Ich saß ziemlich lange dort. Ich war in meinen Gedanken verloren.
Wo war ich denn nochmal? Nach einer Zeit verlor ich den Überblick und wusste fast nie wo ich war. Ich ging einfach nach vorne. Wollte meinem Zug ins neue Leben entgegen gehen, aber ich konnte nicht viel tun, außer zu warten.
Ich nahm meine Tasche in die Hand und fing an einen Schritt nach dem anderen zu machen. Der Sonnenaufgang war wunderschön, ich ging weiter bis ich mich auf einer Hauptstraße befand. Ich sah zu, wie die modernen Autos an mir vorbei rasten. Ich weiß man sollte nicht neidisch sein, doch ich war es. Ich wollte doch nur normal Leben.
Oma was hast du mir angetan, wieso hast auch noch du mich alleine gelassen? Wieso? -fragte ich mich. Meine Oma war schon bisschen älter, ihre Zeit ist anscheinend gekommen. Doch trotzdem fand ich, dass sie viel zu früh von uns ging. Ich brauchte sie, sie war immer da als ich sie gebraucht habe. Sie war der Grund warum ich wieder in die Schule ging und langsam versuchte normal zu leben und nicht nur an Erinnerungen zu hängen.
Als sie starb verkaufte ich alle Möbel und mit dem Geld zahlte ich für ihre Beerdigung, Grab und Sarg. Die Wohnung war leider nur gemietet und ich hatte kein Geld. Mir blieben nur 100 Pfund in der Tasche, die ich mir versuchte so gut wie möglich für Essen aufzuteilen. Aber 100 Pfund ? Das ist fast gar nichts.Ich hatte keinen Job. Meine Oma meinte ich kann mir nach der Schule nochmal Zeit lassen und überlegen was ich studieren will, was mich glücklich machen wird. Sie hat es wohl auch nicht erwartet.
Meine beste Freundin zog vor 2 Jahren nach Frankreich und wir haben nur ab und zu telefoniert also konnte ich auch sie nicht um Hilfe bitten. Und nun bin ich hier. Dank meinen Eltern... ich sollte aufhören an sie zu denken,es macht mich nur sauer. Sauer? Eher enttäuscht.
Ich setze mich auf eine Bank neben einem Supermarkt in der Hoffnung jemand mit Herz begegnet mir und gibt mir was zu essen. Gestern hab ich nichts gegessen und nichts getrunken. Eine Frau mit schulterlangen Haaren geht an mir vorbei. Obwohl ich schon lange hier bin, ist es mir trotzdem peinlich. Aber ich versuche mein bestes.
"Entschuldigung, ich.. haben sie vielleicht etwas zu essen? Ich...tut mir leid aber i-ich." "Nein ich habe leider nichts dabei, aber da du ja neben einem Supermarkt sitzt können wir ja gleich rein und ich kann dir was kaufen. Ja?", sie lächelt mich an, ihr Lächeln ist so ehrlich. Es erinnert mich an meine Mutter. Man ich wollte doch nicht daran denken. "Wirklich?",so eine liebe Frau. "Natürlich, man sollte sich immer helfen. Nicht wahr?" "J-ja, vielen vielen Dank.", ihre Augen funkeln auf "Na dann los.", sie nimmt meine Hand und wir gehen rein. Sie sagt, dass ich das nehmen soll worauf ich Lust habe. Ich nehme ein Brötchen und eine Fanta."Du machst doch Witze oder? Nimm mehr Kind, sonst verhungerst du ja noch!" , sie guckt mich Ernst an, da sie aber merkt, dass ich mich nicht traue, geht sie los und schmeißt alles in den Wagen was sie in die Hände bekommt. Ich folge ihr, als sie vor dem Regal mit Keksen stehen bleibt , versuche ich sie zu stoppen. "Sie müssen nicht, das wird sie ne Menge kosten, bitte hören sie..." , doch sie lässt mich nicht aussprechen. "Kleine, erstens hör auf mich zu siezen, zweitens ich habe das Geld, also lass mich einfach dir diese Sachen kaufen. Das wird uns beide glücklich machen." ,ich sage nichts mehr. Als wir an der Kasse angelangen und die Kassiererin den Preis sagt ,nehme ich meine Hand vor meinen Mund 50 Pfund. Wir gehen mit den zwei vollen Tüten raus.
"So hier, sehen wir uns morgen wieder...ehm ?Wie heißt du eigentlich ?" ,fragt sie mich. "Ich bin Deborah." ,antworte ich und gucke auf den Boden. "Ach wie schön. Ich bin Gemma. Ich muss los, war schön dich kenenzulernen, komm lass dich drücken." , sagt sie. Ich freue mich, ich weiß nicht wie lange ich nicht mehr umarmt wurde, irgendwie brauch diese Nähe, egal von wem. Ich mach einen kleinen Schritt nach vorne und Gemma zieht mich an sich ran, sie streichelt einmal meinen Rücken und trennt sich dann von mir, zum Abschied winkt sie mir noch zu. Mit meiner Reisetasche, wo übrigens mein ganzes Leben drinsteckt und den zwei vollen Tüten, mach ich mich auf den Weg. Auf den Weg? Wohin denn Deborah? Geradeaus. Lange bin ich nicht gelaufen,ich gelang an einem Park und setze mich auf das weiche Gras. Im Gegensatz zu dem steinigen Boden auf dem ich gestern schlief war das hier ein echt gemütliches Plätzchen. Ich öffnete meine Tasche und schaute nochmal rein, um mich zu vergewissern , dass ich nicht träume, dass es wirklich passiert. In der Tasche befinden sich drei Fotos, das Familienfoto, ein Foto mit meiner Oma und dann noch eins mit meiner besten Freundin. Dann paar Anziehsachen, mein Lieblingskissen, mein Ausweiß und das alte Handy was ich von meiner Oma zum Geburtstag bekam mit dem dazugehörigen Zubehör. Es ist aber schon seit ner längeren Zeit aus, ich konnte es ja nirgendwo aufladen. Ich mache sie wieder zu und greife in meine Hosentasche.
2 Pfund. Das bedeutet, dass ich heute duschen kann. Trotz meinen Umständen bin ich ein sauberer Mensch. Klingt irrsinnig, ist aber so. Wenn ich mal ein bisschen Geld bekomme, achte ich drauf, etwas für die öffentliche Toilette zu lassen. Meine Sachen wasche ich am Waschbecken und trockne sie an der Sonne. Ich hab keine andere Wahl. Außer die Wäscherei aber meistens reicht mir das Geld nicht mehr aus. Wenn ich jetzt scharf nachdenke, sind es für einen Obdachlosen gar nicht mal so schlechte Lebensbedingungen. Tatsächlich hab ich heute an etwas, naja teilweise positives gedacht. Ich kann auf mich stolz sein.
Plötzlich höre ich meinen Bauch. Ach da ist ja jemand hungrig. Ich schaue in eine Tüte rein. Das erste was mir auffällt sind die frischen Äpfel. Ich nehme eins und beiße kräftig rein, so saftig. Doch dieser Apfel bringt mir nicht sehr viel. Ich hole die Tüte mit den Brötchen raus und nehme mir eine Hälfte. Ich habe jetzt gefrühstückt. Und nun? Am besten gehe ich schlafen sonst denke ich zu viel nach. Ich lege mich auf die Reisetasche, in der Angst jemand könnte sie klauen, es ist das einzige was ich habe. Schon nach 2 Minuten bin ich in der Welt der Träume.
So zweites Kapitel ich hoffe sehr, dass es auch gefällt. Kommentiert! :))
xoxo just_sapa
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Das Licht am Ende des Tunnels
FanficDeborah's Leben war nicht immer so schwer, wie jetzt. Durch die Geschehnisse in ihrer Vergangenheit, landet sie auf der Straße. Eines Tages begeht sie eine Straftat und trifft sie auf den jungen, gut aussehenden Harry. Dieser ist von dem Mädchen be...