6. Kapitel

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Schweigend liefen sie nebeneinander durch die menschenleeren Straßen. In regelmäßigem Abstand standen leuchtende Straßenlaternen am Rande des Bürgersteigs.  Er fasste nach ihrer Hand. Eine Straßenkatze huschte in eine kleine, dunkle Gasse und verschwand im Schatten.
Die nächtlichen Geräusche schienen unnatürlich laut und hallten von den hohen Mauern der grauen Häuser wider. Gemeinsam schritten sie voran. Ohne sich umzudrehen. Ohne den Blick zu wenden. Wie eine Person liefen sie aus der Stadt. Weg von den Menschen und dem Gefängnis, indem sie 7 Jahre lang gewesen war.

Als sie bei dem Stadtschild ankamen,  erleuchteten Scheinwerfer die verlassene Straße. Er beugte sich leicht zu ihr herunter und küsste sie. Sie wollte ihn wegstoßen denn es war kein echter Kuss, das spürte sie. Doch er tat es für sie, als Ablenkung, also ließ sie es geschehen.
Das Auto fuhr vorbei ohne anzuhalten. Erleichtert lösten sie sich von einander und sie lächelte ihn dankbar an.

Schweigend gingen sie weiter. Es standen schon lange keine Häuser mehr am Straßenrand, als ein weiteres Auto auf sie zu kam. Dieses  hielt es an. Die Fahrertür wurde geöffnet. Der Fahrer war männlich, das konnte sie im fahlen Licht des Modes erkennen. Er war groß und muskulös. Und furchteinflößend. Sie kannte diesen Mann nicht und sie hatte Angst vor ihm. Doch Lincoln kannte ihn. Er nahm sie bei der Hand um sie zu beruhigen. Sie stiegen in das Auto und der Unbekannte fuhr los. Weg von der Stadt mit dem Gefängnis. Weg von der Leiche.

Für neugierige Menschen:
Falls ihr ganz vielleicht eventuell wissen wollt was mich zu dieser Geschichte inspiriert hat hört euch diese Lieder an :D

-Into the night- Madeline Juno
- Faded- Alan Walker

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