Part 6

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20.02.16

Die Zeit verging schnell. Und das, ohne wirklich etwas erreicht zu haben.
Deshalb kann ich die Zeit nicht leiden, sie vergeht und man kann sie nicht stoppen. Sie läuft immer weiter, ist unkontrollierbar.

Aber es gab da diesen einen Moment, wo alles stehen blieb. Ich hatte zum ersten Mal das wahrhafte Gefühl, dass die Zeit still stand... Als ich sie wieder gesehen habe. Shaniah...

Heute als wir in der Nähe eines Ufers saßen, unterhielten wir uns wie beim letzten Mal gefühlte Stunden. Es gab irgendwie immer etwas worüber man reden konnte. Vielleicht weil ich auch wusste, dass sie nachvollziehen konnte, was ich äußerte.

Irgendwann hatte sie einen Block aus ihrer Tasche heraus geholt und fing an etwas zu zeichnen. Ich fragte sie was es sei, aber sie bat mich zu warten bis es fertig war.

Und so wartete ich und versank dabei in Gedanken.
So starrte ich also für eine Zeit lang ins Wasser und dachte wie so oft über mein beschissenes Leben nach. Würde es immer so sein? Würde ich mich immer so fühlen?

Nach einiger Zeit war sie schließlich fertig und zeigte mir ihre Zeichnung.
Meine Reaktion war ein ungläubiges Starren und kein Wort verließ meine Lippen.
Sie hatte tatsächlich mich gezeichnet und es sah so aus, als würden Blumen aus meinem Kopf wachsen.

Ich fragte sie natürlich warum die Blumen da waren und ihre darauf folgenden Worte werde ich wahrscheinlich nie wieder vergessen.
Sie sagte, dass all meine Gedanken die ich äußerte, alles was ich erwähnte, eine Art Poesie sei. So wunderschön und vielfältig wie Blumen.

Ich lächelte und seit langer Zeit war es ein aufrichtiges Lächeln.

Und ich versprach, dass ich sie das nächste Mal zeichnen würde.

Spitting Flowers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt