Epilog

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Mit Tränen in den Augen stehe ich da und drücke ihn noch ein letztes mal. Lange stehen wir da und umarmen uns. Die Umarmung dauert gerade mal wenige Sekunden an doch schon kann ich die Tränen nicht mehr halten und weine los.

"ich komme wieder, versprochen", flüstert mir Liam mit gebrochener Stimme zu. Wie ich weint er. Ich zweifle nicht eine Sekunde an seinem Versprechen. Er hat sie immer gehalten und er wird es diesesmal wieder tun. Mit einem leichten Nicken antworte ich ihm. Ein Wort würde ich gerade nicht rausbekommen. Nach einigen Minuten lassen wir uns langsam los.

"damit du mich nicht vergisst..", bekomme ich dann leise und wegen meiner vielen Tränen nur unverständlich raus. Ich nehme einen kleinen Stein, den ich sorgfälltig ohne Hilfe meiner Mutter an eine Kette gemacht habe, heraus und gebe ihm diese. Sprachlos sieht er mich an. Diesen Stein habe ich bis zum heutigen Tag gehütet wie einen Schatz. Wir hatten ihn letzten Sommer am Ufer des Sees gefunden und er gefiel mir augenblicklich.

"Danke..", meint er daraufhin leise, "ich hab auch was für dich". Vorsichtig nimmt er seine geliebte Glücksbringerkette von seinem Hals und legt sie mir um. Als der Verschluss verschlossen ist, streiche ich über den Anhänger, es handelt sich um ein Kleeblatt und Liam war stehts fest davon überzeugt, dass er ohne diese Kette nur Pech haben wird. Er hatte sie bei einem seiner Krankenhausaufenthalten von seiner Mutter als Glücksbringer bekommen. Umso überraschender finde ich dieses Geschenk.

"danke", flüstere auch ich. "wir müssen dann fahren", unterbrach Karen, Liams Mutter, nur ungern unsere rührende Abschiedsszene. Sie griff nach Liams Hand um ihn zum Auto mitzunehmen. Doch dieser riss sich nochmal kurz los nur um mir einen ersten und gleichzeitig letzten kurzen Kuss zu geben. Mit roten Wangen wurde er hinter seiner Mutter mitgezogen und warf dabei noch einen letzten Blick auf mich. Trauer lag in seinen Augen und sein sonst so glückliches Lächeln war nicht in seinem Gesicht.

Noch überwältigt von dem Kuss sah ich ihm nach und lege meine Hand auf meinen Mund. Das war irgendwie ein tolles Gefühl gewesen aber dennoch verband ich ihn mit der Trauer des Abschieds. Nach wie vor weinte ich und stand weiterhin regungslos an der selben Stelle. Ich sah dem Auto noch nach als es nicht mehr zu sehen war. Es begann langsam dunkel zu werden. Meine Tränen liefen mir noch immer stumm übers Gesicht und ich vermisste ihn schon jetzt unendlich und hoffte, dass ich aufwachen würde und dies alles nur ein Traum war.

"Mia kommst du bitte", rief mich dann jedoch meine Mutter nach drinnen und ihre Stimme war mitfühlend. Schon ewig waren sie mit den Paynes befreundet und wir Kinder kannten uns seit unserer Geburt. Mit Liam hatte ich die schönsten Stunden meines bisher so kurzem Lebens verbracht und zugleich mit den Tagen seit der Bekanntgabe ihres Umzugs auch die Traurigsten. Ohne mir die Tränen wegzuwischen, die so langsam zu versiegen begannen, drehe ich mich langsam um und gehe in unser Haus.


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Das ist sie also meine erste Geschichte ^^
Bitte seit nachsichtig mit mir. Ich bin noch nicht so wirklich begabt darin und hoffe aber, dass sie euch gefällt ^^
Ich freue mich über jede Art von Feedback von euch ^^

LG Miriam

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