22. Kapitel

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  Nach einer gefühlt schrecklich langen Ewigkeit zeigt die Kopfschmerztablette endlich ihre Wirkung. Erleichterung macht sich in mir breit. Ich bin die ganze Zeit regungslos und mit geschlossenen Augen auf dem Stuhl gesessen, bis die Schmerzen langsam begannen zu verschwinden.
Ich öffne meine Augen wieder und blicke in Liams glänzenden braunen. Er sitzt gegenüber von mir und isst noch immer schweigend sein Müsli. Erst jetzt wird mir bewusst, dass er mich wohl die ganze Zeit angesehen hat. Denn sein Blick ruht auf mir und sein Essen sucht sich blind den Weg in seinen Mund.
Dem dreckigen Tisch rund um seine Schüssel nach zu schließen, klappt das nicht immer so gut. Deshalb fange ich an zu kichern.
"Was ist denn?", fragt Liam mich dann verwundert. Dabei kippt wieder einiges auf den Tisch. Dadurch fällt auch ihm das von ihm verursachte Chaos auf und er lacht. "Uuups", kommt es dann von ihm.
Schnell holt er sich eine Serviette und wischt den größten Teil weg. Mit einem nassen Tuch, beseitigt er auch die Milchflecken. Schon ist alles wieder sauber und nur die nasse Stelle auf dem schönen Holztisch lässt die Unordnung davor noch erahnen.
"Passiert wenn man von so einer Schönheit beim Essen angelegt wird", zwinkert er mir grinsend zu. Verlegen sehe ich ihn an. "Ach was redest du den da wieder", meine ich dann.
"Na die Wahrheit rede ich da", lacht er und lässt sich auf den Stuhl neben mir nieder. Ganz nah rutscht er damit auf mich zu. Die Kanten berühren sich und er beugt sich zu mir. Es folgt ein Kuss von ihm, der mich richtig lächeln lässt. Es gefällt mir sehr und ich erwidere ihn ohne zu zögern.
Das Klingeln der Haustüre stört uns. Nur ungern macht Liam sich auf in den Flur und öffnet die Türe. Ich folge ihm, neugierig darauf wer uns bei diesem schönen Moment unterbrochen hat. Im Rahmen der Küchentür lehnend, sehe ich zur Haustür.
"ÜBERRASCHUNG", schreit eine Stimme, die ich nicht ganz zuordnen kann. Herein kommen zwei Frauen. Irgendwoher kenne ich sie. Aber ich kann sie noch nicht so recht zuordnen.
"Nicola, Ruth. Was wollt ihr hier?", fragt Liam dann genervt und löst somit das Rätsel um die unbekannten bekannten Frauen. Vor Verblüffung klappt mein Mund auf und bevor ich was sagen kann werde ich von den Beiden richtig fest umarmt.
"Na unsere Mia wieder sehen. Wo du sie schon nicht gleich zu uns gebracht hast, sind wir lieber mal hergekommen. Du kannst sie nicht noch länger von uns fernhalten", meint Ruht dann lachend.
Kichernd umarme ich sie dann auch. "Hab ich euch lange nicht gesehen", meine ich dann richtig aufgeregt, "und wie ihr euch verändert habt"
"Du dich aber auch. Groß bist du geworden und eine richtige Schönheit", meint Nicola dann anerkennend.
Schüchtern und rot wegen dem Kompliment bedanke ich mich bei ihnen. Liam kommt dann her und zieht mich von seinen Schwestern weg. Dann stellt er sich vor mich. "So jetzt habt ihr sie gesehen und jetzt husch husch", meint er und versucht sie aus der Tür zu schieben.
Aber seine Schwestern sind unbeeindruckt davon und gehen einfach in sein Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch fallen lassen. "Kommt zieht euch mal an und dann gehen wir mal durch London", meint Nicola.
Bevor Liam protestieren kann, unterbreche ich ihn: "Ja machen wir. Komm" Ich nehme Liams Hand und ziehe ihn hinter mir nach oben. "Aber ich will doch noch Zeit mit dir alleine verbringen", jammert dieser.
"Dazu haben wir doch noch genügend Zeit. Deshalb können wir den Tag heute mit deinen Schwestern verbringen", lächle ich an und küsse ihn kurz. Damit habe ich ihn scheinbar umgestimmt, da er in sein Zimmer geht.

Nach einer halben Stunde haben wir beide geduscht und uns angezogen. Als wir das Wohnzimmer betreten, schauen seine Schwestern gerade fern. Doch sie schalten das Elektrogerät ab, weil sie uns bemerken.
"Dann mal los. Wir haben uns ja auch noch ganz viel zu erzählen", meint Ruth dann und sieht Liam grinsend an. Dieser schaut sie geschockt an. "NEIN! Ihr erzählt ihr keine peinlichen Geschichten über mich!", bestimmt er dann. Auch wenn er sich sowieso nicht dagegen wehren kann. Bei zwei gegen einen ist es unmöglich für ihn zu gewinnen. Vor allem, da ich ihm sicher nicht helfen werde.
"Ach als ob sie nicht schon genug peinliche Sachen vor dir wüsste", meint Nicola dann und geht dann zur Haustüre. Diese öffnet sie und gemeinsam verlassen wir das Haus.
"Wann holst du eigentlich Watson wieder von unseren Eltern an? Der räumt ihnen noch die ganze Bude um", fragt eine seiner Schwestern dann. "Watson?", frage ich dann verwundert und habe Angst, dass er vielleicht ein Kind hat.
"Seinen Hund. Oder soll ich eher sagen sein Monster?", meint Ruth dann lachend und frech zu Liam. "Hey nenn mein Baby nicht Monster", sagt Liam dann beleidigt. Ich muss kichern. "Habt ihr ein Foto von ihm?", frage ich dann sehr neugierig. Sofort hat Liam sein Handy heraußen und zeigt mir sein Hintergrundbild. Eine riesige graue Dogge blickt mir aus treuen Hundeaugen darauf entgegen.
"Awww ist der süß", quietsche ich dann richtig begeistert los. Glücklicherweise stehen wir noch immer vor dem Gartentor und keiner kann mich hören. Alle fangen an zu lachen.
"Liam den müssen wir auf alle Fälle ganz ganz bald holen!", meine ich begeistert und bin schon Feuer und Flamme für den Riesen auch wenn ich ihn nur von diesem einen Foto kenne.
"Ja okay. Das erledigen wir die nächsten Tage ja?", meint Liam lachend und steckt sein Handy weg. Ich bin schon sehr aufgeregt ihn das erste Mal zu sehen. Ich liebe Hunde schon immer und deshalb reagiere ich so auf ihn. Auch wenn er so groß ist. Viele große Hunde sind trotzdem echte sanfte und treue Lieblinge.
"Gut", stimme ich dann zu und wir machen uns auf den Weg in die Londoner Innenstadt. Liams Villa liegt eher außerhalb. Verständlich, denn dann hat er wenigstens dort Ruhe vor den Fans und Paparazzi.

Eine gute halbe Stunde und viele Watsongeschichten später treffen wir in der Innenstadt ein. Dabei komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viel habe ich von London ja noch nicht gesehen und in diesem Teil waren wir noch nicht.
"Das ist ja der absolute Wahnsinn hier", meine ich und würde am Liebsten alles gleichzeitig ansehen. Liam hält mich aber noch auf, als ich fast ohne es zu merken über eine befahren Straße auf einen Süßigkeitenladen zu gerannt wäre.
"Sachte sachte. Ich will dich nicht gleich an der ersten Straße verlieren", grinst er mich an. Dann nimmt er meine Hand und lässt sie aus Sicherheitsgründen nicht mehr los.
"Aber ich will doch da rein. Das sieht so lecker aus", quengle ich dann wie ein kleines Kind und zeige auf den Laden, der eine magische Anziehungskraft auf mich hat.
"Dann gehen wir aber wie es alle machen über den Zebrastreifen", meint Liam lachend und deutet auf einen, der keine 10 Meter von uns entfernt ist. Nicola und Ruth lachen und gehen mit uns darauf zu.
Ich renne dabei bisschen vor Liam und sage dauernd er solle sich doch beeilen. Leider ist dann die Ampel rot und wir müssen warten. "Wieso müssen Ampeln immer dann rot sein wenn sie keiner braucht", jammere ich dann total genervt.
"Die Süßigkeiten laufen dir schon nicht davon", feixt Liam dann frech und ich strecke ihm die Zunge raus. "Ja aber es könnte sie mir jeden Moment wer wegschnappen oder der Laden könnte schließen", verteidige ich mich dann.
"Ich bezweifle sehr, dass er ihn schon wieder schließt bevor er überhaupt richtig offen war. Und der Besitzer hat sicher genügend da um auch dich satt zu machen", antwortet Liam frech darauf.
Seufzend gebe ich mich geschlagen und warte mehr oder weniger geduldig darauf, dass diese nervige Ampel endlich grün wird. Endlich ist es soweit und wir setzen an über die Straße zu laufen.
Dabei gehe ich ruhig neben Liam. Aber meine Aufregung kann man mir trotzdem sehr anmerken. Zwar versuche ich so gut wie möglich es geheim zu halten, aber mein Gezappel mit der freien Hand lässt sich nicht verhindern.

Nicht lange und wir können endlich den Laden betreten. Vergnügt quietschend renne ich auf eine der bunten Leckereien zu. Liam ziehe ich dabei hinter mir her, da ich unsere verschränkten Hände total vergessen habe.
Es ist mein erstes Mal in so einem Laden, deshalb bin ich auch so aufgeregt und kann es kaum erwarten, viele der guten Sachen zu kaufen. "Liam Liam das sieht lecker aus", meine ich dann begeistert und deute auf ein buntes seltsam geformtes Gummibärchen.
Da betritt der Verkäufer aus einer Hintertür den Laden. "Hallo. Kann ich euch helfen?", fragt er lächelnd. Dann bemerkt er den prominenten Gast und sieht uns kurz verblüfft an. Doch schnell hat er sich wieder gefasst und lächelt wieder so wie zuvor.
"Nein danke wir kommen zurecht", antwortet Liam für uns alle. "Komm Mia such dir was aus", meint er dann lächelnd.

Kurze Zeit später habe ich mir einige Sachen ausgesucht und Liam bezahlt für mich. Bevor wir aus dem Geschäft gehen können, fragt er Verkäufer: "Eine kurze Frage. Sie sind doch Liam Payne oder?"
Liam nickt und dreht sich zu ihm um. Auch wir anderen sehen ihn an und bleiben stehen. "Würde es sie dann stören wenn sie ein Autogramm dalassen und ich ein Foto mache? Meine Tochter ist so ein großer Fan von ihrer Band. Es würde sie sicher freuen", fragt er dann unsicher.
Doch Liam nickt lächelnd. "Das mache ich gerne. Wie heißt den ihre Tochter?" Er nimmt den Zettel, den der Verkäufer ihm reicht. "Isabell", meint er dann erleichtert über Liams Freundlichkeit.
Keine fünf Minuten später können wir den Laden verlassen. Zurück bleibt ein glücklicher Angestellter und später sicher auch eine noch glücklichere Tochter.  

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