Faith's POV
Nachdem ich zu Ende geraucht und nachgedacht habe, stieg ich schnell ins Auto und fuhr los auf den Weg nachhause.
Zu Hause angekommen sah ich, dass Vater arbeiten gegangen ist, was mich nicht wundert, es mir jedoch einen kleinen Stich ins Herz versetzt. So gut es eben ging unterdrückte ich das bedrückende Gefühl und verschwand ins Haus.
Als ich reinkam stockte mir der Atem.
Hier sieht es ja noch schlimmer aus als im Saustall, verdammt nochmal! Will der mich eigentlich verarschen?!
Nöp, siehst du doch.
Halt bloß den Mund!
Nö, gleich vielleicht aber ich will dir jetzt einfach nur sagen, fang an bevor es zu spät ist um raus zu gehen.
Stimmt, hast Recht. Glaubst du ich schaff das in 2 Stunden?
Jap. Aber dafür müsstest du jetzt Anfangen.
Bin dabei.
Also um euch kurz aufzuklären, hier allein im Eingang sieht es so aus als hätten Teenager in meinem Alter eine Party gefeiert. Ich will gar nicht wissen wie es in den anderen Räumen aussieht. Jedenfalls liegen hier überall Klamotten verstreut und unter anderen Kleinigkeiten erkennt man auch Bierflaschen, Taschentücher, Essensreste..
Sag mal was hat er hier gemacht wir waren keine 6 Stunden aus dem Haus, und davor haben wir schon aufgeräumt, und jetzt sieht es hier aus wie sonst was. Das schafft auch nur er, mein Gott, als hätten wir kein eigenes Leben.
Seufzend machte ich mich an die Arbeit alle Klamotten aufzusammeln und in den Wäscheraum zu bringen, wo ich dann auch gleich die Waschmaschine anmachte und die anderen Sachen sortierte. Danach ging ich in den Lagerraum um mir Handschuhe anzuziehen, Putzmittel und einen gelben Sack zu holen. Während ich mit den Sachen in das Wohnzimmer ging, machte ich Musik an.
Nun dröhnt durch das ganze Haus Imagine Dragons. Hach ich liebe diese Band.
Vor mich hin summend fing ich an die Essensreste und Taschentücher in den Sack zu werfen um anschließend alle Flaschen aufzusammeln und zu den anderen zu legen.
Ich glaube du solltest all diese Flaschen mal wieder weg bringen...
Ja, hast Recht. Mach ich wenn ich mit all dem fertig bin...oder soll ich das machen wenn ich morgen zur Schule fahre.?
Ja dann mach's morgen, fährst eh dran vorbei.
Jup. Als nächstes noch Staubsaugen und wischen und fertig mit dem Wohnzimmer.
Den Vorgang wiederholte ich in der ganzen unteren Etage, mit Küche, Eingangsbereich, Bad und den 4 Gästezimmern.
Total erschöpft stellte ich fest, dass ich gar nicht mal so lange dafür gebraucht habe. 2 ½ Stunden.
Ja worauf wartest du? Geh hoch und mach dich fertig wollten wir nicht an den Strand?
Ach ja. Das hab ich ja vollkommen vergessen.
Seufzend erhob ich mich vom Sofa, auf dem ich Platz genommen habe, und steuerte auf mein Zimmer zu. Zielstrebig ging ich auf meinen begehbaren Kleiderschrank zu, um den dann zu öffnen und einzutreten. Ich fischte mir meine braunen Sandalen, mein weißes Strandkleid und meinen Schwarzen Bikini raus. Danach ging ich in mein Bad und zog mich aus um mir dann meinen Bikini an zu ziehen.
Kurz hielt ich inne um mich zu mustern. Meine langen leicht lockigen Haare vielen mir sanft über die Schultern bis zum Ende meines Rückens. Sie sind eigentlich dunkel braun, fast schwarz. Ich habe sie aber vor 2 Jahren gefärbt. Silber Grau um genau zu sein. Wieso weiß ich nicht aber ich fand die Farbe halt schön und hab das eben gemacht. Meine Gesichtszüge sind alle fein und passen perfekt zu einander. Ich habe volle rosa Lippen und eine kleine Stupsnase. Was ich aber ziemlich lustig finde ist, dass viele Fragen ob meine Wangenknochen echt sind, da sie so hoch sind. Doch als ich meinem Spiegelbild in die Augen sah, erschauderte ich kurz. Und das nicht im guten Sinne sondern im schlechten. Meine Augen haben eigentlich eine schöne Farbe. Türkis. Ich weiß ziemlich ungewöhnlich, aber so sind meine Augen eben. Meine Augenfarbe scheint sich auch immer nach meiner Stimmung zu ändern. Bin ich zum Beispiel mal gut gelaunt, sind sie extrem hell. Bin ich jedoch schlecht gelaunt, werden sie extrem dunkel. Ja komisch ich weiß. Aber das ist nicht das schlechte. Es ist eher der Blick. Wie sie dich mustern. Kalt. Emotionslos. Leer. Ausdruckslos. Sie verraten dir nicht was in dir vorgeht, dazu sind sie viel zu verschlossen. Jeglicher Glanz, den ich in meinen Augen hatte, fehlt. Und das ist eine Sache die ich fast genau so sehr vermisse wie meine Mutter und meinen Vater.
Kurz schluckte ich hart ehe ich den Blick von meinen Augen abwendete, um meine Figur anschließend zu betrachten.
Ich habe eine sportliche Figur da ich oft und viel Sport mache. Ich habe lange schlanke Beine, einen knackigen Hintern, einen flachen Bauch mit der Andeutung vom One-Pack und normal Große Brüste. Ich würde es so sagen, dass ich Rundungen an den perfekten Stellen habe.
Ich bin so eigentlich ziemlich zufrieden mit mir ohne dabei arrogant klingen zu wollen.
Als ich den Blick vom Spiegel schließlich abwand zog ich mir mein weißes Strandkleid über was unter der Brust einen braunen Gürtel hat und mir vorne bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte, hinten jedoch länger war. Ich schminkte mich ab und trug Wasserfeste Wimperntusche auf und zog mir anschließend meine Sandalen an. Kurz guckte ich noch ob alles sitzt und drehte mich um, um in mein Zimmer zu gehen. Dort nahm ich mir eine Strandtasche und stopfte mein Handy meine Kopfhörer und ein Handtuch rein. Meine Hausschlüssel die auf meinem Schreibtisch waren nahm ich auch mit und ging raus. Die Tür schloss ich hinter mir ab da ich nicht wollte, dass irgendjemand einbricht, da Vater heute bestimmt nicht nach Hause kommt.
Schließlich machte ich mich auf den Weg zum Strand, der nur 5 Minuten zu Fuß, von uns entfernt war. Am Strand angekommen ging ich Zielstrebig auf eine alte Holzhütte zu, um diese dann Aufzuschließen und ein zu treten. Kaum das ich einen Schritt eingetreten bin, prallen viele schöne aber auch nicht so schöne Erinnerungen auf mich ein.
Flashback Faith's POV
„Mama?!", ruft mein 7-Jähriges ich. „Wo bist du?"
„Ich bin in der Hütte, mein Engel." Antwortet mir die beste und hübscheste Mutter der Welt. „Was machst du denn schon wieder da?" frage ich sie mit großen Auge als ich sah, wie Mama mit einem Bild in der Hand vor vielen Surfeboards steht.
„Ich denke nach, Engel." Antwortet sie mir wieder lächelnd. „Achso."
Ich stellte mich neben meiner Mutter und bewunderte die ganzen Surfeboards die da standen. In den verschiedensten Farben. Manche in blau, manche in Rot sogar schwarze Boards waren dabei. Ich wollte Mom nicht beim nachdenken stören, weshalb ich eine Zeit lang ruhig blieb. Nach einer Weile brach ich die Stille jedoch.
„Du, Mama?" Ohne den Blick von einem Türkises Board abzuwenden stellte ich ihr diese Frage, die mein wahres ich zum Vorschein brachte. „Bringst du mir das Surfen bei?"
Flashback Ende
Das war sowohl für mich als auch für meine Mutter der beste Tag in unserem Leben da das Surfen unser sowieso schon enges Verhältnis noch einmal verstärkte. Immer als ich mit meiner Mutter gesurft habe, hatten ihre Meerblauen Augen gestrahlt, und das Lächeln das auf ihren Lippen platzt gefunden hat, hat es nie verlassen.
Mich selbst hat es stolz gemacht meine Mutter so glücklich zusehen, dass ich immer mein Bestes gegeben habe um mich zu steigern und besser zu werden. Letzten Endes habe ich das auch geschafft, und das erstaunlich schnell. Ich habe mit 8 Jahren bei Wettbewerben mit gemacht und viele auch gewonnen. Aber als sie dann starb hab ich sofort aufgehört zu surfen und seitdem hab ich es nie wieder getan.
Ich vermisse sie sehr und brauche sie, und ich glaube das ich ihr beim Surfen immer in ihrer Nähe, bin weshalb ich wieder Anfangen möchte.

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Broken Trust
RomanceWhen life puts you in though situations.... Don't say: „Why me?!" Just say: „Try me!" Faith Kennedy. Ein Mädchen, das die Bedeutung von Liebe, Geborgenheit und Vertrautheit nicht mehr kennt. Seit dem Tag, der ihr ganzes Leben verändert hat. Ich bin...