Keiner der Männer schenkte mir große Beachtung also blickte ich weiter in die Richtung des Großen Blonden damaligen Arztes von dem ich geglaubt hatte ihn nie wieder zu sehen.
Er hielt meinem Blick stand und nachdem ich mich etwas beruhigt hatte sah ich ihn mir genauer an.
Seine Haare waren länger geworden und gingen ihm jetzt knapp über die Augenbrauen.
Ich fragte mich ob das Absicht war oder ob er einfach nicht die Möglichkeit gehabt hatte sie schneiden zu lassen.
Außerdem war er dünner geworden.
Als ich ihn kennengelernt hatte, hatte er viel stärker auf mich gewirkt.
Auch die Kleidung die er trug vermittelte nicht gerade den Eindruck er hätte es in letzter Zeit gut gehabt.
Sie war völlig verdreckt und an einigen Stellen zerrissen.Schmerzhaft verdrängte ich die Erinnerung die erst zu seinem Zustand geführt hatte.
Es war meine Schuld dass ihm das passiert war! Rief ich mir messerscharf ins Gedächtnis.
Das hatte er nicht verdient gehabt.Und was hatte ich getan? Nichts.
Nach ein paar Tagen hatte ich nicht mal mehr über die Sache nachgedacht weil ich mir eingebildet hatte er wäre aus freien Stücken von hier weg.
Aiden! Schoss es mir in den Kopf, Er hatte ihn verraten. Er musste es einfach gewesen sein.
Er war derjenige der uns Beide entdeckt hatte als wir...
Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken.
Die Schuld lastete schwer auf meiner Brust und schnürte mir die Luft ab.Ich versuchte irgendein Gefühl aus seinem Blick zu deuten doch da war nichts.
Rein garnichts. Sein Ausdruck war völlig leer.
Es machte mir Angst wie er nicht aufhörte mich anzustarren. Wahrscheinlich hasste er mich jetzt...Das war die einzigste plausible Erklärung für diesen Blick den er mir zuwarf, wahrscheinlich überlege er sich gerade was er mir am besten antun könnte um sich an mir zu rächen.
Und ehrlich gesagt hatte ich es verdient.Ich wollte mir garnichts verstellen was Aiden mit ihm gemacht hatte.
Und ich Dummkopf fiel auch noch auf den Kerl rein.
Wie konnte ich nur so dermaßen dumm sein.
Am liebsten hätte ich mich selbst georfeigt doch in Anbetracht der Situation ließ ich das lieber wenn ich nicht gleich als verrückt abgestempelt werden wollte.Mehrerer quälende Stunden vergingen in denen ich zwanghaft versuchte seinen stechenden Blick zu ignorieren und ziellos im wagen umher blickte, mit noch nicht mal der Möglichkeit aus dem Fenster zu sehen und mich auf etwas anderes zu konzentrieren.
Meine Gedanken kreisten nur um diese eine Sache und ich hoffte inständig, dass wir bald unser Ziel erreichen würden, dass ich nicht länger dieser Folter hier ausgesetzt war.
Als hätte das Schicksal meine Gebete erhört hielt der Van wenige Augenblicke später mit einem Ruck an, der so stark war dass ich unsanft mit meinem Nebenmann zusammenstieß, der mich darauf hin nur genervt von sich weg schob und mich kurz darauf aus dem Wagen zerrte, was nur unter lautstarkem Protest meinerseits stattfand, da ich durch aus in der Lage war selbst zu laufen, ohne dass jemand an meinem Arm rum zog...."Halt endlich still!" Fuhr mich der Typ jetzt schon zum dritten Mal an, ohne dass ich auch nur darauf reagierte.
Wenn sie mich schon gefangen nahmen und den Rest aus dem Lager töteten dann sollten sie es wenigstens nicht leicht haben!Ich blickte mich um und aus den anderen Wagen die zu dem 'Verein' hier gehörten kamen nach und nach mehrere von diesen schwarz gekleideten Männern die ab und an auch einen Gefangenen bei sich hatten, doch keines der Gesichter kam mir bekannt vor.
Ich suchte Liam in der Menge und erhaschte seien Blick nur wenige Meter entfernt von ihm.
Ich wusste nicht wie ich mich ihm gegenüber zu verhalten hatte, also wendete ich meinen Blick wieder ab.Ich sah mir die Umgebung an konnte aber zu meiner Überraschung kein einziges Gebäude weit und breit entdecken. Das einzigste was ich sah waren Bäume, in die mich mein Aufpasser jetzt rein zog.
Wir liefen ziemlich weit vorne und ich war von der Fahrt schon sehr müde, weshalb es mir immer schwerer fiel meine Beine zu heben um nicht über das trockene Gestrüpp oder die Äste zu stolpern die hier überall auf dem Boden rum lagen.
Ich erspähte, wie einer der vorderen Männer stehen blieb und eine große Luke im Boden öffnete, die so von Laub und anderm Dreck bedeckt war, dass sie mir garnicht aufgefallen wäre.
Nach und nach wurden die ganzen Gefangenen herunter Geschickt.
Neben der Luke stand einer der Typen mit einem Klemmbrett in der Hand, anscheinend um irgendwelche Daten aufzunehmen.Ein ziemlich mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus.
Nur die Gefangenen gingen da runter.
Wir wurden dort unten eingesperrt!
Ich wollte garnicht wissen für wie lange und unter welchen Bedingungen.
Mir schauderte es bei der Vorstellung Tagelang nichts zu Essen zu bekommen, geschweige denn zu duschen."Name?" Riss mich der schmächtige Mann mit dem Klemmbrett unhöflich aus meinen Gedanken.
So einfach würde ich es ihm mit Sicherheit nicht machen!
"Wer will das wissen?" Fragte ich patzig.
"Wer seid ihr und wieso habt ihr uns hier her verschleppt und den Rest von uns getötet?!" Es auszusprechen stachelte meine Wut nur noch mehr an.
Von hinten bekam ich mehrere zustimmende Rufe anderer Gefangenen was mich nur in meinem Protest bestätigte.
"Hör mal Mädchen, du kannst es auf die leichte oder auf die harte Tour haben. Aber in der Lage zu verhandeln bist du nicht!" sagte er selbstsicher und ließ ein Messer an seinem Gürtel aufblitzen.
Da hatte er eigentlich Recht musste ich mir bitter eingestehen und überlegte was ich als nächstes tun konnte.Kurzerhand spuckte ich ihm trotzig ins Gesicht und hätte jetzt gerne beleidigt die Amre vor der Brust verschränkt wenn sich an meinem Oberarm nicht noch die Hände des Mannes befanden der mich hinter sich her gezerrt hatte.
Ein Blick auf ihn verrieht mir dass er sich gerade dass Lachen verkneifen musste, da sein Kollege sich gerade angewidert meine Sabber von den Augen wischte und mich danach mit einem Todesblick ins Visier nahm."Die Kleine ist ziemlich mutig" trug er amüsiert zu der Situation bei, was den Hass seines Kollegen nur zu steigern schien.
"Nicht mehr lange" bemerkte er grimmig und wies mir an ohne weiteres die rostige Leiter an der Luke hinunter zu klettern.
Ich wusste, dass es damit noch nicht getan war.
Auf irgendeine Weise würde er sich noch an ihr Rächen, aber ich versuchte mich fürs Erste auf wichtiger Dinge zu konzentrieren.Je weiter ich an der Leiter hinunter stieg, desto mehr wurde ich von der Dunkelheit eingehüllt.
Nach etwa fünf Metern Abstieg berührten meine Füße endlich den harten Beton Boden.
Ich sah mich um doch es war viel zu dunkel irgendetwas zu sehen.
Der einzigste schmale Lichtspalt schien von der Lukenöffnung auf mich herunter und ich wagte es garnicht diesen zu verlassen auch wenn mir bewusste war, dass er gleich für längere Zeit geschlossen werden würde.
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Dangerous Love
AdventureLiv lebt mit ihrer Mutter, ihrer kleinen Schwester Maya und ihrem gewalttätigem Stiefvater in einem kleinen, abgelegenen Haus. Ihr Leben ändert sich schlagartig als ihr Stiefvater sie aus Geldproblemen hinter dem Rücken ihrer Familie an einen illega...