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Louis war am Ende. Hier saß er, in seinem Auto, Blut lief seine Arme entlang und er zitterte stark. Die Klinge war auf den Boden gefallen und er starrte auf die Wunden, fassungslos darüber was er sich angetan hatte.
Er war verwirrt. Einerseits war er schockiert über sich selbst. Auf der anderen Seite, und Louis war sich dessen durchaus mehr bewusst, hatte es ihm gut getan. Er hatte sich ein Stück befreiter gefühlt. Doch jetzt, zehn Minuten nachdem er es beendet hatte, kamen die seelischen Schmerzen zurück. Verzweifelt fuhr er sich durch sein Haar. 
Stark zitternd nahm er sein Handy. Las noch einmal die Nachricht von Harry und weinte stumm.

An: Hazza
Wie kannst du mich lieben? Ich verstehe es nicht Harry. Ich bin viel zu kaputt. Denkst du, du kannst mich vergessen? Denkst du, du würdest das schaffen? Es würde dir besser gehen..

Er sendete es ab, hatte aber ein schlechtes Gewissen. Er wollte Harry nicht noch mehr zerstören als er es seiner Meinung nach mit seiner Existenz sowieso schon tat. 
Weinend stieg er aus dem Auto und beschloss in sein Zimmer zu laufen, noch hatte er nicht das Studium abgebrochen und somit war das Zimmer auch noch seins. Er lief mit schnellen Schritten, aber ihm war furchtbar schwindelig. 
Noch immer bluteten seine Arme und er befürchtete schon, dass er sich vielleicht zu tief geschnitten hatte, da wurde ihm kurz schwarz vor Augen. 
Erschrocken zog er die Luft ein und hielt sich an der Wand seines Wohnhauses fest, starrte auf den Boden und konzentrierte sich, versuchte einen Punkt zu fokussieren. 
Er stöhnte auf und wurde panisch, befahl sich selbst ruhig zu bleiben. 

"Tomlinson!?" hörte er plötzlich eine altbekannte Stimme und erschrocken fuhr er zusammen, hatte jedoch nicht den Mut nach oben zu sehen.
"Hey Schwuchtel, zu viel getrunken?" fragte Johnny und lachte fies, Louis hörte die Schritte. Er wollte wegrennen doch es ging nicht. 

"Ich rede mit dir, du...Louis!?" Johnny tauchte vor seinem Gesicht auf und sah ihn erschrocken an. Dann glitt sein Blick zu seinen Armen und er keuchte auf. "Was zur Hölle...." hauchte er und griff nach Louis' Arm, doch dieser zog ihn weg. "L-lass...geh weg..." wisperte er und seine Knie gaben nach, doch Johnny hielt ihn. "Wo ist Harry?" 

"W-weg..."

Johnny hielt ihn fest und Louis fragte sich weshalb er das tat. Normalerweise müsste er ihn doch auslachen. Jeder würde ihn doch auslachen. "D-du...du kannst r-ruhig gehen ich...komm klar.." flüsterte er, doch Johnny schüttelte den Kopf. "Wo ist dein Handy?" fragte er nur und Louis griff zittrig an seine Hosentasche. Johnny sah es und griff hinein, zog das Handy hervor. "Du sagst mir jetzt wo Harry ist."

"Er...ruf ihn nicht an, Johnny bitte..."
"Sei ruhig." fiel ihm der Footballer ins Wort und tippte auf dem Handy von Louis herum, nahm es dann an sein Ohr. Louis hörte es nur undeutlich aber er bemerkte das Johnny einen Krankenwagen gerufen hatte. "Kein Krankenwagen!" sagte er panisch doch Johnny ignorierte ihn, wählte schon eine andere Nummer und nahm das Telefon an sein Ohr. "Wird schon, Tomlinson." sagte er leise, beäugte sein Gegenüber etwas besorgt. Auch wenn er ihn hasste, der Junge vor ihm blutete stark und war offensichtlich in einer furchtbaren Verfassung. 

Es dauerte lange bis sein Gegenüber endlich an das Telefon ging. Er wartete ungeduldig, hielt Louis fest im Griff damit dieser nicht umfiel. 
"Hallo?" meldete sich eine Stimme. "Jenna?" "Ja...warte...wer ist da?" sagte diese mit verschlafener Stimme. "Johnny. Hör mal ich hab Louis..." "Was hast du mit ihm gemacht?" fiel ihm Jenna in das Wort und Johnny schnaubte. "Nichts! Kannst du zum Wohnheim kommen? Hier ist was vorgefallen, also komm her." bat er die für ihn Fremde und sie erwiderte ein "Ja" bevor sie auflegte. Johnny nahm das Handy, gab es Louis wieder, der es fest umklammerte. 

Louis sah ihn panisch an und zitterte immer noch, sodass Johnny ihn auf den Boden setzte und ihn eindringlich ansah. "Bleib ruhig, okay? Krankenwagen kommt gleich und diese...Jenna ist auf dem Weg." sagte er leise.
Louis riss die Augen auf und schüttelte den Kopf. "Nein, nicht Jenna. Sie...das soll sie nicht sehen!" bat er doch es war ja eh schon zu spät, das wusste er. "Soll ich Harry anrufen?" 

"Bitte nicht..."
"Schon gut. Ist okay." Johnny sah ihn unbeholfen an während Louis versuchte seinen Arme zu verstecken .Der Junge hatte nur ein Shirt an, sodass das unmöglich war. 
"Wieso machst du das, Louis?" fragte Johnny, während er sich neben Louis setzte. Dieser sah ihn schmerzerfüllt einen Moment an. "Das verstehst du nicht." sagte er leise und blickte weg. Johnny seufzte. Ist es wegen mir? Wenn ja, dann...das wollte ich nicht verursachen." 

"Nein, es...du würdest es nicht verstehen, okay? Ich hab alles kaputt gemacht..." schluchzte der Doncaster und verzog das Gesicht weil die Schnitte brannten wie Feuer. 

"Was denn?" fragte Johnny.

"Ich..."
"LOUIS!" unterbrach ihn die Stimme seiner besten Freundin und er zuckte zusammen, sah dann zu ihr und noch mehr Tränen flossen. Die Blondine ließ sich neben ihn fallen und sah ihn schockiert an, dann seine Arme und sie umarmte ihn einfach fest. "Warum?" fragte sie leise.

"Er...er soll mich nicht lieben, Jen. Siehst du das nicht?" 
"Lou, verdammt! Er tut es aber! Wieso kannst du nicht froh darüber sein!? Sei froh dass du jemanden an deiner Seite hast der alles tun würde für dich!" sagte sie streng und sah ihn an.

"Wenn er das rauskriegt..er...er wird mich noch viel mehr hassen wenn er alles erfährt!" Panik stand in seinen Augen und Schmerz. "Das ist Quatsch, Loulou. Schätzchen, er leidet unter eurer Trennung, verstehst du das nicht? Er will dich um jeden Preis!" versuchet es Jenna wieder, doch Louis schüttelte den Kopf. 

"Trennung?" fragte Johnny dazwischen und Jenna nickte. Louis sah ihn kurz an. Er wusste nicht ob Johnny's Anteilnahme ernst war, doch in diesem Moment war es ihm egal.
"Ich hab ihn verlassen. Weil ich ihm seine Karriere verbaue. Weil ich ein Wrack bin, nichts wert. Du hattest Recht, also freu dich! Ich tue ihm nicht gut!" fauchte er ihn an und Johnny sah ihn überrascht an. "Louis, ich..." setzte er an, wurde aber unterbrochen. "Was Louis? Du hast es doch selbst gesagt! I-ich...er sollte mich hassen so wie ihr es tut! Dann würde es ihm besser gehen!" weinte der Doncaster und versteckte sein Gesicht in Jenna's Halsbeuge. 
Von außen konnten sie Sirenen hören. Johnny stand auf und sah zu ihm hinunter. "Es tut mir leid, was ich gesagt habe. Glaub mir." sagte er, ehe er hinaus ging um die Sanitäter zu holen.

"Loulou, wirklich...soll ich Harry anrufen?" fragte Jenna leise. Louis schüttelte den Kopf.  Ihm wurde wieder schwarz vor Augen also atmete er tief durch. In seiner Hand hielt er immer noch das Handy, was jetzt eine neue Nachricht anzeigte. "Da ist sicher Harry. Soll ich es vorlesen, Lou?" 
Er nickte schwach und gab ihr das Handy. Sie las die Nachricht kurz durch, ehe sie stockte und ihn unsicher ansah. "Mach schon.." sagte er leise. 

Sie schluckte. Dann öffnete sie den Mund. "Lou, ich würde es niemals schaffen dich zu vergessen. Aber wenn du mich nicht willst muss ich es akzeptieren. Deine Nachricht hat mich aufgeweckt, aber es ist ok. Du kannst mir immer schreiben. Allerdings..." Jenna stockte und sah wieder unsicher zu Louis, bevor sie weitersprach. "Allerdings würde es mir besser gehen, wenn du mir jetzt antworten würdest. Irgendwie mache ich mir Sorgen. Wahrscheinlich wirst du das aber nicht tun, weil du mich nicht mehr liebst." Seufzend nahm sie den Arm herunter und sah Louis an. "Er spürt es." sagte sie schlicht und Louis seufzte. "Tut er nicht. Jeder der mich kennt macht sich Sorgen um mich, das ist doch normal." wisperte er leise. Louis war das gewohnt. 
Die Tür öffnete sich und drei Sanitäter kamen mit Johnny hinein. Louis war sehr schwach aber er wusste eines - er brauchte jetzt seinen Harry, nur leider ging das nicht. 

***

Harry war hellwach. Seine Nachricht hatte Louis gelesen, doch er antwortete ihm nicht, war seit Stunden offline. Es war jetzt halb sieben in der Früh, er hatte maximal eine Stunde geschlafen. Ihn beschlich ein ganz komisches Gefühl und so stand er auf und ging hinunter in die Küche, wo zu seiner Überraschung Anne schon saß mit einem Kaffee in der Hand und Löcher in die Luft starrte. Als sie ihn bemerkte, lächelte sie. "Wie hast du geschlafen?"

"Gar nicht." sagte er leise und ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Ist etwas passiert?"
"Ich hab ein komisches Gefühl. Louis hat mir die Nacht geschrieben, ich habe ihm geantwortet aber es kommt nichts zurück. Ich mach mir Sorgen, Mom." gab er zu und sie nickte nachdenklich. "Dann fahr zurück." sagte sie schlicht. "Oder nein...weißt du was, ich fahre dich. Das wird das Beste sein." beschloss sie und Harry sah sie dankbar an. "Danke, Mom." 
"Nichts zu danken, Harry. Und jetzt mach dich frisch, damit wir fahren können." sagte sie und stand auf, spülte ihren Becher ab und küsste ihren Sohn auf die Stirn, ehe sie aus der Küche verschwand um sich herrichten zu gehen. 
Harry lächelte leicht und stand ebenfalls auf. Seine Mom wusste immer was zutun war und er bewunderte das sehr. Das ungute Gefühl blieb bestehen. Er musste dringend zu seinem Baby. Auf die Gefahr hin, dass dieser ihn wieder abweisen würde, doch es war ihm egal. Er musste ihn jetzt sehen und sich vergewissern, dass alles gut war. 

Remember Me •|• LSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt