Chapter 10

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Als ich aufwachte, war ich an einen Pfosten gekettet. Der Raum war gedämpft, Licht gab es nur durch kleine Fenster, die wohl alle auf der Nordseite lagen, denn Sonne sah ich keine, und durch eine kleine Glühbirne in der Mitte des Raumes, die kaum 4 Quadratmeter belichtete. Und vor mir stand Loki.

"Na sieh einer an, sie ist aufgewacht. Dachte schon der Schlag auf den Kopf hätte dich komplett außer Gefecht gesetzt."

Ich knurrte.

"Was willst du von mir?! Ich bin niemand besonderes! Bist du auf den Kopf gefallen und hast mich mit Romanoff verwechselt oder was?"

Loki lachte.

"Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, ich weiß ganz genau wer du bist. Sina Flynn, das Mädchen, das am Anfang so großkotzig mir gegenüber gestanden ist. Und bedeuten tust du für zwei aus deiner Crew definitiv was. Sie sahen ziemlich verzweifelt aus, als meine Männer dich in Gewahrsam genommen haben und nichts dagegen tun konnten."

Ich lachte kalt, doch innerlich fragte ich mich, wer die zweite Person war. Und mir schoss Steve in den Kopf, den Captain, der wohl grade schon wieder die Frau verloren hatte, die er liebte.

"Zwei von vielen. So. Was soll dir das jetzt bringen? Dein Bruder ist nämlich nicht dabei. Ich mag vielleicht mit dem Captain zusammen sein, aber er kann Arbeit und Privatleben trennen. Und er wird dich fertig machen. Genauso wie dein Bruder."

Sein Grinsen wurde kurz unsicher, doch dann setzte er sein ins Gesicht gemeißeltes Lachen auf.

"Ich bekomme immer, was ich will. Und Thor, der hat mich bisher immer gerettet, er wird mir auch dieses Mal kein Haar krümmen."

"Ich bin nutzlos für dich. Ich kann nicht mal richtig kämpfen. Lass mich doch einfach gehen."

"Gehen lassen? Das Mädchen, was sich gegen mich gestellt hat, zwischen mich und den Tesserakt? Ich werde dich töten, genauso wie deine anderen Menschenfreunde, die sich Superhelden nennen. Und wenn ich erst einmal fertig bin, wird von der Erde nicht mehr viel übrig sein."

Mit diesen Worten verließ er den Raum und ließ mich somit allein. Ich wollte hier raus, egal ob tot oder lebendig, Hauptsache raus. Und ich wollte auf keinen Fall, dass jemand aus der Crew sein Leben für mich riskierte. Nach einer gefühlten Stunde kam Loki wieder rein, mit einem Becher Wasser in der Hand.

"Trink."

"Wer sagt mir, dass es nicht vergiftet ist?"

"Warum sollte ich es vergiften?"

"Du hast gesagt du willst mich töten. Und außerdem trinke nichts von Kreaturen, die nichts gutes wollen."

Damit hatte ich ihn wohl zu sehr provoziert, denn er schüttete mir das Wasser ins Gesicht und verschwand. Ich fröstelte, denn in dem Raum war es nicht sonderlich warm. Und das Top, das ich anhatte, was das einzige war, was sie mir mit Ausnahme der Hose und den Schuhen, nicht ausgezogen hatten, hielt die Kälte auch nicht wirklich ab.

Die Zeit kroch vor sich hin. Ab und zu kamen Menschen rein, jedoch keiner mit irgendwelchen Nahrungsmitteln für mich. Nach einer gefühlten Ewigkeit verlor ich immer öfter das Bewusstsein, was wahrscheinlich am Mangel von Nahrungsmitteln lag, denn ich hatte auch vor der ganzen Misere nicht viel gegessen, doch mir war es recht. Umso schneller ich starb, desto schneller war dieser Albtraum hier vorbei. Ich sah, als ich das nächste mal aufschreckte, dass sich das Licht durch die kleinen Fenster wieder verstärkte. Ich war nun schon fast 24 Stunden in Lokis Gewalt, das dachte ich zumindest, denn dadurch, dass ich so oft bewusstlos geworden war, konnte ich mir nicht sicher sein.

Ich schreckte nur noch hoch, wenn jemand den Raum betrat, doch selbst das bemerkte ich irgendwann nur noch am Rande.

Als Loki ein weiteres Mal hereinkam, es dämmerte gerade zum Abend, löste er meine Fesseln und zerrte mich mit in einen anderen Raum. Dort setzte er mich auf einen Stuhl vor einen Bildschirm mit laufender Cam.

"Sie lebt. Noch."

Ich starrte auf den Bildschirm und sah Fury. Hinter ihm Steve, deine Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet, sein Blick entsetzt, jedoch gefasst.

"Ich fordere..."

Ich fiel Loki ins Wort.

"Egal, was es ist, Sir. Falls es im Austausch mit mir erfolgen soll, gehen Sie nicht darauf ein. Bei allem Respekt, Sir, das ist mein Leben nicht wert!"

Dafür kassierte ich eine Schelle und die Welt drehte sich. Ich hörte Steve schreien, ein Stuhl flog um, und ein Piepsen legte sich auf meine Ohren. Und nur eine kurze Zeit später wurde ich bewusstlos.

Ordinary Girl [Hawkeye ff] (wird aktuell Überarbeitet ✌)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt