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Wie angewurzelt blieb ich in der großen Cafeteria stehen und blickte in die Gesichter vier verwunderte junger Männer die völlig in schwarz gekleidet waren.
Gerade als ich meine Hand für ein freundliches Hallo heben wollte stürmte einer der Männer auf mich zu und drehte mir Blitzschnell die Arme auf den Rücken, sodass ich unfähig mich zu bewegen aufjappste.
Vorsichtig hob ich den Kopf und blickte zu den Anderen drei Männern.
Erst jetzt fiel mir auf dass sie alle etwas kleinere Schusswaffen in den Händen hielten mit denen sie jetzt den restlichen Raum absuchten.
Einer der Männer, im Gegensatz zu den anderen war er etwas kleiner, deutete auf die Tür aus der ich gekommen war und nickte den anderen Beiden zu.
Ein flaues Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit.
Ich hoffte inständig Aiden, Ben und die anderen hatten es geschafft rechtzeitig da raus zu kommen.
Die Tür schwang mit einem leisen quietschen auf.
Ich schloss meine Augen und lauschte den Geräuschen die aus der Küche drangen.
Nur die Schritte der Männer und das klappern einiger Töpfe und Schranktüren die geöffnet wurden war zu hören.
Erleichtert atmete ich aus.
Selbst wenn diese Männer nicht meine Rettung waren, hatte ich den anderen zu ihrer verholfen.

Irgendwie ein dummer Plan wenn ich genauer darüber nachdachte....
Ich dachte eindeutig zu wenig über die Dinge nach die ich tat...
Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, ich war doch wirklich ein hoffnungsloser Fall.

"Was gibt's da zu lachen?" Fragte eine raue tiefe Stimme.
Der Mann der sie gestellt hatte packte mein Gesicht in seine Hand und mussterte dieses bis er es wieder grob losließ.
"Wir nehmen die Kleine mit" Sagte er abwertend zu den anderen Männern.
"Aber Boss hieß es nicht wir sollen keinen am Leben lassen?" Fragte der Kerl verwundert der mich immernoch fest hielt.
"Wie sollen wir dann deiner Meinung nach die restlichen finden, du Dummkopf!" Fuhr der 'Boss' seinen Komplizen an der daraufhin schwieg.
Sämtliche Farben wich mir aus dem Gesicht und wenn ich zuvor noch keine Panik verspürt hatte tat ich es jetzt.
Keiner der Anderen würde am Leben bleiben.
Kathi, die Jungs aus dem Zimmer, all die anderen Jugendlichen und Offiziere die hier untergebracht waren... sie würden alle sterben, oder waren schon längst tot.
So sehr ich diesem Ort auch entfliehen wollte die meisten hier hatten das nicht verdient.
Da es so oder so keinen Sinn machte den Männern jetzt Fragen zu stellen, woher sie kamen, was sie hier wollten oder sie anzuflehen doch bitte Gnade über die Menschen hier walten zu lassen schwieg ich.
Den gesamten Weg aus dem Gebäude bis in den schwarzen Van in den sie mich schleppten, der neben noch mindestens fünf anderen im Dickicht versteckt war, blieb ich stumm.
Ich saß auf dem dreckigen Boden, links und rechts von mir hatten sich zwei von den Gebäudestürmern plaziert die nun beide ihre Griffel an mich legen wollten um zu verhindern, dass ich weg lief was angesichts der Tatsache dass wir uns in dem Hinterteil eines Wagens befanden ziemlich unwahrscheinlich War.
"Finger weg oder es setzt was!" Brachte ich zischend hervor, anscheinend energisch genug um den Beiden klar zu machen dass ich es Ernst meinte denn sie ließen langsam die Hände sinken aber immernoch bereit um sofort nach mir zu schnappen sollt ich nur den Versuch machen mich zu bewegen.
Die Hintertür des Wagens wurde geöffnet und Stimmen zweier Männer drangen zu uns rein.
"....weil der Bus mit den Gefangenen schon voll ist Boss"
"Auf deine Verantwortung Kohler" Kam es von der bekannten Stimme die vom Kopf der Bande oder was auch immer das hier war stammte.
Einen Augenblick später wurde Jemand direkt vor meine Füße geschubst dicht Gefolgt von einem der Typen wahrscheinlich 'Kohler' wie der Anführer ihn genannt hatte.

Aufgrund der Dämmerung konnte ich die Gesichtszüge der beiden nur erahnen, es musste noch sehr früh am Morgen sein, weshalb die Sonne noch nicht aufgegangen war.
Ich konnte jedoch ausschließen dass es Aiden War seine Haare waren dunkel und etwas länger die Umrisse des Mannes ließen mich darauf schließen dass er sehr kurze Haare haben mussten die in der Dunkelheit Heller wirkten wahrscheinlich waren sie blond.
Außerdem war der Mann ziemlich muskulös gebaut also Ben konnte es auch nicht sein, er war zwar kein Spargeltazarn und besaß Wie ich zugeben musste schon einen ansehnlichen Körper aber breit gebaut war er nicht.
Ziemlich niedergeschlagen dass mein Weg jetzt anscheinend getrennt von den Anderen verlief saß ich in den Wagen und starrte monoton auf den Boden.

Nach einer Ewigkeit des Wartens wurde endlich die vordere Tür des Wagens geöffnet und ein Fahrer setze sich hinters Steuer.
Nachdem das Auto einen holprigen Weg durchfahren hatte, was mir vorgekommen war wie Stunden, wurde der weg endlich gleichmäßiger.
Da der wagen nur vorne Fenster besaß die ich vom Boden aus nicht sehen konnte vermutete ich dass wir jetzt auf eine gepflasterte Straße gefahren waren.
Mein Magen war noch nie der fahrtauglichste gewesen.
Zuhause bei meiner Mum hatte ich immer vorne sitzen dürfen weil mir sonst immer schlecht geworden war, was durch das geruckel nun der Fall war.
Ich hoffte nur inständig dass ich mich nicht übergeben musste, wobei die Vorstellung von den Schwarz gekleideten Typen die angeekelt etwas von meinem Mageninhalt zu sehen bekamen ziemlich amüsant war.

Nach und nach wurde es immer heller in dem dunklen Wagen und die ersten Sonnenstrahlen drangen zu uns durch.
Zum ersten Mal während der Fahrt blickte ich auf um einen Blick Durch die Heckscheibe zu erspähen und vielleicht ein Straßenschild zu entdecken doch das einzigste was ich von meinem Platz hier unten sehen konnte waren vorbeiziehende Wolken...
Mein Blick fiel auf die Männer mir gegenüber und mein Atem stockte schlagartig.
Seine blauen Augen waren direkt auf mich gerichtet ich wollte garnicht wissen wie lange er mich schon anstarrte aber sein Blick verursacht, dass mein Herz anfing zu rasen.
"Liam" War das einzigste Wort das ich unter meiner Lähmung heraus pressen konnte.

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt