F O U R

275 38 1
                                    

«Lord Thranduil, ich möchte nicht aufdringlich sein, aber wohin reiten wir?»
Watsond, für Elben ausergewöhnlich klein mit dunklem Haar, wich gekonnt dem Geweih des königlichen Hirsches aus, der aus einer Laune heraus den Kopf gedreht hatte und damit fast seinem schwarzen Pferdchen eine gscheuert hätte.

«Was fehlt dir mein Mellon? Ich finde diese Reise gerade sehr entspannend.»

Thranduil rutschte seinen wohlgeformten Hintern auf dem hellhaarigen Rücken des Hirsches zurecht.
«Ein elbischer König, der nebenbei auch noch wundervoll aussieht, reitet in seinem farblich perfekt abgestimmten Gewand auf seinem eleganten Hirsch. Dieser fabulöse König wird von seinen Reisegefährten flankiert und die gesamte Unternehmung bewegt sich gerade über eine so wunderbar ruhige Blumenwiese und forzüglich duftenen Blumenwiese.
Hier kann ich mich endlich meinen grandiosen Gedankengängen in aller Ausführlichkeit widmen.»

Thranduil seufzte seelich und atmete tief den Geruch der Blumen ein.

«Ja nur..» Watsond kratzte sein Kinn. Eigendlich juckte es gar nicht. Warum tat er das? Schnell hörte er damit auf.
«Sagt mir wenn ich mich irre, Lord Thranduil, aber ich sehe hier weit und breit keinen gekidnappten Prinzen oder auch nur einen Ork. Dafür ist die Landschaft entschieden zu schön.»
Thrandy grunste zustimmend.
Watsond, leicht übervordert mit der Situation, blickte hilfesuchend zu Hydrophil, der allerdings gerade damit beschäftigt war, in einem Holzschälchen etwas des Erdbeergrases wegzuetzen.

«Aber wenn Legolas nicht hier ist, was machen wir dann hier? Wir sollten vielleicht eher unter Orks gehen und..»
«Wie ich gerade sagte», fauchte der sehr blonde König des Düsterwalds dazwischen,«Wir befinden uns gerade auf dieser überaus entzückenden Blumenewiese um meine Gedanken zu ordnen. Außerdem fand Leggy Blumen schon immer großartig.»
Thranduil machte aus unerfindlichen Gründen einen Entenmund. «Ohne meine fabulöse Gedanken kann ich nicht denken. Und wir müssen schließlich irgenwo anfangen mit suchen.»
«Uhaua»
Diese plötzliche aufjauelnde Stimme gehörte keinem anderen als Hypophil.
Thrandy warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
«Hattest du deine Patschahändchen in der Säure?»
«Neein.» Hypophils Nasenflügel zitteren, als würden sie gleich wegfliegen. «Wenn ihr meine Meinung hören wollt, Lord Thranduil, wir sollten diesen Weg da einschlagen. Ich rieche Erdbeeren.»

The Fantastic Life Of LeggyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt