Als ich durch die großen Glastüren trat, lief ich zielstrebig zur Treppe, unter der ich auf den Gong wartete. Auf dem Weg dorthin stellte mir ein irgendein Depp ein Bein. Ich war das schon gewohnt, weshalb ich mich nicht weiter darüber aufregte. Wartend stand ich da und sah mir die Leute in der Gegend an. Gruppen von tuschelnden Mädchen, Jungs die sich gegenseitig aufzogen und die jüngeren Schüler die noch schnell versuchten an den Tischen nicht erledigte Hausaufgaben abzuschreiben. Mein Blick schweifte über die umliegenden Tische und blieb an dem braunhaarige Jungen hängen, von dem ich heute Nacht geträumt hatte. Erschrocken drehte ich mich um, ich flehte, dass er mich nicht gesehen hatte. Aber wie konnte das sein, ich stand doch zehn Meter von ihm entfernt und hinter mehreren Leuten. So stand ich geschlagene drei Minuten, bis mich endlich das Läuten erlöste. Der Physikunterricht fand in den Wissenschaftsräumen statt. Wir mussten immer vor den Räumen warten, bis unser Lehrer kam und aufschloß. Unbemerkt stellte ich mich zu der Klasse die vor dem nächsten Raum stand. Denn ich hatte keine Lust Jack zu begegnen. Als dann endlich Herr Schmidt kam und die Tür öffnete, lief ich schnell nach ganz hinten und setzte mich in die hintere Bank. Die ganze Stunde schaffte ich es nicht aufzufallen und unbemerkt zu bleiben. Das nächste auf dem Stundenplan war Deutsch, was hieß:Raum wechseln. Aber irgendwie hatte ich es geschafft, ungesehen von Jack, ins Klassenzimmer zu huschen und mich hinzusetzen. "Ah, Miss Blank ist heute wieder anwesend.", begrüßte mich mein Deutsch Lehrer Herr Freund. Ich nickte nur und lächelte schüchtern, kaum jemand hatte sich umgedreht, wofür ich innerlich sehr dankbar war. Aber von links spürte ich einen Blick auf mir. Ich senkte meinen Kopf und sah auf mein Heft, dabei schielte ich aber in die Richtung, aus der der Blick kam. Jack schaute in meine Richtung mit diesem Gesichtsausdruck, den ich erwartet hatte. Augen die mich an funkelten, ein Grinsen, als ob er mir durch die Kleidung schauen konnte. Schnell ich wieder auf mein Heft und tat die Aufgaben, die Herr Freund an die Tafel geschrieben hatte. Als ich das nächste Mal zu Jack spähte, tat er auch wieder ganz normal, wie jeder andere, seine Aufgaben. Als nach der Stunde das Läuten ertönte, packte ich als erste meine Sachen zusammen und eilte aus dem Klassenzimmer. Jetzt war endlich, nach sechs Stunden, Mittagspause. Ich überlegte, wo ich mich verstecken konnte, bis die Pause um war. Auf dem Hof ganz sicher nicht, da würde Jack ganz sicher sein. In der Lobby auch nicht, da könnte er auch sein. In die Klassenzimmer durfte man in den Pausen nicht sein. Ich überlegte mir, wo ich mich aufhalten könnte, wo Jack nicht auch ist. Am Schluss hatte ich zwei Optionen, beim Hausmeister oder auf der Toilette. Wenn ich zum Hausmeister gehe, muss ich ihm erklären wieso ich mich bei ihm in dem Häuschen aufhalte, aber 'Ich versteckt mich hier mal kurz, wir spielen Verstecken' ist eine dumme Ausrede, die glaubt er mir doch nie. Deshalb machte ich mich auf zur Mädchen-Toilette, natürlich war ich nicht sonderlich fröhlich über das Verstecken, aber unangenehmer wäre, wenn ich nochmal auf Jack treffe. Ich sah auf meine Armbanduhr. Toll, erst zwei Minuten sind, seit ich den Klassenraum verlassen hatte, vergangen. Widerwillig lief ich zu den Toiletten. Als ich durch die Tür trat, nahm ich meine Tasche von der Schulter und legte sie auf den Boden. Wo ich schon mal hier bin. Dachte ich und ging in eine der Kabinen. Als ich dort saß hörte ich, wie jemand in den Raum kam, aber nicht in eine der Kabinen. Wahrscheinlich musste sich ein Mädchen einfach nur mal nachschminken. Als ich fertig war trat ich heraus und wusch mir meine Hände. Einen kurzen Moment war ich irritiert, neben mir stand niemand. Aber keiner ist hinaus gegangen oder in eine Kabine. Ich wollte mich schon umdrehen und nachsehen, da legte sich eine Hand von hinten auf meinen Mund und ich wurde in eine der Kabinen gezogen. Der Griff wurde locker und ich drehte mich um. Und sah...
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Wie sage ich "Auf Wiedersehen"?
Short StoryBei der 14 Jahre alten Amanda läuft so einiges falsch. Dutzende Schicksalsschläge treffen das junge Mädchen, bis sie schließlich mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen. Wird sie es tun, oder doch im Leben bleiben?