Ich war im Wohnzimmer und rief nach Jace. Wie lange sollte ich noch warten ? Das Essen wurde langsam kalt. : 'JAAAAAAAAAAACE ! VERDAMMT NOCH MAL ! DAS ESSEN WIRD KALT ! ' , schrie ich. : ' Ich bin ja schon da, kam es leise hinter mir ' , sagte Jace. Ich schrie los und taumelte nach hinten. Er fing mich im letzten Moment auf und drückte mich an sich. ' Du Mistkerl ' , flüsterte ich. Er lachte nur und drehte mich zu sich um. Als ich meinen Blick hob, merkte ich das er auf meine Lippen starrte, trotzdem schien er den ersten Schritt nicht machen zu wollen. Na gut. Ich konnte warten. Nach endlosen Minuten des Starrens gab er schließlich auf. Hihihi. ' Du bist so ein Sturkopf ! ' , sagte er und küsste mich. Es war ein sanfter Kuss. Er berührte mich auf eine Weise, wie mich noch kein anderer Kuss zuvor berührt hatte. Mit einem Stöhnen gab ich mich ihm voll hin. Ich konnte es einfach nicht lassen und öffnete meine Augen. Ich liebte es Jungs anzuschauen , wenn sie ein Mädchen küssten. Dann hatten sie diesen Ausdruck in den Augen. Ich selbst konnte ihren Blick nicht beschreiben, aber wenn ich es versuchen würde , dann würde es wohl so aussehen : Als ob es nichts anderen für den Jungen mehr geben würde. Nur sie. Als würde die Welt für ihn verschwinden und in seinen Gedanken nur ein Wort herum flog. Sie, sie, sie , sie, sie.
Langsam löste ich mich von ihm und grummelte vor mich hin: ' Na toll, jetzt darf ich das Essen definitiv neu aufwärmen. ' Ich wusste, ohne mich umzudrehen, dass er grinste. Manchmal trieb er mich wirklich in den Wahnsinn. Doch seit wir meine Eltern gefunden und alles aufgeklärt hatten, waren wir fest zusammen. Ich liebte ihn vom ganzen Herzen und doch war bei ihm irgendetwas faul. Ich meine, natürlich vertraute ich ihm, aber in meinem Unterbewusstsein klingelte ständig etwas. Das hörte sich komisch an, ich weiß, und trotzdem kam ich einfach nicht drauf.
' Marie ? Maaaarieeee ?' , fragte Jace misstrauisch. Anscheinend war ich einfach mit den Tellern mitten in der Küche stehen geblieben und hatte angefangen nach zu denken. ' Schatz, es ist nichts. Alles gut. ' , sagte ich schnell zu ihm. Er sah mich noch zweifelnd an, aber trotzdem sagte er nichts. Nach einigen Minuten saßen wir zusammen am Tisch und aßen aufgewärmte Suppe. Wir waren wie ein frisch verliebtes Teenager paar. Nun eigentlich waren wir das auch. Während wir am Tisch saßen , aßen wir nicht nur unsere Suppe, wir hielten auch noch Händchen. Ich fand das ziemlich süß und konnte ich aufhören zu grinsen. Er zwickte mir in die Hand und ich musste lachen. Dabei pustete ich meine Suppe vom Löffeln und alles ging auf meinen Arm. Nur gut das ich ein Sweatshirt an hatte und es nicht so sehr brannte. Ich stand auf und holte mir ein Kühlakku. Jace konnte ich nicht mehr ein kriegen vor Lachen und brüllte schon fast. Ich rollte mein Sweatshirt hoch und legte das Akku drauf. ' Moment mal, Marie bitte leg mal dein Akku kurz beiseite. ' , sagte Jace. Ich legte es weg und sah ihn Stirnrunzelnt an. Er drehte meinen Arm und betrachtete mein Tattoo. Ach das hatte ich mir schon vor Jahren stechen lassen. Es waren fünf kleine schwarze Vögel. Warum es fünf waren ? Damals war ich zwölf gewesen. Jetzt denkt man bestimmt, Oh mein Gott, was hat sie für Eltern die ihr ein Tattoo mit zwölf erlaubten. Ich wollte es und bekam es. Ohne wieder rede. Also es waren zwölf, weil ich zu diesem Augenblick Fünf beste Freunde hatte. Sie waren mir das wichtigste und deshalb Fünf Vögel. Ich war so in Gedanken versunken , dass ich gar nicht merke , das er den Kühlakku schon wieder auf meine verbrannte stelle gemacht hatte.
Ich musste wegen zwei Dingen Grinsen. Erstens wegen dem wundervollen Traum und zweitens weil ich mit einem Kuss aufgeweckt wurde. ' Na, warum grinst du ? ' , fragte Jace. ' Ich hatte einen wunderschönen Traum ' , erwiderte ich. ' Ach und das du von deinem Traummann wach geküsst wurdest, bringt dich nicht zum Grinsen ? ', fragte er traurig. ' Eeeeeh, Nö. ' , sagte ich. Seine traurige Miene wurde plötzlich Ernst und ich sah in seinen Augen einen Plan aufblitzten. Ohje. Plötzlich schubste er mich vom Bett und sagte : ' Du warst so ungezogen das du dein Bett heute nicht mehr betreten darfst. Ich warte auf eine Entschuldigung. Und zwar sofort. Sonst wirst du es bereuen. ' ' Zunächst einmal, tat das wirklich weh. Und dieses Bett gehört mir. Sowie die Bettwäsche , die du gerade in Beschlag nimmst. Also kann ich ja wohl entscheiden, ob ich dieses Bett betrete , oder nicht. ' , sagte ich mit einer Neutralen , aber doch bedrohlichen Stimme. ' Erzähl mir von deinen Traum ' , sagte er. ' Ach es war nichts besonderes. Wir haben meine Eltern gefunden, was eigentlich nicht möglich ist, da sie tot sind und wir eh egal. Naja wir haben Mittagesessen und ich hatte plötzlich ein Tattoo. Irgendwie fünf Vögel. Ziemlich verwirrent das ganze. Also bei mir Alltäglich. ' , sagte ich schnell. Anscheinend hatte er meinen Patzer beim wir eeeh nicht gemerkt, oder er überging das einfach. War mir ziemlich egal, Hauptsache ich musste es nicht aussprechen. Wie sollte ich denn sagen , dass ich einen Traum von uns hatte, wo wir zusammen waren. Wenn wir noch nicht mal zusammen sind ?
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THE COTTAGE
VampireMarie hat durch einen tragischen Zufall ihre Eltern verloren. Ihr Onkel Dimitri versucht ihr zu helfen mit der Sache klar zukommen und fährt mit ihr in den Urlaub. Dort lernt sie Jace kennen. Marie wiederstrebt es zunächst sich mit ihm anzufreunden...