Im Zimmer angekommen setzte sie Lilly gleich auf eines der beiden riesigen Kingsizebetten. Sie zitterte, bebte, sie schien einfach nicht mehr die Kontrolle über ihren Körper zu haben. Aufregung war gar kein Ausdruck dafür! Georg grinste, und lief ins Badezimmer. Auf einmal hörte sie, wie er tatsächlich Wasser in die Badewanne laufen ließ! Hilfe, ich muss hier raus! dachte sie bei sich. Das hier war plötzlich kein Spaß mehr, sondern purer Ernst.
"Scheiße, was mach ich nur??" dachte sie. "Ein Traum von einem Mann (naja sagen wir mal junger Mann) möchte mit dir baden, und du weißt nicht was tun?!" Wieviele tausende Mädels wären da jetzt gerne an ihrer Stelle. Und die würden garantiert nicht solange fackeln wie sie das grad tat. Im Gegenteil, die würden sich ihm direkt an den Hals schmeissen, und darum betteln in seine Wanne zu dürfen. Und sie hatte die ganze Zeit ihre Freundin Laura im Hinterkopf. Sie wusste, dass sie sicherlich beben würde, wenn sie wüsste was hier abgeht. Aber Ben und die anderen Jungs würden sie aufhalten nicht nach hier unten ins Zimmer zu kommen. Sie hatte vorhin gehört, wie Georg die Order an ihn gab.
Sie schlich ans Fenster und legte ihre Stirn an die kalte Scheibe, das tat gut. Gedankenverloren starrte sie in die Nacht hinaus.
"Hey, wegen mir brauchst du dich aber nicht aus dem Fenster zu stürzen", ertönte plötzlich eine wohlbekannte Stimme hinter ihr. Georg. Mit einer Hand zog er den dicken Vorhang vor ihrer Nase zu, während er die andere Hand um ihre Hüfte legte. Langsam schob er sie Richtung Bett. Er öffnete eine Sektflasche und schenkte zwei Gläser ein. Im Hintergrund war deutlich das Plätschern des einlaufenden Wassers zu hören.
"Kommst du nun mit in die Wanne?" Er schaute sie mit einem Augenaufschlag an, dem sie nur schwer widerstehen konnte. "Du kannst dir doch ein echtes Listing'sches Bad nicht entgehen lassen."
Lilly wusste nicht mehr ein noch aus. Komm und rette mich....Sie brachte auf einmal jede Menge Ausreden daher, und stotterte vor sich hin.
"Ach, ....ich glaub die anderen stehen eh gleich in der Tür..."
"Das glaub ich nicht." Er schaute ihr fest in die Augen.
Sie aber hatte ständig Laura vor Augen. Sie wusste genau, dass sie nicht abgeneigt von Georg war, ganz im Gegenteil!
"Ich bestell'gleich noch zwei Kerzen beim Roomservice", witzelte Georg.
"Dann müssen aber auch noch Rosen her", stieg Lilly auf sein Spiel mit ein.
Daraufhin schnappte sich Georg ein Blatt Papier von dem Schreibtisch, und bastelte doch tatsächlich daraus eine Rose. Ach was war das süß! Er gab sich wirklich sehr viel Mühe. Danach verschwand er mit der Papierrose im Bad und Lilly hörte, dass er in die Wanne stieg. Immer noch saß sie wie angewurzelt auf dem Bett. Georg rief ihr zu, dass sie auch kommen solle.
Genau in diesem Moment klopfte es an der Türe. Schon fast erleichtert atmete Lilly aus. Rettung?
"Soll ich aufmachen?" Lilly's Stimme war kaum hörbar.
"Das ist jetzt dir überlassen. Entweder du kommst zu mir, oder du öffnest", ertönte es aus dem Badezimmer.
Aber da hatte Lilly schon die Türklinke in der Hand. Bill stand mit einem megabreiten Grinsen vor der Türe, hinter ihm Tom und Laura. Lilly trat zur Seite um sie eintreten zu lassen. Mit seinem Checkerblick hielt Tom Lilly das "Don't disturb"- Schild unter die Nase: "Das braucht ihr ja jetzt nicht mehr!" grinste er.
Tom verschwand gleich darauf im Bad. Laura schaute Lilly ganz böse an. War ja klar. Wenn Blicke töten könnten....Sie fühlte sich absolut nicht wohl in ihrer Haut. Dabei hatte sie doch überhaupt nichts verbrochen!
