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Besinnliche Zeit


Die Zeit fliegt. Zayn nötigt mich jeden Tag, ein Türchen von dem Adventskalender zu öffnen und klaut mir dann doch meistens das kleine Stück Schokolade. Von Tag zu Tag wird es kälter, aber wir drehen die Heizung immer so auf, dass wir es in der Wohnung schön kuschelig warm haben.

Zwei Wochen vor Weihnachten besorgen Zayn und ich gemeinsam an meinem freien Tag einen kleinen Tannenbaum für das Wohnzimmer und auch noch Weihnachtsschmuck, weil ich selber sonst nie Weihnachten alleine Zuhause gefeiert habe.

Wir machen uns einen Spaß draus, den Baum aufzustellen und zu schmücken. Der Baum steht sogar einigermaßen gerade in dem neuen Ständer, die beiden Lichterketten umschlingen die buschigen Äste und erleuchten das Wohnzimmer, das Licht spiegelt sich in den roten Kugeln und auf der Spitze prangt sogar ein goldener Stern.

Weihnachtsgeschenke für meine Familie und meine Freunde besorge ich alleine. Für Niall besorge ich Konzertkarten für seine Lieblingsband, Louis Karten für ein Spiel der Doncaster Rovers, Harry die DVD-Box ihrer Lieblingsserie und für Zayn ein Bücherregal für seine vielen Bücher, die sich mittlerweile in der ganzen Wohnung verteilen.

Am 22. kommen meine Eltern zu uns und ich bin schon etwas aufgeregt, wie sie wohl auf Zayn reagieren werden. Ich hatte Frühschicht und bin gerade mal eine Stunde wieder Zuhause, als es klingelt.

Ich öffne die Haustür und sofort finde ich mich in einer festen Umarmung wieder. Fest schlinge ich meine Arme um meine Mutter und schließe für einen Moment seufzend die Augen. Sie schluchzt an meinen Hals und fährt mit den Händen über meinen Rücken.

„Hey Mum", sage ich leise in ihr Haar.

„Hallo mein Schatz!", sie lacht leise und löst sich von mir, streichelt meine Wange. Hinter ihr steht mein Vater mit zwei kleinen Koffern. Auch auf seinen Lippen liegt ein breites Lächeln.

„Hey Dad!" Auch wir fallen uns in die Arme und halten uns einen Moment lang fest. Danach nehme ich ihm die Koffer ab und führe meine Eltern in die Wohnung.

„Und, wo ist er?", will meine Mutter wissen, kaum dass sie Jacke und Schuhe ausgezogen hat.

„Noch bei Harry und Louis!", antworte ich grinsend und hänge die Jacken an die Garderobe, „Er kommt wohl so in 'ner Stunde, du wirst ihn noch früh genug kennenlernen!"

„Na schön", sie schmunzelt und geht mit meinem Dad ins Wohnzimmer.

„Was wollt ihr trinken?", rufe ich aus der Küche, „Tee, Kaffee oder was anderes?"

„Mach uns mal eine Kanne Tee!", kommt die Antwort aus dem Wohnzimmer und ich nicke. Ich fülle den Wasserkocher und suche den Kräutertee heraus, den Louis mir empfohlen hat.

Als ich ein paar Minuten später mit einem Tablett mit der Kanne und drei Tassen ins Wohnzimmer trete, steht meine Mutter vor dem geschmückten Tannenbaum und lächelt versonnen. Mein Vater sitzt auf dem Sofa und ich nehme neben ihm Platz. Ich gieße uns allen eine Tasse Tee ein und meine Mutter setzt sich auf meine andere Seite.

„Danke!", lächelt sie und nimmt vorsichtig einen Schluck.

„Da hast du einen guten Baum ausgesucht, Liam", mein Vater nickt anerkennend.

Ich muss grinsen: „Eigentlich hat Zayn den Baum entdeckt, wir haben ihn zusammen geschmückt."

„Ohh", macht meine Mutter entzückt und bringt meinen Vater und mich zum Lachen.

„Wie war eure Fahrt?", erkundige ich mich und meine Mutter fängt an zu erzählen.

Eine gute Stunde später hören wir die Haustür und ich springe regelrecht auf, um in den Flur zu gehen. Zayn hängt gerade seine dicke Winterjacke an die Garderobe und zieht sich seine Dockers aus. Auf der Kommode liegt eine Tüte vom Bäcker.

Addiction to youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt