte sie und rannte auf unsere Mutter zu, die einen kleinen Schmerzensschrei ausstöhnte als Tamira auf sie sprang, doch sie lies sich nichts anmerken und drückte sie fest. „Leute, ich muss ins Bett morgen ist Schule und ja mir kam da noch was dazwischen... also gute Nacht“, murmelte ich und wollte gerade davonrennen, als meine Mutter mich festhielt. „Schatz du meinst doch nicht wirklich, das ich es vergessen habe oder?! Hier das ist für dich und alles Gute zu deinem Geburtstag!“ Ich grinste und war total verblüfft, als sie mir ein kleines Päckchen hinhielt. Ich bekam nie Geschenke, da Paul es ihr verbot. Nur er durfte Geschenke haben. Sonst keiner. Ich öffnete es vorsichtig und zum Vorschein kam eine kleine Brosche. Sie war Silber und glänzte. Wenn man das erste mal hinblickte, sah sie aus wie ein Schmetterling, aber es waren wie zwei Blätter die ineinander verschlungen waren und nur so aussahen. Außenrum glänzten schöne verschlungene Ranken den Schmetterling oder die Blätter, wie auch immer. Sie sah so wunderschön aus, das ich fast weinen musste. Fast sah es ein bisschen aus wie ein Maske, egal wie viel sie sein konnte, sie gefiel mir sehr gut! „Danke Mom! Sie ist wunderschön. Aber Paul...“ Sie bedeutete mir mit dem Finger auf ihren Lippen, dass ich leise sein sollte und ihm nichts davon sagen durfte. Es würde sonst Konsequenzen haben. Ich nickte, drückte meine Familie noch einmal und lief in mein Zimmer. Das war bis jetzt der schönste Geburtstag, den ich je hatte.
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Dreamnight
FantasyNormale Tage... Normale Wochen... Jedoch keine normale Nacht... Es zog sie in sich hinein und sie verschwanden... Alles begann mit einem Traumfänger, ein Geschenk. Daryell dachte sich nichts böses dabei und Delila auch nicht. Doch wie würde es end...