Blutspenden in hohen Summen

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Schnell holten sie noch den Bericht ab. Nun waren es zwei Liter Blutverlust und das war nicht gut. Wenn sie nicht schnell handeln, wird sie an einem Herz-Kreislaufkollaps sterben. "Was verwenden wir bei einer Muskellähmung, um sie einigermaßen wieder in Schwung zu bringen?", fragte Hawkeye und sah in die andere Akte, die sie vom Schreibtisch mitgenommen haben. "Kaliumcarbonat." "Kaliumcarbonat?", sah er ihn fragend an. "Eine Mischung aus dem." "Und wie machen wir das mit dem Blut?" "Wir nehmen eine Konserve." "Welche Blutgruppe weißt du zufällig nicht oder?" "Ich weiß nicht, fragen wir Radar." Sie standen wieder an dem Bett. Ihre Wege bestand sowieso nur darin vom Sumpf zur Medizinstation und wieder zurück. "Ach Hawkeye.", stoppte ihn sein Freund. "Ja?", blieb dieser in der Tür stehen. "Wie wäre es, wenn du einfach auf ihre Marke siehst. Nicht um sonst haben wir bei der Arme Halsbandzwang." Hawk lachte kurz und zog die Marke unter der Decke hervor.

"Du kratzt alles Kaliumcarbonat zusammen, das wir noch haben und ich hol die Konserve." Als er in dem Vorratslager suchte, fand er keinen. Er stapfte sofort zu Burns, der für den ganzen Spaß mit den Vorräten zuständig war. Leider.

"Wie wir haben keine AB negativ Konserve.", kam es von Pierce, der gerade nicht glauben konnte, was er da gehört hatte. "Wir haben keine mehr, Pierce. Ich hab gerade die letzte verwendet.", ging er einfach weiter. Hawkeye folgte ihm ganz sprachlos: "Und wo soll ich jetzt eine herbekommen und dann auch noch 2 Liter?" "Fragen Sie mich das nicht.", er ging davon. Wie immer. Burns hatte keine Seele. Er war der Teufel in Person. Und so etwas nennt man Arzt.

Trapper zog Hawk mit sich zurück. "Hattest du mit der Mischung Glück?" "Hab gerade eine zusammengemischt. Muss noch eine Minute ziehen, bevor ich sie ihr geben kann. Wie sieht es mit dem Blut aus?" Hawkeye ließ sich in einen Stuhl fallen. "Wir haben keine mehr." "Wie das?" "Sie hat AB negativ. Da es so selten ist, haben wir nicht so viele importieren lassen und Burns hat die letzte gerade verbraucht." "Was sollen wir machen?" "Deine Minute ist um. Ich werde mir schon was einfallen lassen." Hawk stand auf und holte sich eine Nadel, Ampullen, etwas zum Zuschnüren und ein Pflaster. Er kam wieder zurück. Trapper war nicht da und nun musste er es selbst erledigen. Er hatte auch Blutgruppe AB negativ und einen anderen Ausweg gab es momentan nicht. Er band sich den Stauriemen um den Oberarm und zog so fest wie nötig zu. Nun stachen seine Venen heraus. Etwas verkrampft stach er sich mit der rechten Hand die Nadel in die dickste Vene und ließ das Blut seinen freien Lauf. Nach 5 Ampullen mit jeweils 25 Milliliter wurde ihm schon etwas schlecht, doch er brauchte noch einmal so viel. Er hörte nicht auf, obwohl sein Körper schon nicht mehr so gern mitmachte. Er sah leicht verschwommen, ihm wurde heiß und dann kalt und er bekam auch schwer Luft. "Hawkeye was machst du denn da?!", fragte sein Freund empört. "Ihr Leben retten.", brachte er kaum noch heraus. "Du lässt das sein, sonst bringst du dich auch noch damit um." Trapper wollte ihm die Nadel herauszeihen, doch er lehnte sich vor und knurrte: "Lass das lieber." Der Chirurg trat den Rückzug an und der andere ließ sich in den Sessel zurückfallen und wechselte eine neue Ampulle aus. "Wie viele hast du denn schon?" "6 oder so." "6! Und welche Ampullen?" "Die mit 1/4 Liter." "Du hast dir jetzt schon 1,5 Liter abgenommen. Hast du vollkommen den Verstand verloren?" "Ich brauche die 2 Liter." "Die brauchst du nicht. Hast du damals beim Blut nicht aufgepasst?", er zog ihm die Nadel heraus, "Das reicht völlig." "Wenn du es sagst." Hawkeye stand auf, was ein großer Fehler war, denn in der nächsten Sekunde hat er auch schon den Boden geküsst. Ein verschwommenes Hawkeye war noch zuhören und das war es.

Trapper hat ihn sofort in ein freies Bett verfrachtet. Das ganze Blut von ihm, hat Trapper ihr nicht gegeben. Den halben Liter hat er halbiert und dem Chirurg schön wieder mitgegeben. Mit 75 Millilitern Blutverlust ist man außer der Gefahr. Und Hawkeye wird etwas brauchen, bis er wieder operieren kann. Ein paar Stunden nach der Transfusion wurde Michaela langsam wach. John begrüßte sie sofort: "Hey. Na, wie geht's dem Serg." Sie lächelte etwas matt und noch recht fertig: "Besser als vorher. Hab ich was verpasst? Wo ist Hawkeye?" Er deutet mit dem Kopf zu Seite.

Burns hat ihm geholfen, sie wieder zu den anderen zu bringen. Nach einer guten Stunde sah man, dass sie auf dem Weg der Besserung wer. Der Puls war auch wieder kräftig und die Temperatur ging auf das normale zurück. Da hat Trapper mit vorheriger Absprache von Blake entschlossen, sie in die normale Station zurückzuverlegen. "Legen Sie sie neben Pierce. Wird beiden gut tun.", hat er nur gesagt und ist dann verschwunden.

Zu ihrer rechten lag der blass aussehende Captain. Mit einer ganz schönen Schramme an der Stirn. Sie nahm seine Hand: "Was ist passiert?" "Also wir haben einen Virus bei dir gefunden, du wirst es sicher nicht verstehen, aber..." "Doch. Ich habe Medizin, Maschinentechnik, Chemie und Physik studiert." "So ein bunter Haufen. Also der Hydro-Virus, der in Kolumbien seine Kreise gemacht hat, war in deinem Körper. Wir haben etwas länger gebraucht, bis wir wussten mit welcher Medizin wir ihn loswerden können. Dann haben wir auch noch ein anderes Bakterium in dir entdeckt, welches in Verbindung mit dem Virus deine Muskeln abgebaut und dein Blut verspeist hat. Es müsste durch den Schnitt an der Hand in das System gelangt sein. Da wir keine Blutkonserven für AB negativ haben, hat unser guter Hawkeye sich selbst 1,5 Liter Blut abgenommen und ist dann bewusstlos geworden. Ich hab ihm etwas Blut wieder zurückgegeben." "Gut. Danke für alles." "Du solltest nicht mir danken, sondern unserem Chefchirurg. Er hat über Telefon einen Colonel in England niedergeschrien, damit er die Akten bekommt. Und nicht aufgegeben. Sogar Father Mulcahy hat er vertrieben und der wollte dir nur einen Segen geben. Schlaf noch ein wenig. Später bringe ich dir was zu essen und morgen schleppen wir dich ins Zelt zurück. Du musst mir nämlich auf Hawkeye aufpassen, dass er nicht abhaut." Er zwinkerte ihr noch zu und ging. Trapper dachte noch lange über die Worte nach, die Hawkeye zu ihm gesagt hat, doch als sie seine Hand genommen hat wusste er, dass sie es ernst meinte. Dass sie ihn auch lieben musste.

Sie schloss die Augen, öffnete sie aber gleich wieder, als jemand seine Finger in ihre verschränkte.

Er lachte kurz rau und sah dann in ihre Augen: "Guten Morgen." "Guten Morgen.", nun drückte er ihre Hand noch etwas fester, "Wie geht's dir?" "Nicht so schlecht. Und dir?" "Besser, nachdem ich dich gesehen habe.", lächelte sie. Sie wollte es jetzt nicht unbedingt erwähnen, doch er genoss es, als sie das gesagt hatte und das freute sie natürlich noch mehr. Von der ersten Sekunde an, hatte sie sich in ihn verliebt. An ihm war einfach alles perfekt. Sein Lächeln. Seine Art. Das Aussehen. Er war endlich der, nach dem sie schon immer gesucht hat.

[1] M*A*S*H | Chemical EssentialWo Geschichten leben. Entdecke jetzt