XIII

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Das Hämmern in meinem Kopf war so laut, dass ich davon wach wurde. Das helle Licht tat mir in den Augen weh, aber das Schlimmste war das stechende Brennen in meinem Hals. Schon vorhin, als die ersten Tropfen der Flüssigkeit meine Kehle runter geflossen sind, hatte es sich angefühlt, als hätte Pinnnadeln geschluckt . Ich hatte gehofft, dass der Schmerz aufhören würde. Da hatte ich mich geirrt. Mich überkam ein so gewaltiger Brechreiz, dass ich es gerade noch rechtzeitig schaffte mich zur Seite zu drehen, bevor ich mich übergab. Dadurch wurde das Brennen in meinem Rachen noch schlimmer. Trotzdem wollte ich hier nicht weiter rumliegen. Doch schon selbst das Aufsetzen bereitete mir Probleme, selbst als ich den Kopf hob wurde mir schwarz vor den Augen. Ganz langsam versuchte ich mich aufzusetzen, aber das Klopfen in meinem Kopf wurde unerträglich. Endlich hatte ich es doch geschafft und ließ mich endlich erschöpft gegen die Wand sinken. Wie sollte ich jetzt bloß aufstehen? Das Aufsetzten war ja schon eine Qual gewesen. Von irgendwoher hörte ich Schritte. Dann hielten sie vor mir an. Als ich aufsah, erkannte ich verschwommen Jack. Er machte den Eindruck, als hätte er geschlafen und wäre jetzt wieder nüchtern. "Die anderen sind weg." Er schaute auf mich herab, dann griff er mir unter die Schulter und zog mich hoch. Danach schob er mich in Richtung Wohnzimmer. Ich konnte nicht einmal richtig laufen, sondern nur straucheln und stolpern. Vor meinen Augen war alles verschwommen und sobald ich versuchte genauer hinzusehen verstärkten sich meine Kopfschmerzen immens. Rücksichtslos stieß er mich aufs Sofa durch den Aufprall kam mir, das was noch im Magen war wieder hoch. Unter Ekel schaffte ich es zu schlucken. Jack lehnte sich zu mir und schlung seine Arme um mich. Mir ging es zu schlecht, um mich irgendwie zu wehren. Deshalb ließ ich sein Tun über mich ergehen. Plötzlich riss er mich hoch und zog mich in Richtung Haustür. "Ich hab keine Lust mehr.", gab er einfach nur kurz von sich, bevor er mich ruppig auf die Straße warf. Meine Tasche segelte mir hinterher. Ich brauchte erst ein paar Minuten um mich zu sammeln. Der Alkohol hatte immer noch Einfluss auf mich. Dann aber machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich brauchte ungefähr doppelt solange, weil ich immer wieder stehen blieb, Pausen machte und generell langsamer lief. Doch endlich schaffte ich es nach Hause. Mama war gerade mit dem Essen fertig geworden, aber ich lief in mein Zimmer. Einfach nur alleine sein. Kaum lag ich auf dem Bett, schlief ich auch schon vor Erschöpfung ein. Doch irgendwann kam Papa rein und weckte mich zum Essen. Zwar hatte ich gar keine Lust wieder aufzustehen und was zu essen, aber auf Papas Drängen raffte ich mich doch auf und ging runter. Etwas im Magen zu haben, half sogar ein bisschen. Auf die Frage von meinen Eltern, wie es in der Schule war, antwortete ich nur kurz mit "Ganz ok." Und aß schnell weiter. Nachdem Essen ging ich wieder nach oben und schlief ein. Nur einmal kurz wachte ich auf, weil Mama in mein Zimmer kam, um nach mir zu sehen. Ansonsten schlief ich die ganze Zeit. Mit schrecklichen Alpträumen.

Wie sage ich "Auf Wiedersehen"?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt