Neutral

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Kapitel 19 :  Neutral 

(Jace)

Es war eigentlich ganz einfach. Ich suche mir ein Mädchen das mir gefällt, spreche sie an, bringe sie dazu mit mir Spazieren oder sonstiges zu gehen und zack hast du dein Essen. Aber manche hatten ein schlechtes Gewissen und gaben der Person das Geld oder sonstiges. Geld war für uns Vampire eigentlich nicht viel Wert. Da wir uns bewegen konnten, als wären wir Unsichtbar, konnten wir uns alles holen was wir wollten ohne zu bezahlen. Aber wo blieb den da der Reiz? Es gab aber auch Vampire, die sich nur einen Spender aussuchten. Sie verliebten sich zum Beispiel und saugten dann nur von ihrem Lieben kleinem Menschlein Blut, doch das machten nicht viele Vampire. Weil es nicht gern gesehen war, wenn sie sich in Menschen verliebten.

Es war sowas wie unter unserer Würde. Wir Vampire waren sehr Eitel. Isabel kam also auf uns beide zu und zog mich mit ihren Blicken aus. Luca sah mich mit großen Augen an, bestimmt dachte er das ich mir so ein Mädchen genommen hatte und mich jetzt nur von ihr nährte. Völliger Schwachsinn, aber heute würde ich wohl wieder mit ihr den Abend verbringen und sie würde mein Abendessen werden. Hoffentlich würde Marie uns dieses mal nicht stören, weil ich mittlerweile ein Problem hatte sie an zu lügen. Es machte mit zu schaffen mich ständig bei ihr beherrschen zu müssen, oder nicht ich selbst sein zu können. Das ich ihr ständig einen Menschen vorspielen musste machte mich regelrecht wütend.

" Hey Jace, lange nicht mehr gesehen " , sagte Isabel

Ich hatte gar nicht bemerkt das sie schon bei uns angekommen war. Ich starrte sie verblüfft an. Ich hatte mal wieder so an Marie gedacht, das ich die Außenwelt einfach ausgeblendet hatte.

" Hey Isabel, ja ich wollte dich anrufen, aber mein Handy habe ich verloren. Tut mir leid, aber schön das wir uns hier treffen " , sagte  ich.

Luca merkte, dass ich eine Beute gefunden hatte und machte sich selbst auf die Suche nach einer Spenderin.

Sie fasste mir am Arm und zog mich zu einem der freien Sitzgelegenheiten.

" Ja schon okay, ich habe gar nicht bemerkt das du dich gar nicht gemeldet hast, hatte viel zutun weißt du ?" , sagte sie in einem leicht gelangweilten Ton. Wahrscheinlich war alles nur Schau , damit sie cool rüber kam.

" Ach na dann ist ja gut " , sagte ich und blickte ihr tief in die Augen. Ich wusste ich hatte sie. Ich musste jetzt nur noch ein bisschen mit ihr rum flirten und dann könnten wir gehen und uns weiter Amüsieren. Sie schmiegte sich an mich  und legte ihre Hand auf mein Knie, dabei rutschte sie noch etwas weiter hoch mit der Hand.

" Unser letztes Treffen hat mir wirklich sehr gut gefallen, du hast mir sehr gut gefallen. Das sollten wir heute wirklich wiederholen. " , schnurrte sie mir ins Ohr. Okay, das war das Zeichen, sie war mehr als Willig. Ich zog mit meiner rechten Hand ihr Kinn zu mir und küsste sie. Dabei passte ich auf, dass ich nicht an Marie dachte. Sonst würde ich zu schnell die Kontrolle verlieren. Ich musste neutral und Sachlich bleiben. Sie rutschte mit ihrer Hand noch weiter mein Bein hoch und schneller, als sie es bemerkt hatte, pflügte ich ihre Hand mit meiner Linken weg und legte sie auf meine Schulter. Ich wollte wirklich nicht nochmal mit ihr schlafen. Ich wollte nur Blut von ihr. Sie versuchte unseren Kuss zu intensivieren, aber ich ließ das nicht zu. Ich löste mich abrupt von ihr und tat so, als könnte ich mich nicht mehr zurück halten.

" Wir sollten vielleicht wo anders hingehen, meinst du nicht? " , sagte ich mit einem Lächeln. Sie viel sofort darauf ein. Sie stand ohne Worte auf und zog mich mit sich aus der Tür.

" Der Abend gefällt mir jetzt wirklich sehr gut, ich kenne da sogar ein Ort wo wir hingehen können " , sagte sie.

Ich wollte nicht warten bis wir irgendwo hingegangen sind. Ich zog sie in eine Dunkle Niesche und küsste sie. Sie schlag die Arme um meinen Kopf und wuscheltee in meinen Haaren drinnen rum. Langsam ließ ich meine Lippen ihren Hals runterwandern und machte ihr einen Knutschfleck.

Das sollte dann meine Tarnung sein. Sie genoss es sichtlich. Sie stöhnte unentwegt und drückte sich an mich. Und genau da Biss ich zu. Ich ließ meine Zähne langsam in ihre Haut gleiten und genoss den Blutstrom, der in meinem Mund schoss. Ihr Blut war ohne Drogen und hatte nur einen leichten Alkohol Beschmack. Es war fantastisch. Ich saugte ihr Blut bis ich spürte das es langsamer floss und zog meine Zähne zurück. Sie war mittlerweile in sich zusammen gesunken und hing nur an mir dran. Das war eine normale Reaktion. Jeder Mensch, der von uns gebissen wurde, wird nach etwa 2 Minuten Ohnmächtig. Manchmal hilfreich, manchmal nervig. Je nach der Situation. Ich musste Isabel jetzt irgendwie los werden.  Ihre Freunde waren bestimmt noch in der Krone, ich suchte ihr Handy und durchforstete ihre Nachichten. Ah da, sie war mit Melanie hier. Ich schickte ihr eine SMS das es Isabel total schlecht ging und sie anscheinend zu viel getrunken hatte und jetzt vor dem Krone auf die wartete. Sie würde sie hier schlafend vor finden und denken, sie sei einfach eingeschlafen, weil es ihr so schlecht ging. Luca, würde bestimmt noch eine Weile brauchen, also konnte ich noch schnell nach Marie sehen und dann zuhause antanzen und er wäre immer noch nicht da.

Sie war so unbeschreiblich schön wenn sie schlief. Ich war in höchster Geschwindigkeit zu Marien geflitzt und lautlos in ihr Zimmer gekommen. Sie lag in ihrem Bett und hatte ihren Mund leicht offen. Ich würde sie am liebsten jeden Abend beobachten. Aber es war riskant. Es war als würde sie spüren das ich in ihrer Nähe war und wurde immer unruhig. Das war ein Problem, aber kein großes. Bevor sie überhaupt bemerken konnte, das hier jemand ist, würde ich schon längst Fort sein. Genau in dem Moment schmatze sie und drehte sie mit dem Rücken zu mir um. Ich sagte doch, sie war zuckersüß. Ich musste mich beherrschen um nicht die Hand auszustrecken und durch ihre Haare zu streicheln. Wie konnte sie mich nur so schnell verzaubert haben?

" Ich, ja ich , ja moment, ja ich gucke nach. " , hörte ich ihren Onkel reden. Er kam ins Zimmer rein und ich versteckte mich hinter der Tür. Er ging zu ihr ans Bett und betrachtete sie eine Weile. Er kehrte nach einiger Zeit um und schloss die Tür.

" Ja sie liegt in ihrem Zimmer, nein sie ist keine Gefahr. Sie weiß und ahnt auch von nichts. Wie sollte sie auch? .. Ja ich bin mir sicher ..  Was soll das bringen? .. Nein , nein es läuft alles nach Plan. " , redete er weiter.

Das war ja nun wirklich ein Interessantes Gespräch. Mit wem er da wohl geredet hatte? Tief in mir drin baute sich ein starkes Bedürfnis auf Marie zu beschützen.  Ich musste herausfinden, was den Dimitri als Plan hatte.

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