"Und du bist sicher, dass das eine gute Idee ist?", fragte sie etwas zögerlich den Father, der neben ihr auf dem Bett saß. Hawkeye schnitt den Gips ab und Trapper band noch eine Binde herum. Wenn sie es mit ihrem Arm nicht zu übertreibt, darf sie mit Krücken gehen lernen und auch auftreten. "Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.", beruhigte er sie. "Davon verstehst du ja was.", lächelte sie. Er lächelte zurück. "Belasten, aber nicht zu viel.", taddelte sie Doc Hawkeye. "Ja, werde ich." "Und wenn es weh tut, sofort aufhören." Er kniete vor ihr und sah nach oben in ihre Augen. Sie küsste ihn auf die Stirn und sagte: "Sorg dich nicht so viel um mich, davon bekommst du nur graue Haare." "Ja, werde ich." Er stand auf und nahm sich die Akte mit. Der Father riss sie wieder aus ihren Gedanken: "Also beginnen wir. Du darfst nichts überstürzen. Am Anfang geht es noch sehr langsam, aber das wird schon." Sie nickte. Er stellte sich vor sie und streckte seine Hände in ihre Richtung. Sie legte ihr hinein und wurde auf die Füße gezogen. Trapper kam noch um die Ecke und lehnte die zwei Stelzen an das Gestell: "Bitte, das Werkzeug." So schnell er gekommen war, ist er auch schon wieder verschwunden. Sie klemmte sich beide unter die Arme und versuchte sich abzustützen. "Gut, ganz vorsichtig, sonst habe ich Pierce am Hals." "Küss ihn einfach, dann hält er still.", lächelte sie, worauf er rot wurde. Trapper musste lachen. Sie hatte gar nicht mit ihm gerecht. Er war die ganze Zeit hinter ihr gewesen und sie hatte ihn nicht bemerkt. "Langsam. Ich werde ihn nicht küssen können. Bin ja schließlich verheiratet." Sie lächelte kurz über die Schulter. "Willst du auch nach draußen?", fragte der Father sie. "Wieso eigentlich nicht.", entgegnete das Mädchen. Trapper kam an ihre rechte Seite und der Father blieb an der linken. Im Falle des Falles. Langsam klapperte sie ihren Weg mit den Holzkrücken nach draußen. "Trapper!", schrie jemand von drinnen, als sie in das sanfte Sonnenlicht des Vormittages traten. Hawkeye hat ihn gerufen. "Das muss wohl wichtig sein." Er rannte zurück hinein. Da kam Radar auf sie zu gerannt: "Sergeant. Wieder auf den Beinen?" "Ja, so halbwegs." "Father, der Colonel möchte Sie in seinem Büro sprechen. Ist wichtig." "Ich komme gleich nach, ich bringe nur noch..." "Ich komme auch allein zurück.", unterbrach der Sergeant den Kaplan. "Das ist keine so gute Idee." "Sergeant?", fragte der singende Chirurg, der gerade um die Ecke kam. Mit seiner Gibson im Sunburstlook. "Spaulding." "Michaela." "Calvin." Er drückte sie kurz. "Lust auf eine Runde Gitarre spielen?", er unterstrich die Frage, indem er seine Gitarre hochhob. "Wieso nicht. Darf ich Father?", flehte sie. "Nicht zu viel. Passen Sie auf sie auf, Captain. Ich komme sie dann später abholen. "Danke Father." Er zog nur leicht seinen hellen Strohhut und folgte Radar. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte er, als sie Richtung Sumpf gingen. "Nein, nicht wirklich." "Wenn du es sagst.", er hielt die Tür auf. Sie trat ein und setzte sich auf ihr Bett. Calvin belegte das von Trapper. Er war schon in Spielbereitschaft. Sie legte die Krücken auf den Boden und zog die Kiste unter ihrem Bett hervor. So entnahm die Fender und schob die Kiste an den gewöhnten Platz zurück. "Wow. Das ist mal ein Prachtstück.", jubelte er schon fast. "Ich wollte die Gibson, doch die hat es nicht mehr gegeben." "Ich wollte die Fender und die hat es nicht mehr gegeben." Beide mussten lachen. "Ich habe einen neuen Song geschrieben." "Dann lass mal hören."
Ein Lied, das den Zauber von Tokyo beschreibt. Es wäre die Stadt, die er am meisten liebt. Ob Osten oder Westen. Und er hat in der Mitte vergessen was er sagen wollte, aber es wird dich sowieso verzaubern und dir Sachen lernen, die du noch nie zuvor gekannt hast.
"Ein wunderschönes Lied. Das mit dem Wechselbass wird dich nie verlassen können.", scherzte sie. "Es klingt nicht so langweilig." "Perfektioniert hast du es ja." "Spiel du doch mal was." "Ist das dein Ernst? Ich habe seit einem ganzen Monat nicht mehr gespielt." "Dann versuche es wenigstens." "Na gut.", zögerte sie und bewegte langsam ihre Hand auf das Griffbrett zu. "G, A-Moll und D. Nicht so schwer.", lächelte er. Der G-Akkord klang etwas kratzig. A-Moll und D hatten den schönsten Klang, doch ihr Handgelenk begann langsam zu brennen. Da stand auch schon Trapper in der Tür und lehnte sich mit verschränkten Händen an den Rahmen. Er deutete mit dem Kopf kurz nach draußen. "Mein Stichwort.", lächelte die Soldatin. Sie wollte die Gitarre verräumen, worauf Trapper sagte: "Lass nur, ich will danach auch noch ein wenig klimpern. Wenn ich darf." "Natürlich." Sie legte das Instrument auf das Kopfkissen. Calvin hob die Krücken hoch und gab sie ihr. Sie war wirklich schon geschickt. Spaulding ging vor und lächelte Trapper an. Doch dieses Lächeln verflüchtigte sich sofort und er war schneller aus dem Zelt, als gedacht. Trapper trat einen Schritt zurück und hielt die Tür auf. Michaela ging heraus und John trat an ihre Seite. Er schob die Hände in seine Taschen. "Glaubst du es wirklich?", fragte sie sachte und konzentrierte sich wieder auf den Weg. "Was soll ich glauben?", er verkroch sich in den Kragen seiner Jacke. "Du weißt was ich meine." "Ich glaube es nur nicht so recht." "Das solltest du auch." "Woher weiß ich nicht...." "Von mir. Ich habe nichts mit.", sie wurde leiser als zuvor, "Spalding. Wir kennen uns von der Ausbildung. Da haben wir oft zusammen gespielt. Das ist alles." "Aha.", sagte er wirklich ungläubig. "Du vertraust mir also nicht." "Das habe ich nie gesagt." "Es klang aber so." Nun waren sie angekommen. Sie setzte sich auf ihr Bett und Trapper nahm ihr die Krücke ab. Sie legte sich hinein. "Du weißt, dass ich ihn liebe. Und zwar mehr als alles andere."
DU LIEST GERADE
[1] M*A*S*H | Chemical Essential
Fanfiction1950, Korea Der Krieg bringt so einige auseinander und auch die einen zusammen. Michaela McLennon kommt zum Lazarettlager der M*A*S*H. Dort, vorerst als Sekretärin eingesetzt, versteht sie sich auf Anhieb gut mit den restlichen Soldaten und noch be...