Kapitel 2: Gescheitert

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Daryells Sicht:

Ich saß auf den Schlossmauern, angelehnt an einer Säule und blickte hinunter zum Dorf. Von hier oben aus konnte ich fast ganz Cyron sehen. Plötzlich hatte ich auf einmal dieses widerliche Gefühl...

Es fühlte sich warm und geborgen an...

Als ob mich jemand umarmte und da hier niemand war außer mir konnte das nur eines heißen.

Justin.

Er umarmte meine Seele.

Ich holte seine Seele ebenfalls raus und außerdem noch ein Messer das in meinem Strumpfband steckte, das ich immer unter meinen Minirock trug. Ich stach mitten in seine Seele und das widerliche Gefühl verschwand...

Justins Sicht:

Ich krümmte mich vor Schmerz, ließ ihre Seele los die gleich darauf wieder in meinem Körper verschwand. „Justin! Was ist passiert?!“, wollte Lila besorgt wissen. „Sie hat mit etwas... in meine Seele eingestochen...“, brachte ich hervor. Marc hob mein Shirt hoch und ich sah eine mittelgroße Wunde die blutete. „Verdammt“, meinte Leo und legte seine Hand darauf. Ich verzerrte das Gesicht vor Schmerz und Leo begann die Wunde zu heilen. Sie hat mich tatsächlich verletzt.

Mich.

Ihren Partner...

Am nächsten Tag trafen wir uns früh am Morgen vor dem Palast und schritten dann zusammen durch das Tor von Cyron. Ich war noch nie hier gewesen. Es war das genaue Gegenteil von Dreamian früher. Es war dunkel, regnete und gewitterte und das wahrscheinlich dauerhaft. Dunkle Rabengestalten liefen in schwarzen Umhängen umher und beäugten uns finster. Sie wussten wer wir waren und wohin wir wollten, doch keiner hielt uns auf. Wir betreten den Palast ohne Hindernisse und sahen uns um. Nirgends waren Wachen zu sehen. „Und jetzt?“, fragte Lila. „Ich schlage vor das wir alle zusammen bleiben und einfach jeden Zimmer durchsuchen“, sagte ich. „Woher sollen wir wissen das sie hier ist und nicht in der Menschenwelt oder wo anders in Cyron?“, fragte Marc. „Gar nicht. Aber einen Versuch ist es alle mal wert, jetzt wo wir schon hier sind“, meinte ich und und schon begannen wir jedes Zimmer zu durchsuchen.

Zu meiner Überraschung begegneten wir keinem einzigen Cyronen. Gut so. Die waren wohl alle in der Menschenwelt oder in Dreamian und kamen nur Abends wieder hier her, was auch erklären würde warum sie Abends immer so plötzlich aus Dreamian verschwanden.

Wir betraten das nächste Zimmer und ein mir bekannter Duft kam uns entgegen. „Es ist ihr Zimmer, stimmt's?“, fragte mich Delila. Ich nickte. „Ich erkenne ihren Duft“, meinte ich und lief auf ihr Bett zu. Ich setzte mich darauf und legte eine Hand auf die Decke. Hier schlief sie also jede Nacht während ich kein Auge zu bekam und mir ununterbrochen Sorgen machte...

„Hier ist sie nicht. Lasst uns weiter suchen“, meinte Leo. Ich stand auf und wir setzten unsere Suche fort.

Eine Stunden später hatten wir den ganzen Palast durchsucht und es blieb nur noch ein Saal übrig. Der Thronsaal. Bisher sind wir dem König nicht begegnet, das musste entweder bedeuten er ist jetzt in diesem Saal oder er versteckt sich irgendwo anders im Palast, denn ich war mir ziemlich sicher das es hier nur so wimmelte von Geheimgängen und doppelten Wänden. Ich atmete tief durch und öffnete die Tür.

Was ich sah war definitiv nicht der König und leider auch nicht Daryell, sondern ein Typ mit schwarzen Haaren der ungefähr genauso alt war wie wir. „Endlich passiert mal was“, meinte er gelangweilt grinsend. „Ihr müsst Marc, Leo und Delila sein. Und natürlich... Justin. Ihr Seelenpartner. Sie hat mir von dir erzählt“, meinte er und stand auf. „Wo ist sie?!“, schrie ich und wollte mich auf ihn stürzen, doch Leo und Marc hielten mich zurück. „Lasst mich los!“, schrie ich die beiden wütend an. „Jetzt beruhige dich doch“, zischte Marc. Ich versuchte mich zusammen zureisen und schaffte es mich ein wenig zu beruhigen. Marc und Leo ließen mich los. Der Typ lachte hämisch auf. „Wer bist du überhaupt?“, fragte Leo. „Tyler. Darys Freund“, meinte er und sah mich herausfordernd an. Wieder wollte ich auf ihn losgehen und schon wieder wurde ich zurück gehalten. Tyler lachte. „Hey Daryell, willst du nicht langsam mal runter kommen, ist echt lustig hier unten“, meinte Tyler. Erschrocken sah ich mich um.

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