Finns Sicht:
"Na ausgeschlafen?", mit nassen Klamotten wachte ich auf. Anscheinend hatte der Mann einen Eimer eiskaltem Wasser über mir ausgekippt.
"Was wollen sie?", fauchte ich.
"Möchtest du dich mir nicht anschließen?", fragte er um diereckt auf den Punkt zu kommen.
"Nein?"
"Du weißt doch garnicht worum es geht."
"Ja aber sie haben uns zu dem gemacht, die wir sind. Sie..."
"Ach komm euer Leben war langweilig gewesen. So wie bei jedem anderen. Bei jedem normalen."
"Vielleicht wollen manche lieber normal sein."
"Ich weiß dass du es nicht willst.", er hatte recht. Ich wollte nicht normal sein.
"Sie haben uns nicht gefragt. Das ist nicht fair."
"Die Welt ist nicht fair Jungchen. Aber trotzdem bin ich so nett und frage dich nun: Willst du dich mir anschließen?"
"Ich..."
"Pscht! Ich erzähl dir erst einmal worum es geht!"
"Jetzt bin ich aber mal gespannt!"
"Klappe! Also Du schließt dich mir aus freien Stücken an, wirst unsterblich und kannst mit mir über die Welt herrschen. Die Menschen sind dumm. Sie zerstören ihren eigenen Planet. Es wird Zeit für ein neues Zeitalter. In unserer Welt werden nur die starken leben. So ist die Welt viel sicherer und kann länger fortbestehen."
"Was ist mit Luisa?"
"Die wird natürlich mit uns herrschen sofern sie sich für uns entscheiden."
"Was ist mit den Schwachen?"
"Die werden sterben."
"Das kannst du nicht..."
"Hey, man muss Opfer bringen können. In meiner Welt gibt es keine Armut mehr. Keine Benachteiligungen. Allen wird es gut gehen."
"Du kannst nicht einfach Entscheidungen für die ganze Welt treffen!"
"Doch das kann ich."
"Es ist immer noch ein NEIN!"
"Du kannst es dann auch."
"NEIN! Und jetzt sag mir wo Luisa ist und lass uns gehen!"
"Du darfst gehen, aber Luisa bleibt hier."
"Du bist ein Monster!"
"Ich weiß.", sagte er... wie soll ich es beschreiben... stolz. Er lächelte. Es widerte mich an.
"Ich gehe nicht ohne sie!"
"Tja, dann wirst du wohl hier bleiben müssen!"
"Lass sie in Ruhe und lass uns gehen!" Ich wusste, dass es dämlich war von so einem Gestörten zu verlangen uns gehen zu lassen, aber was hatte ich für eine andere Chance?
"Ähm...", er tat als würde er überlegen:"... Nein!"
Er machte mich so wütend: "Du lässt uns jetzt sofort...", ich stürzte mich auf ihn, doch weiter kam ich nicht. Irgendetwas traf mich hart am Kopf. Es fühlte sich an als würde mein Kopf zerquetscht werden. Dann sackte ich zusammen.
Mit dröhnendem Kopf wachte ich auf. Ich befand mich in einem grauen Raum, der wohl ein Keller war. Ich sah mich um. Hier befand sich nichts, außer einem zusammengekauerten Bündel, das wenige Schritte von mir entfernt war. Bei näherem Hinsehen erkannte ich Luisa. Sofort sprang ich auf und wollte zu ihr, doch eine Kette um meinem Bein hielt mich zurück ich ging auf den Boden und kroch auf sie zu. Ich erreichte sie mit ausgestrecktem Bein und beugte mich über sie. Sie sah aus als wurde sie einfach nur schlafen.
"Lu?",fragte ich ängstlich. Ich fühlte ihren Puls. Er klopfte langsam und beständig. Erleichtert atmete ich auf.
"Luisa?", fragte ich lauter und stupste sie an. Zu gern hätte ich sie in den Arm genommen, aber ich kam nicht näher an sie ran und über den Boden schleifen wollte ich sie auch nicht. Also strich ich ihr erst einmal die schönen blonden Haare aus dem Gesicht. Sie hatte ein schönes Gesicht. Ihre Augen waren tief blau und hatten interessante bunte Sprenkel. Aber ich konnte ihre Augen jetzt leider nicht sehen. Aber das war nicht das einzige was an ihr einfach unglaublich war. Ich mochte sie, ich empfand etwas für sie, das ich bis jetzt noch für Niemanden empfunden hatte. Ich wusste, dass sie stark war, trotzdem wollte ich sie beschützen. Vielleicht brauchte sie mich nicht wirklich, vielleicht war es auch dass ich sie brauchte. Vielleicht brauchte ich das Gefühl sie beschützen zu können. Naja, was im Moment wohl nicht so gut lief, schließlich saßen wir beide mit Fußketten in einem kalten Kellerraum.
"Finn?", fragte sie mit zittriger Stimme.
"Alles ist gut.", mein Herz machte einen Sprung: Ja! Sie lebte wirklich!
"Nichts ist gut!"
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What doesn't kill you makes you stronger!
FantastikLuisa ist 15 Jahre alt. Sie soll vergessen, oder besser gesagt, Sie soll sich nicht erinnern. "Finn...?" "Ja?" "Was sind wir?" "Ich weiß es nicht" "Er hat gesagt wir leben noch... was ist wenn wir nicht mehr leben oder warum sollten wir nicht mehr l...