Unruhig ging er auf und ab, nicht glaubend, was er gerade gelesen hat. Unwissend, wie er darauf reagieren sollte, setzte Jack sich auf sein Bett. Sprang aber auf, als unter ihm etwas knirschte. Panisch hob er die Decke hoch. Darunter befand sich ein Zettel, alt, vergilbt. Wie konnte er den gestern nur übersehen? Langsam zog er den Zettel hervor. Alte Schrift, wahrscheinlich Kalligraphie, kam ihm entgegen. „Mord in der alten Post ..... Täter noch immer auf freiem Fuß", las Jack laut vor. Langsam bildete sich eine Kette zwischen all den Artikeln, in seinem neuen zu Hause wurde jemand ermordet. Unsicher schaute er sich um. Da er aber nichts sah, beschloss er duschen zu gehen. Das Badezimmer sah aus, als hätte man es noch nie repariert. Überall guckten Kabel heraus. Nachdem Jack geduscht hatte, fing das Licht an zu flackern. „Dummes altes Haus", dachte er sich nur. Dann erlosch das licht komplett. Ein mädchenhafter Schrei verließ seinen Mund. Ehe er sich panisch im Kreis drehte.
Etwas nasses berührte seinen Arm und floss langsam herunter. Wieder schrie er unmännlich auf. Plötzlich ging das Licht wieder an. Angestrengt versuchte er seine Augen auf seinen Arm zu fixieren. Schemenhaft erkannte er etwas Grünes. Schleimiges. Es kroch seinen Arm hinauf. Ganz langsam. Angsterfüllt schleuderte er das Ding gegen die nächste Wand. Jack wartete mit geschlossenen Augen auf das Aufprallgeräusch, aber es blieb still. Misstrauisch öffnete er die Augen und sah sich die Wand an. Nichts. Da war nicht. Behutsam bewegte er sich auf die Wand zu, als ein schmatzen ihn aufhielt. Er blieb stehen, es war still. Dann setzte er einen Fuß vor den anderen. Wieder dieses widerliche schmatzen. Dann ein tropfen und ein schnalzen. Unsicher sah er sich um. Nichts. Dann blickte er langsam auf den Boden. Er erwartete schlimmes.
Indessen sah er nichts. Rasch blickte er auf seinenArm. Er war leer, normal. Als ob nie etwas da gewesen wäre. Verunsichert zog ersich an und verschwand hinterher in seinem Bett. Die Bettdecke bis zum Kinngezogen, lediglich seine Augen lugten heraus. Angsterfüllt schweifte sein Blickim Zimmer umher. Den Rücken an die Wand gelehnt, den Körper dagegen gepresst,als wollte er in der Wand verschwinden. Ein leichter Schauer rann seinen Rückenhinunter. Noch immer war nichts zu hören. Nichts zu sehen. Verstört sah er sichnoch einmal um. „Du wirst verrückt", sprach er laut, um sich etwas zuberuhigen. Dann schloss er die Augen und driftete ab. Unruhig wälzte Jack sichherum. Tränen flossen zu Massen aus seinen Augen. Wild fuchtelte er mit seinenArmen herum und versuchte das Ding zu treffen. Das Ding was ihn tiefer ziehenwollte, tiefer in die Dunkelheit. Mit klauen artigen Händen griff es nach ihm,bohrte die Krallen tief in das Muskelgewebe des Oberarmes und zerriss es. „Lassmich! Lass mich los", schrie der Kleine immer wieder unter Tränen, bis ihn dieKraft verließ. Augenblicklich riss er die Augen auf und richtete sich keuchendauf. Panisch ließ er seinen Blick schweifen. Seufzte jedoch erleichtert auf,als er augenscheinlich nichts sah. Nur der Wind jaulte wie jede Nacht durch dasFenster. Obwohl er es dieses mal geschlossen hatte, hörte er den Wind ganzgenau. Beim genaueren hören merkte er, dass dieser immer näher und näher kam.Als wollte er etwas. Ihn warnen. Vor dem Ding.
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Nights
Short StoryNights ist eine Kurzgeschichte, die ich vor Jahren geschrieben habe