"Oh, Hallo Ami! Wieso warst du gestern den nicht in der Schule? Ich hab dich vermisst." Jack's dreckiges Grinsen lässt mich zusammen zucken. Er kommt durch den Schulflur direkt auf mich zu. Ich versuche nach hinten aus zu weichen, doch Jack ist schneller. Hilfesuchend blicke ich zu den vorbei laufenden Schülern. Wo war Anika? Oder ein Lehrer? Bitte irgendjemand!? Jack kommt immer näher und bleibt vor mir stehen. Sein Blick wandert meinen Körper entlang, er hat immer noch dieses ekelhafte Grinsen aufgesetzt. Plötzlich packt er meinen Arm und zog mich um eine Ecke. Vor Panik quieke ich auf. Ich will mich wehren, ich will das nicht nochmal durch machen, aber ich war gelähmt vor Angst. Jack drückt mich gegen die Wand und schaut mir tief in die Augen. Er umfasst mit seinem Daumen und Zeigefinger mein Kinn und hebt es nach oben. Sein Griff ist fest und er steht immer noch vor mir, sodass ich nicht einmal versuche irgendwie weg zu laufen. Jack zog meinen Kopf ein Wenig dichter zu sich, dann blickt er mich an und kommt mit seinem Kopf immer näher. Seine Lippen treffen auf meine. Ich weiche instinktiv nach hinten. Aber da ist die Wand. Es gibt keinen Ausweg, ich kann nicht weg. Er zieht sich zurück. Ich bin erleichtert, dass es endlich vorbei ist. Anscheinend hat Jack meine Erleichterung gespürt, denn er lächelt mich schief an und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Er wandert mit seinem Mund zu meinem Hals und benetzt ihn mit feuchten Küssen. Aus Ekel drehe ich meinen Kopf weg. Jack aber hält mein Kinn noch fest und drückt ihn wieder zurück. Ein leises Grummeln drang aus Jack's Kehle. Er drückt sich noch dichter an mich. Da bemerke ich, wie sich etwas Hartes an meinen Oberschenkel drückte. Kaum merklich schiele ich nach unten. Nein! Nicht schon wieder. Jack hatte eine deutlich sichtbare Beule in der Hose. Was würde er denn jetzt machen? Wieso sieht den hier keiner, dass ich hier Hilfe brauche. Mich überläuft ein Schauer, während Jack mit seiner Hand meinen Oberschenkel hoch und runter streicht. Er lässt von mir ab und sieht mich durchdringend an. Ich weiß genau was dieser blick bedeutet "Klappe halten!" Ich nickte, mir blieb nichts anderes übrig. Jack lächelt zufrieden und geht dann in Richtung Klassenzimmer. Als ich mir sicher bin, dass er mich nicht mehr sehen oder hören kann, rutsche ich an der Wand herunter und kauer mit angewinkelten Beinen da. Tränen steigen mir in die Augen. Ich schluchze und schniefe, bis irgendjemandem an meiner Schulter rüttelt. Ich schaue auf, aber da stand niemand. Dafür verschwand die ganze Umgebung in einem Pechschwarz.
"Amanda! Schule!" Verwirrt öffnete ich meine Augen. Mama stand vor mir und hatte versucht mich wach zu rütteln. "Ja, ich bin wach." Erleichtert stellte ich fest, dass es nur ein Traum gewesen war. Aber jetzt würde er vielleicht real werden dachte ich, schließlich musste ich heute wieder zur Schule. Mit gemischten Gefühlen schleppte ich mich ins Bad und machte mich fertig für die Schule. Beim Frühstück bekam ich kaum etwas runter. Ich dachte die ganze Zeit über nach, was gleich in der Schule passieren würde. "Ami, alles klar bei dir.", fragte mich meine Mutter. "Ich hatte den Eindruck, dass du heute nicht gut geschlafen hast. Als ich dein Zimmer zu wecken kam hast du, ich glaub, geschluchzt. Alles in Ordnung?" Das versetzte mir einen Stich, wie gerne hätte ich meinen Eltern erzählt, was mich so sehr betrübte (Untertreibung). Aber ich konnte nicht, und das war es, was mich zu Tränen rührte. Ich wollte es irgendjemandem sagen, wollte jemand der mir half, mir sagte, dass alles wieder gut werden würde. Eilig stand ich auf und schnappte mir meine Tasche, verabschiedete mich von meinen Eltern und machte mich auf zur Schule.
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Wie sage ich "Auf Wiedersehen"?
Storie breviBei der 14 Jahre alten Amanda läuft so einiges falsch. Dutzende Schicksalsschläge treffen das junge Mädchen, bis sie schließlich mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen. Wird sie es tun, oder doch im Leben bleiben?