Als Tom grinsend aus dem Bad kam, verschwand Bill darin. Lilly saß wie ein Häufchen Elend auf dem Bett. Sie traute sich nicht, auch nur einen Blick ihrer Freundin zu zu werfen. Tom warf sich ebenfalls aufs Bett und schaltete den Fernseher an. Es dauerte nicht lange, und Bill kam wieder aus dem Bad heraus und setzte sich neben Lilly.
"Georg will mit dir reden", sagte er. Aber Lilly war so in Gedanken, dass sie erst reagierte als er sie anstubste, und seinen Satz wiederholte. Er nickte mit dem Kopf Richtung Badezimmer.
Lilly atmete tief ein und aus. Langsam setzte sie einen Fuss vor den anderen und fand sich dann tatsächlich in dem hellen Badezimmer wieder. Georg lag genüßlich mit einem Glas Sekt und viel Schaum in der Wanne. Lilly setzte sich auf das geschlossene WC ihm gegenüber.
"Willst du es dir nicht doch nochmal überlegen?" fragte er mit schiefgelegtem Kopf, "Die anderen denken doch sowieso schon das Schlimmste."
Aber Lilly traute sich immer noch nicht recht. Zwischendurch tauchte Tom wieder im Bad auf und planschte mit seinen Händen im Wasser. Angeblich um neuen Schaum zu machen, wie er wichtig erklärte.
Irgendwann sagte Lilly zu Georg, dass Laura das Problem sei. Dieser verstand das natürlich nicht so recht. Keiner verstand das wahrscheinlich. Aber es fühlte sich einfach nicht richtig an!
Wenig später machte irgendjemand (es waren ja nur noch Bill, Tom und Laura im Zimmer) "ausversehen" das Licht im Bad aus. Der Schalter dafür war vor der Tür angebracht. Laura war das sicherlich nicht.
"Vielleicht traust du dich ja jetzt rein", meinte Georg. Lilly erklärte ihm, dass die Sache nichts mit trauen oder nicht trauen zu tun hatte.
"Bitte sei mir nicht böse Georg, aber daraus wird nicht's mehr. Alleine schon wegen Laura."
"Natürlich bin ich nicht böse, vielleicht nur ein bisschen enttäuscht."
Lilly hörte wie er aufstand um sich abzuduschen.
"Sag mal siehst du eigentlich irgendwas?" fragte er in die Dunkelheit. Haha, blöde Frage. Wie denn wenn es stockdunkel war?!
Nachdem sich Georg abgetrocknet hatte, und sich eine Short angezogen hatte, verließen die beiden das Badezimmer wieder. Welch ein Wunder, das Licht wurde kurz davor auch wieder angeknipst.
Da es inzwischen 5 Uhr morgens war, beschlossen alle ins Bett zu gehen. Laura lag frecherweise schon in einem der großen Betten unter der Decke. Tom im anderen, nur noch mit Boxer bekleidet. Bill stand am Fenster und rauchte. Georg wurde wütend. Das konnte er gar nicht haben. Er stritt sich noch ne Weile mit Bill, was dann damit endete, dass er ihn aus dem Zimmer schmiss.
Lilly hatte nun die Wahl sich ins Bett zu Laura oder zu Tom zu legen. War ja klar für wen sie sich entschied. Wäre ja schon blöd gekommen, wenn sie sich bei Georg sträubte, dann aber zu Tom unter die Decke hüpfte. Also legte sie sich zu der mürrischen Laura ins Bett, und Georg zu Tom. Zum Glück waren die Betten recht groß.
Draussen wurde es schon langsam hell, klar, es war ja Sommer. Tom und Georg machten im Bett noch anzügliche Witze, und das Gelächter war groß. Da klopfte es an der Wand, anscheinend waren die vier doch etwas zu laut. Dann dauerte es aber nicht mehr lange, und im Zimmer kehrte Ruhe ein.
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Fanfiction or reality (Tokio Hotel)
Fanfic[FF NACH EINER WAHREN BEGEBENHEIT!]Welcher Fan träumt nicht von einem Treffen mit seinen Idolen? Für Lilly wird das alles Wirklichkeit, und plötzlich ist sie mittendrin statt nur dabei. Doch es gibt auch Schattenseiten. Denn nicht alles ist so toll...