Royal Flush on the Rocks

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Alle saßen am Boden. Konzentriert. Ein Glas mit Martini und Eiswürfeln vor den Füßen und einem Chipstapel in rot, blau und weiß. "Also wie viel zählen jetzt alle?", fragte das Mädchen unter den Männern. Der Father hat schon gefragt, ob sie nicht mit den anderen Frauen über Jungs quatschen würde. Sie hat lässig geantwortet, dass sie sich den Martini nie entgehen lassen würde. Trapper und Hawkeye haben nur gelacht.

"Also die weißen 50 Cent, die roten 1 Dollar und die blauen 1,50." Michaela warf noch ein paar der blauen Plättchen in die Mitte und die anderen folgten. Es sah gut aus für sie. Noch eine Karte und....ja! "Royal Flush meine Herren." Stolz legte sie die fünf Karten in Schwarz vor ihre Füße. Hawkeye kratzte sich am Hinterkopf, der Father schmunzelte und Trapper stand etwas eingeschnappt auf. Er schnappte sich die Schnapsflasche und nahm einen kräftigen Schluck davon, bevor er sich wieder setzte. "Die Frau hat Glück.", murmelte er, "Also ich bin pleite." "Da schließe ich mich an.", sagte Hawkeye und warf die Karten in die Mitte, die fast einen Straight Flush ergeben hätten. "Vielen Dank für das Spiel. Würde mich wieder freuen, wenn Sie nicht mit Jungsgesprächen beschäftigt sind.", sagte Mulcahy noch flüchtig und war dann auch verschwunden. Hawkeye sah immer noch etwas bedrückt aus, doch bevor sie fragen konnte, kam ihr Trapper dazwischen: "Hawkeye alles in Ordnung?" "Jaja." Er legte das Harry James Cover zur Seite und warf sich in das Bett. Er seufzte noch kurz und zog sich die Decke bis zu den Ohren. Trapper und Michaela flüsterten etwas mit den Lippen. Keiner von den beiden wusste was mit ihm los war. Er hat sich seit dem Vorfall verändert. Hawkeye war nicht mehr der selbe. Und Michaela schrieb sich das zu. Er könnte auch krank sein, doch er ertrank förmlich in Sorge und sie musste was tun. Doch dazu bräuchte sie Trapper. Doch anstatt ihn aus dem Bett um Mitternacht zu zerrten, hat sie durchgeschlafen. Geweckt hat sie dann Hawkeye, der etwas glücklicher aussah. Er lächelte zumindest. "Aufstehen.", er streichte ihr über die Wange und verschwand. Sie zog sich aus dem Bett und blinzelte kurz. Er hielt ihr einen Martini hin: "Ist wie Kaffee nur ohne Koffein." "Die Hälfte.", zwinkerte sie. "Wie Sie meinen Miss." Er leerte sich die Hälfte in seines und drückte es ihr in die Hand. Schnell in einem Zug und dann in frische Kleidung. Sie wollte schon zu Hawkeye sagen, dass er sich umdrehen soll, doch er war nicht mehr da. Als sie fertig war, kam Trapper von der Dusche. Michaela steckte sich die Haare vorne nach oben und band sich den Rest zu einem Dutt. Schnell trug sie noch eine Schicht roten Lippenstift auf. Da stand Hawkeye in der Tür. Mit nassen Haaren und ohne Shirt. Als er Hardcase sah, lehnte er sich etwas ungeschickt in den Türrahmen. "A-A-A...", mehr brachte er nicht heraus. Sie lächelte und ließ die Zähne zwischen den roten Lippen herausblitzen. Er wurde nervöser als sonst und musste hart schlucken. Trapper verschränkte die Arme und stellte sich neben sie. Sie lächelten sich an. Hawkeye war wie weggetreten. Trapper schnappte sich ein T-Shirt von ihm und drückte ihn aus dem Zelt. Michaela lächelte nur und folgte den beiden. Über die Nacht hat sich wieder eine Menge angesammelt. Als Trapper um die Kurve kam, ohne Hawkeye versteht sich, krallte sie ihn sich.

"Hey Trapper.", hauchte sie. Er blieb stehen und kam näher. "Was ist denn mit Hawkeye los?" John begann zu lächeln: "Ach, nichts. Er war nur müde." Er war schon wieder verschwunden. Michaela hatte keine Ahnung was das soll. Sie machte sich Sorgen. Um alle beide. Als sie eine Akte aufschlug sah sie, dass Hawkeye nicht unterschreiben hat. Deswegen ging sie zu ihm. Doch er war nirgends. Burns hatte sie dann in den Operationssaal geschickt. Eigentlich idiotisch, da er, wenn er in einem Patienten rumstocherte, nicht unterschreiben konnte, doch Burns drängte sie fast dazu.

Benjamin hatte gerade eine nicht so amüsante Arbeit. Granatsplitter. Das ist wie wenn man eine Nadel im Heuhaufen sucht. Mit dem Mundschutz stand sie an dem Tisch: "Captain." Er zuckte kurz zusammen. "Können Sie bitte hier unterschreiben?" "Sicher." Er lächelte unter dem Mundschutz, das konnte sie hören. Sie drückte ihm einen Kugelschreiber in die Hand und er kritzelte seinen Sanctus dort hin. "Dankeschön. Ach und bevor ich es vergesse. Sie müssten einen Splitter auch am Lymphknoten in der Nähe des dritten Lendenwirbels finden." "Woher..." "Woher nicht Captain? Es ist die starke Ausschüttung von Lymphflüssigkeit an der verletzten Stelle an den Rippen. Könnte etwas knifflig werden, den zu entfernen." Er sah sie an, als würde er in ihre Augen hineinfallen: "Und was raten sie mir, Sergeant?" "Ist schwer zu erklären, doch ich hatte schon mal so einen Fall. Man müsste von hinten eine präzisen Schnitt genau einen Millimeter neben den Wirbel machen. Oder eigentlich neben dem betroffenen Wirbel, dann mit einer Pinzette vorsichtig danach suchen und herausziehen. Das alles geht ohne Lähmung." "Was meinen Sie, wollen Sie sich nicht schnell in ein steriles Gewand schmeißen und mir assistieren? Major Houlihan kann Major Burns auch helfen." "Aber was...", stotterte die Gemeinte. "Frank braucht sicher mehr Hilfe. Und sehen Sie zu, dass er keine Fehler macht." Etwas eingeschnappt stapfte der Major davon. An den nächsten Operationstisch. Michaela beeilte sich und suchte die nötigen Sachen zusammen. Das mit dem selbst anziehen ist gar nicht so leicht, da das Band zum Zubinden am Rücken ist. Wäre da Trapper nicht gekommen. Wieder mal zur richtigen Zeit. "Michaela? Aber was..." "Frag nicht lange und hilf mir. Ich muss einen Soldaten vor der Lähmung retten." Sie stand mit dem Rücken zu ihm. Die Arme nach oben gestreckt. Er band zu und half ihr auch noch den Mundschutz anzubringen, nachdem sie die Kappe aufgesetzt hat. "Viel Spaß da draußen.", salutierte er kurz und stürmte mit dem Stethoskop umgehängt die Tür. Michaela folgte ihm, blieb aber neben Hawkeye stehen.

[1] M*A*S*H | Chemical EssentialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt